TEST

Corsair HS55 Wireless Core im Test

Umfangreiche Verbindungsmöglichkeit ohne RGB - Bedienung und Klang

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Bei einem Wirelessheadset wie dem Corsair HS55 Wireless Core befinden sich in der Regel alle Knöpfe und Einstellräder direkt am Headset da wir ohne Kabel arbeiten und somit auch keine an das Kabel angeschlossene Kabelfernbedienung verfügen. Daher fallen die Bedienelemente relativ umfangreich aus und das kann bei dem ein oder anderen auch erstmal eine gewissen Eingewöhnungszeit bedeuten, bis man alles "blind" bedienen kann.

Auf der linken Seite, also der Ohrmuschel ohne Mikrofon, befinden sich zwei Tasten und eine LED. Einer der Taster ist zum Einschalten des Headsets, mit dem Anderen kann eine Bluetoothverbindung aufgebaut werden. Die LED soll nicht nur den aktuellen Akku-Zustand anzeigen, auch wird visualisiert, ob das Headset eine Verbindung aufgebaut hat. Solange die LED schnell zwei mal hintereinander rot blinkt, hat das Headset keine Verbindung zum USB-Dongle aufbauen können. Sobald die Verbindung steht, fängt die LED an, langsam grün zu blinken. Auch wenn das das Headset via Kabel mit dem PC verbunden wurde, leuchtet die LED längere Zeit grün auf.


Wenn das Headset via Bluetooth verbunden werden soll, muss die andere der beiden Tasten für eine kurze Zeit gedrückt gehalten werden. Die LED fängt dann an abwechselnd rot und blau zu leuchten. Dies signalisiert, dass das Headset im "Pairing Mode" ist und man es mit einem beliebigen Bluetoothdevice verbinden kann. Sobald das Gerät verbunden wurde, fängt die LED an blau zu blinken. Bei einem niedrigen Batteriezustand fängt diese, an rot zu leuchten, bei mittlerem Ladezustand orange und wenn es voll aufgeladen wurde, leuchtet die LED dauerhaft grün wenn das Headset via Kabel verbunden ist.

An der rechten Ohrmuschel befindet sich das 13 cm lange Mikrofon, das durch ein einfaches Hochklappen automatisch stummgeschaltet wird, es ist also nicht notwendig, dafür einen Knopf zu drücken. Daneben befindet sich der USB-C Ladeanschluss mit dessen Hilfe das Gerät im Kabelmodus verwendet werden kann oder natürlich auch geladen wird. Direkt daneben befindet sich der einzige Drehregler am Headset, mit dessen Hilfe die Lautstärke angepasst werden kann. Zudem kann durch das Drücken des Drehreglers, aus insgesamt vier Presets (Standard, Bass Boost, Movie Theater, FPS Competition) ausgewählt werden. Der letzte Button ist zum Stummschalten des Mikrofons gedacht.

Klangcheck

Wie auch beim Mitte 2022 getesteten Corsair HS65 Surround werden wieder ein paar 50-mm-Treiber verwendet. Mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz haben wir keinen besonderen/erweiterten Frequenzbereich angeboten, jedoch sind extreme hohe Frequenzen, wie sie heute teils umgesetzt werden auch nicht unbedingt das Maß aller Dinge für das menschliche Ohr.

Generell gilt wie bei allen Hörtests, dass es sich um subjektive Eindrücke handelt, den Klang also jeder Nutzer anders empfinden kann. Um den Klang besser vergleichen zu können, haben wir das Headset in den für ein Gamingheadset unterschiedlichsten Spielesituationen getestet. Natürlich haben wir uns auch verschiedene Musiktitel angehört wie beispielsweise unseren Referenzsong "Forgiven not forgotten" der Corrs, aber auch aktuelle Musik aus den Charts.

Führen wir uns vor Augen, dass das Headset eine UVP von 130 Euro hat und aktuell für ca. 80 Euro bei Amazon erhältlich ist, müsste man davon ausgehen, dass durch die Einordnung der UVP ein ordentlicher Sound zu erwarten ist. Auch sollten die 50-mm-Treiber genug Leistung haben. Was aber direkt auffällt, ist dass es sich beim Corsair HS55 Wireless Core um ein typisches Gaming Headset handelt. 

Dies macht sich sehr schnell bemerkbar, wenn man versucht, die unterschiedlichen Frequenzbereiche innerhalb eines Musikstücks bewusst wahrzunehmen. Dabei fällt auf, das der Bass einfach zu dominant ist für ausgewogene Musikstücke. Jeder, bei dem es hauptsächlich erstmal mächtig Bass geben soll, sollte mit dem Corsair HS55 Wireless Core gut zurechtkommen. 

Der erste Eindruck ist aber auch genau das, was man bei einem Headset im "Gaming"-Bereich erstmal erwartet. Natürlich lässt sich durch die Presets oder auch den Equalizer diese Bassdominanz anpassen aber auch immer nur in einem gewissen Rahmen. Die Mitten sorgen für eine durchschnittliche Bühne und auch die räumliche Ortung ist nicht optimal. Wenn dann im Gamingbereich auch noch der Tieftonbereich einsetzt, wird es mit der Ortung von sich bewegenden Gegnern leider nicht mehr so einfach, da diese zu dominant sind. Der Hochtonbereich kann weitestgehend überzeugend und wird auch bei hohen Lautstärken nicht unangenehm.

Neben dem Klang den man selber hört, ist bei einem Headset natürlich auch der Sound relevant, den das Mikro aufnimmt und der schlussendlich auch im Voice-Programm wiedergegeben wird. Das Mikro selbst ist mit einer Länge von ca. 13 cm nicht unbedingt eines der längsten Modelle. Und auch die relativ hohe Steifigkeit sorgt dafür, dass man es nicht so optimal vor dem Mund platzieren kann, wie man es sich wünschen würde. Zwar ist es ein bisschen wie ein Schwanenhalsmikro ausgelegt, funktioniert in der Praxis aber nicht so gut.

Die Aufnahmequalität kann jedoch nur bedingt überzeugen. Diese ist erst einmal viel zu leise. Für eine gute und andere Personen angenehme Lautstärke, mussten wir unseren Pegel weit aufdrehen, ohne diese Anpassung ist man nur sehr leise und für andere sehr schlecht zu verstehen. Darüber hinaus wirkt die Stimme generell dumpf und ohne wirkliche "Farbe".