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Corsair RM850 im Test - Technik & Allgemeines

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Die RM-Serie wird in sechs Leistungsstufen angeboten, die sich wiederum auf drei unterschiedliche Plattformen aufteilen. Unser 850 Watt starkes Testsample teilt sich die Plattform mit dem 750W-Modell und ist diesem daher auch äußerlich sehr ähnlich. In Sachen Optik bleibt Corsair dem bisherigen Designkonzept treu, wertet es aber durch einige Features auf.

 

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Das Corsair RM850 bietet eine schlichte, aber elegante Optik.

So sind die seitlichen Kanten jeweils angeschrägt, was zwar technisch keinen Vorteil bietet, die sonst aber eher langweilige Blockform des Netzteils optisch ansprechend aufbricht. Obligatorisch bei Corsair sind die mit der Serienfarbe versehenen Label an den Seiten und der Außenfläche. Ein weiteres Designmerkmal sind die Rillen auf dem Deckel in Kombination mit dem entsprechend geformten Lüftergitter, was wir so z.B. auch bei Corsairs aktueller HX-Serie finden können. Mit einer Gehäuselänge von 180 mm gehört das RM850 allerdings bereits zu den etwas größeren Vertretern seiner Leistungsklasse.

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Das RM850 ohne Anschlusskabel.

Auf der Innenseite hat Corsair das Buchsensystem des voll-modularen Kabelmanagements untergebracht. Über den technischen Nutzen eines voll-modularen Kabelmanagements mag man seit seiner Entwicklung streiten, aber immerhin ist es ein Feature, welches im Mittelklassebereich bislang eher selten zu finden ist.

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Der Anschlussbereich des RM850 bietet beschriftete Buchsen.

Bei der Umsetzung des Kabelmanagements hat Corsair keine Experimente gewagt, sondern das bei 95 Prozent aller Kabelmanagementlösungen verwendete System von Standard-Steckverbindern verwendet. Corsairs gewählte Anordnung der verschiedenen Anschlusstypen hat im Test ordentlich funktioniert. Als Besonderheit verfügt das RM850 über eine Schnittstelle zu Corsairs Link-System, wenn auch nur in einer abgespeckten "Basic"-Version, bei der nur die Werte der Lüfterdrehzahl bzw. der Stromstärke auf 12 Volt ausgelesen werden können. Die Link-Implentierung bei der Spitzenserie AXi bietet im Vergleich dazu ein Vielfaches an Optionen, siehe unseren Test des Corsair AX1200i. Nur dem 1000W-Modell soll die für die Verbindung zu einem USB-Anschluss nötige Bridge beiliegen, für die anderen Modelle soll sie optional zu beziehen sein.

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Die Außenseite des Corsair RM850.

Auch wenn Optik und Ausstattung zu stimmen scheinen, entscheidend bei einem Netzteil ist weiterhin die Leistungsfähigkeit. Wie diese im Detail einzuordnen ist, haben wir später in den Testergebnissen aufgeführt. Ein Blick auf das Typenschild des RM850 zeigt aber bereits gute und dem Anspruch angemessene Werte. Mit 150 Watt auf den beiden Nebenspannungen, die nominal jeweils bis zu 25 Ampere freigegeben sind, liegt das RM850 vergleichsweise gut. Entscheidender ist aber bei modernen Systemen die 12V-Seite des Netzteils und hier kann das als Single-Rail-Netzteil ausgelegte RM850 mit nomimal 70,8 Ampere respektive 850 Watt entsprechend gute Werte angeben.

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Die Leistungswerte des RM850.

Neben der reinen Leistungsfähigkeit und natürlich auch stabilen Ausgangsspannungen ist das Vorhandensein von wichtigen Schutzschaltungen eine wichtige Anforderung an ein gutes Netzteil. Corsair gibt für die RM-Modelle das Vorhandensein von UVP (Unterspannungsschutz), OVP (Überspannungsschutz), SCP (Kurzschlussschutz), OCP (Überstromschutz) und OPP (Leistungsschutz) an. Weiterhin solle eine OTP (Temperaturschutz) vorhanden sein, was sehr löblich ist.

Das Vorhandensein der OCP konnten wir im Test auf allen drei Spannungsschienen bestätigen. Auf den Nebenspannungen liegt die Abschaltschwelle im Bereich 30 bis 32 Ampere. Auf 12 Volt führen Belastungen von mehr als 90 Ampere zur Intervention der Schutzelektronik. Der Überlastungsschutz (OPP) schien bei unserem Testsample bei einer primären Leistungsaufnahme von ca. 1100 Watt einzuspringen.

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Das Innenleben des Corsair RM850

Zur Technik des Corsair lässt sich sagen, dass Corsair auch ohne LLC-Resonanzwandler-Topologie, aber mit Synchronous Rectification und DC-DC-Wandlern auf ein gutes Design gesetzt hat, wie auch unsere Auswertung der Testläufe zeigt.

Bei den verwendeten Bauteilen setzt Corsair auf einen Mix. Der Primär-Kondensator, der mit 420V / 560uF ausreichend dimensioniert ist, stammt von Nichicon und ist für den Betrieb bei 105°C spezifiziert. Die Sekundärkondensatoren sind ebenfalls 105-°C-Modelle, stammen aber von Taicon bzw. L´Tec, also einer qualitativ eher weiter hinten rangierenden Marken. Da Corsair fünf Jahre Garantie gibt, scheinen deren Entwickler diesen Kondensatoren aber zu vertrauen.