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be quiet! Power Zone 650W im Test - Technik & Allgemeines

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Die Power Zone werden in vier Leistungsstufen von 650 bis 1000 Watt angeboten. Rein äußerlich unterscheiden sich die vier Modelle aber nicht, das markante "neue" Design ist allen Varianten gleich. Mit den Kunststoffverkleidungen an Innen- und Außenseite haben die Power Zone gewisse Ähnlichkeiten mit der Serie Dark Power Pro von be quiet!.

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Das be quiet! Power Zone 650W bietet eine interessante Optik.

Durch die Verkleidungsteile, die Seitenflächen und das im Vergleich zu früheren Serien um 90° gedrehte Lüftergitter ergibt sich ein markantes Design. Die Plastikverkleidung an der Außenseite hat zumindest einen funktionalen Aspekt: Der Netzschalter ist dadurch etwas versenkt und weniger anfällig gegenüber unbeabsichtigter Betätigung. Andererseits verdecken die Plastikstreben auch gut die Hälfte der Luftaustrittsfläche, aber das wird be quiet! berücksichtigt haben.

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Das be quiet! Power Zone 650W ohne Anschlusskabel.

Auf der Innenseite hat be quiet! das Buchsensystem des voll-modularen Kabelmanagements untergebracht. Über den technischen Nutzen eines voll-modularen Kabelmanagements mag man seit seiner Entwicklung streiten, aber immerhin ist es ein Feature, welches im Mittelklassebereich bislang eher selten zu finden ist.

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Der Anschlussbereich des be quiet! Power Zone 650W bietet beschriftete Buchsen.

Bei der Umsetzung des Kabelmanagements hat auch be quiet! keine Experimente gewagt, sondern das bei 95% aller Kabelmanagementlösungen verwendete System von Standard-Steckverbindern verwendet. Die von be quiet! gewählte Anordnung der verschiedenen Anschlusstypen hat im Test ordentlich funktioniert, auch wenn es bei Vollbestückung prinzipbedingt etwas fummelig wurde, ein einzelnes Kabel wieder zu entfernen. Eine Besonderheit sind die drei kleinen 2-Pin-Buchsen, über die sich drei Gehäuselüfter anschließen lassen, welche dann vom Netzteil mit geregelt werden.

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Die Außenseite des be quiet! Power Zone 650W.

Auf der Feature-Liste des be quiet! Power Zone 650W ist auch eine "Cool Off"-Funktion vermerkt. Darunter verbirgt sich eine Nachlauffunktion der Lüftersteuerung, die den internen Lüfter sowie eventuell angeschlossene Gehäuselüfter bis zu drei Minuten nach Herunterfahren des Systems weiterlaufen lässt.

Auch wenn Optik und Ausstattung zu stimmen scheinen, entscheidend bei einem Netzteil ist weiterhin die Leistungsfähigkeit. Wie diese im Detail einzuordnen ist, haben wir später in den Testergebnissen aufgeführt. Ein Blick auf das Typenschild des Power Zone 650W zeigt aber bereits vielversprechende Werte. Mit 140 Watt auf den beiden Nebenspannungen, die nominal jeweils bis zu 25 Ampere freigegeben sind, bietet das Power Zone mehr Leistung, als heutzutage benötigt wird. Die bei modernen Systemen wichtigen 12 Volt sind mit 648 Watt respektive 54 Ampere belastbar, womit praktisch die gesamte Netzteilleistung auf 12 Volt zur Verfügung steht. Die Power Zone sind als Single-Rail-Netzteile ausgelegt, d.h. die 12V-Seite ist nicht in mehrere Unter-Spannungsschienen aufgeteilt, sondern die komplette 12V-Leistung lässt sich theoretisch über beliebige Anschlüsse nutzen.

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Die Leistungswerte des Power Zone 650W.

Neben der reinen Leistungsfähigkeit und natürlich auch stabilen Ausgangsspannungen ist das Vorhandensein von Schutzschaltungen eine wichtige Anforderung an ein gutes Netzteil. be quiet! gibt für die Power-Zone-Modelle das Vorhandensein von UVP (Unterspannungsschutz), OVP (Überspannungsschutz), SCP (Kurzschlussschutz), OCP (Überstromschutz) und OPP (Leistungsschutz) an. Ein Lob verdient sich be quiet! für den Einbau eines Temperaturschutzes (OTP) und der Sicherung der Lüfteranschlüsse durch OCP/SCP. Den Schutzschaltungscontroller hat be quiet! auf eine eigene Tochterplatine ausgelagert.

Das Vorhandensein der OCP konnten wir im Test auf allen drei Spannungsschienen bestätigen. Auf den Nebenspannungen liegt die Abschaltschwelle im Bereich 35 bis 40 Ampere. Auf 12 Volt führen Belastungen von mehr als 58 Ampere zur Intervention der Schutzelektronik. Die Schaltschwelle liegt somit recht nah an der nominalen Leistungsfähigkeit, was allen denjenigen, die bei Single-Rail-Netzteilen Sicherheitsbedenken haben, zumindest etwas Beruhigung verschaffen sollte.

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Das Innenleben des Power Zone 650W

be quiet! betont, dass auch bei den Powe-Zone-Modellen Entwicklung und Qualitätssicherung in Deutschland umgesetzt werden. Als Auftragsfertiger kommt aber wieder FSP Fortron/Source mit einer auf der "Active-Clamp"-Topologie basierenden Plattform zum Einsatz, die wir - in einer anderen Version - bereits aus FSPs eigenen Aurum-Modellen kennen. Mit Synchronous Rectification und DC-DC-Technik auf der Sekundärseite kommen die üblichen modernen Technologien zum Einsatz, um Effizienz und Stabilität möglichst gut zu kombinieren.

Bei den verwendeten Bauteilen setzt be quiet! auf bewährte Komponenten aus Taiwan, durchweg in der für den Betrieb bei 105 °C freigegebenen Variante. Der Primärkondensator stammt von Teapo und ist mit 420 Volt und 330 uF dimensioniert. Auf der Sekundärseite kommen auf der Anschlussplatine Feststoffkondensatoren zur Filterung der Ausgangsspannungen zum Einsatz. Ansonsten greift be quiet! auf Elektrolytkondensatoren von Teapo zurück. be quiet! gibt aufgrund der verwendeten Komponenten den Dauerbetrieb bei bis zu 50°C Umgebungstemperatur frei.