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Die Netzteile der CS-Serie sind von Preis und Funktionalität her im Mittelfeld angesiedelt. Von acht auf der Homepage von Corsair aufgeführten Netzteillinien sind neben der CS- aktuell noch vier weitere Serien auf dem deutschen Markt vertreten. Die CS-Reihe bedient die Mitte zwischen der CX-Serie, welche mit 80PLUS Bronze und wahlweise auch Kabelmanagement ausgestattet ist, und der RM-Serie, die 80PLUS Gold und voll-modulares Kabelmanagement zu bieten hat.
Ein wichtiges Merkmal ist bei den CS-Modellen sicher die 80PLUS-Gold-Effizienz, was angesichts des eher günstigen Preises im Gegenzug bedeutet, dass keine neuen Maßstäbe bei der Ausstattung gesetzt werden können. Daher ist auch das optische Design eher schlicht gehalten. Corsair setzt ein mit 140 Millimetern Länge recht kompaktes Stahlblechgehäuse ein, welches in der "Standardfarbe" Anthrazit lackiert ist. Als Designmerkmale hat Corsair nur an den Seiten die Label und das Logo im Lüftergitter integriert.
Das Corsair CS450M verfügt über ein modulares Kabelmanagementsystem, bei welchem die PCI-Express- und Peripheriekabel über ein Buchsensystem je nach Bedarf angeschlossen werden. CS450M und CS550M verfügen über das gleiche Layout mit vier Buchsen, von denen drei für Peripherie-Kabel vorgesehen sind. Die höhere Anzahl von Anschlüssen beim CS550 gegenüber dem CS450M wird durch Kabelstränge mit mehr Abgriffen umgesetzt.
Die stärkeren Modelle CS650M und CS750M bringen dann ein bzw. zwei zusätzliche Buchsen am Netzteil mit. Die Verarbeitung des Systems ist gut und sogar an eine Beschriftung hat Corsair gedacht, auch wenn diese nur begrenzten Nutzen hat.
Vom Preis her orientieren sich die CS-Modelle im gehobenen Einstiegsbereich, aber schließlich bringen sie auch 80PLUS-Gold-Effizienz mit. Ebenso wichtig wie die Effizienz ist auch die Leistungsfähigkeit. Wie diese im Detail einzuordnen ist, haben wir später in den Testergebnissen aufgeführt. Ein Blick auf das Typenschild des Corsair CS450M zeigt aber bereits vielversprechende Werte. Mit 110 Watt auf den beiden Nebenspannungen, die nominal jeweils für bis zu 20 Ampere freigegeben sind, bietet das CS450M ausreichend Leistung. Das CS550M ist mit kombinierten 120 Watt und 25 Ampere auf 3,3 Volt bzw. 20 Ampere auf 5 Volt erwartungsgemäß noch ein bisschen besser aufgestellt.
Die bei modernen Systemen wichtigen 12 Volt sind beim CS450M mit 426 Watt respektive 35,5 Ampere belastbar, womit auch hier praktisch die gesamte Netzteilleistung auf 12 Volt zur Verfügung steht. Ebenso die Lage beim CS550M, bei welchem mit 516 Watt respektive 43 Ampere noch entsprechend mehr Leistung zur Verfügung steht. Die CS sind als Single-Rail-Netzteile ausgelegt, d.h. die 12V-Seite ist nicht in mehrere Unter-Spannungsschienen aufgeteilt, sondern die komplette 12V-Leistung lässt sich theoretisch über beliebige Anschlüsse nutzen.
Neben der reinen Leistungsfähigkeit und natürlich auch stabilen Ausgangsspannungen ist das Vorhandensein von Schutzschaltungen eine wichtige Anforderung an ein gutes Netzteil. Corsair gibt für die CS-Modelle das Vorhandensein von UVP (Unterspannungsschutz), OVP (Überspannungsschutz), SCP (Kurzschlussschutz) und OPP (Leistungsschutz) an. Laut Corsair ist auch ein Temperaturschutz (OTP) eingebaut, was ein Lob verdienen würde.
Das Vorhandensein einer Leistungsbegrenzung konnten wir im Test auf allen drei Spannungsschienen bestätigen. Auf den Nebenspannungen liegt die Abschaltschwelle bei beiden getesteten CS-Modellen im Bereich 35 bis 40 Ampere. Auf 12 Volt führen Belastungen von mehr als 48 Ampere beim CS450M und mehr als 54 Ampere beim CS550 zur Intervention der Schutzelektronik. Corsair hat die Schaltschwellen also vernünftig dimensioniert.
Bei dem Corsair CS450M und CS550M kommt eine LLC-Resonanzwandler-Topologie zum Einsatz, womit es technisch näher am High-End- als dem klassischen 80PLUS-Bronze-Lager liegt. Sekundärseitig kommt Synchronous Rectification und DC-DC-Technik zum Einsatz. Von daher ist davon auszugehen, dass die CS-Modelle auch eine entsprechend gute Performance liefern können. Bei den verwendeten Komponenten hat Corsair ins etwas günstigere Regal gegriffen. Bei unserem CS450M0 stammt der Primärkondensator (400V, 390uF, 85°C) von Rubycon, wohingegen die Elkos - immerhin mit 105°C-Rating - auf Sekundärseite von Teapo und der niedrig angesiedelten Marke "Elite" stammen. Beim CS550M stammen die beiden Primärkondensatoren erfreulicherweise von Nippon Chemicon (400V, je 220uF, 85°C), aber sekundärseitig ist der gleiche Teapo/Elite-Mix wie beim CS450M zu finden.