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Das TFX 350W wird von Seasonic als vollwertiges Retail-Produkt ausgeliefert, d.h. neben einem vollwertigen Karton sind auch 5 Jahre Herstellergarantie dabei. Seasonic betont dabei selbst, dass Features aus dem ATX-Bereich auf das TFX 350W übertragen wurden. Neben der semi-passiven Lüfteransteuerung sind dies hochwertige Komponenten, eine enge Spannungsregulierung mit DC-DC-Technik und abnehmbare Anschlusskabel, welche als schwarze Flachbandkabel-Variante ausgeführt sind.
Seasonic liefert das TFX 350W gut verpackt in Schaumstoff-Formteilen, wobei die Anschlusskabel in einem separaten Innenkarton zu finden sind. Auf dem Karton hat Seasonic die wichtigsten Produktmerkmale aufgelistet.
Die Beilage des TFX 350W beschränkt sich auf das Notwendigste. Neben dem Anschlusskabel - alle Anschlüsse sind hier in einem Strang kombiniert - ist noch eine einseitige Kurz-Einbauanleitung dabei. Aber die technischen Daten sind ja auch auf dem Karton aufgedruckt.
Im Unterschied zu fast allen anderen TFX-Netzteilen auf dem Markt hat Seasonic dem TFX 350W ein anthrazitfarben beschichtetes Gehäuse verpasst, wodurch es auch gut in hochwertigere Mini-Gehäuse z.B. für Mini-ITX-Systeme passt. Das Gehäuse wie auch Kabel und Anschlüsse bieten die gleiche Qualität wie die ATX-Modelle auch.
Das TFX 350W verfügt über ein voll-modulares Kabelmanagement, d.h. alle Kabel lassen sich für Transport oder Montage abnehmen. Wobei "voll-modular" beim TFX 350W etwas irreführend ist, weil es variable Bestückungen suggeriert. Tatsächlich benutzt das TFX 350W nur ein einziges Kabelbündel, welches dann alle Anschlussmöglichkeiten bietet. Über die untere der beiden Anschlussbuchsen am Gehäuse wird - direkt über die Hauptplatine - die am meisten belastete Betriebsspannung 12V geführt, oben dann die weiteren Verbraucher und die Signalleitungen. Seasonic setzt hier also im Prinzip die Technik der ATX-Modelle ein, denn wie bei der ersten X-Series auch, befindet sich die DC-DC-Wandlerplatine für die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt quasi direkt an den Anschlussbuchsen.
Eine Beschriftung hat sich Seasonic gespart, was aber bei zwei Buchsen insgesamt in Ordnung gehen sollte.
Das Seasonic TFX 350W ist als Multi-Rail-Netzteil ausgeführt, dessen 12V-Schienen mit jeweils bis zu 18 Ampere belastbar sind. Kombiniert leisten sie bis zu 348 Watt, was einem Strom von 29 Ampere entspricht. Die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt sind mit 12 Ampere bzw. 16 Ampere belastbar. Ihre kombinierte Belastbarkeit von 80 Watt sollte hier mehr als ausreichen.
Die Aufteilung der 12V-Rails ist so, dass 12V2 allein den 8(4+4)-Pin-Stecker für die CPU-Versorgung speist. 12V1 ist dann für den Rest im System inklusive dem PCI-Express-Anschluss zuständig.
Seasonic setzt beim TFX 350W eine moderne und effiziente Plattform ein. Dank DC-DC-Modulen erfolgt die Erzeugung der beiden Haupt-Nebenspannungen unabhängig von der Hauptlast. Auch bei den Bauteilen hat Seasonic nicht gespart. Der Primärkondensator mit 220 uF bei 420V und 105°C-Rating stammt von Matsushita, weitere Elkos stammen aus den Regalen von Nippon Chemicon und Rubycon. Daneben sind noch etliche Feststoffkondensatoren verbaut.
Im Bereich Schutzschaltungen gibt das Seasonic-Modell ein gutes Bild ab. Vorhanden sein sollen Schutzschaltungen gegen Überspannungen (OVP), Unterspannung (UVP), Überlastung (OPP) und Kurzschluss (SCP). Die Schutzschaltungen konnten wir auf den drei wichtigen Betriebsspannungen im Test erfolgreich auf Funktion überprüfen. Auf den Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt lagen die Abschaltschwellen im Bereich von ca. 28 bzw. 34 Ampere, auf 12 Volt erfolgte eine Abschaltung bei 35 Ampere. Die 12V-Rails scheinen wie angegeben nicht per eigener OCP abgesichert zu sein, denn bei Last auf nur einer 12V-Schiene erfolgte ebenfalls erst eine Abschaltung bei ca. 34 Ampere. Bei diesen Leistungswerten macht dies aber auch keinen Unterschied, denn moderne Multirail-Netzteile schalten i.d.R. meist auch erst weit jenseits der 30 Ampere pro Rail ab.
Beim Blick ins Gehäuse wird schnell klar, dass ein TFX-Gehäuse doch deutlich weniger Raum als ein ATX-Netzteil bietet. Seasonic hat den begrenzten Platz aber optimal genutzt, was auch daran liegt, dass für den Anschluss von Tochterplatinen und Anschlussbuchsen direkte Drahtbrücken anstelle von freien Litzen verwendet wurden.
Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.