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Das Thermaltake Toughpower DPS G RGB 650W verfügt über eine USB-Schnittstelle, womit auf die "digitalen Features" des Netzteils zugegriffen werden kann. Im Kern ist das Toughpower DPS G RGB 650W ein klassisches analog geregeltes Netzteil, wie 99+ Prozent aller anderen PC-Netzteile auch. Durch die Integration weiterer digitaler Komponenten und eines Mikroprozessors wird dann die Schnittstelle zum PC gebildet. Über die Software DPS App 2.0 bieten sich Möglichkeiten des Hardware Monitorings, also der Messung (und Protokollierung) von Spannungs-, Strom-, Drehzahl- und Temperaturwerten. Weiterhin können auch Parameter des Netzteils im Betrieb geändert werden, so z.B. der Lüftersteuerungsmodus oder die Einstellungen der RGB-Beleuchtung.
Ausführlich haben wir die Funktionen von Thermaltakes DPS-Plattform auch bereits in einem Artikel zum Smart DPS G beschrieben.
Die DPS App erkennt beim Start automatisch das angeschlossene Netzteil. Über die Hauptansicht kann zwischen den verschiedenen Bereichen umgeschaltet werden. Im Bild oben ist der Stromverlauf auf 12 Volt dargestellt, mit der gemessenen Spannung von 11,89 Volt unterhalb des Icons rechts daneben. Um die Werte der 3,3-Volt- oder 5-Volt-Schiene einsehen zu können, muss auf das Icon links gewechselt werden und die Spannung umgestellt werden. Die App läuft angenehm stabil und lässt sich auch flüssig bedienen, allerdings fällt Thermaltakes DPS App in Sachen Bedienung insbesondere im Vergleich zu Corsairs Link-Software zurück. So ist es nicht möglich, alle Messwerte gleichzeitig und stets aktuell auf einem Bildschirm darzustellen, d.h. es muss immer die Reihe der Haupticons durchgescrollt werden bzw. ggf. noch die Spannung umgeschaltet werden.
Die DPS App bietet im Vergleich zu Corsairs Link eine etwas bessere graphische Darstellung, wobei das direkte und einfache Logging in eine CSV-Datei bei Corsair Link auch seinen Wert hat.
Über DPS App lassen sich die Helligkeit und Farbe der Lüfterbeleuchtung einstellen. Weiterhin kann ein Modus mit kontinuierlichem Farbwechsel aktiviert werden, wobei dieser sich dann aber nicht weiter konfigurieren lässt.
Mit einem kostenlos anlegbaren Account lässt sich dann die lokal laufende DPS App mit der SPM Cloud verbinden. Die Mail-Adresse muss allerdings vorher über den Link in einer Bestätigungsmail verifiziert werden, bevor sie sich in DPS App nutzen lässt. DPS App überträgt dann - nicht permanent, aber zumindest nach Neustarts etc. - Verbrauchsdaten und Messwerte an die SPM Cloud. Dort können sie betrachtet, hinsichtlich des Energieverbrauchs ausgewertet oder auch für andere sichtbar freigeben werden.
Der Verlauf der Werte für die Spannungen, die Ströme, die Leistungsaufnahme und die Effizienz werden als Timeline angezeigt, plus Verlauf der Temperatur und Lüfterdrehzahl.
Auf einer Karte lassen sich die User weltweit sehen, die ihren Account dafür freigeben haben. Wie zu erwarten liegt Taiwan bei der Nutzung der SPM Cloud mit knapp 160 Usern vorne, in Europa sind es nur 44 inklusive unseres Testaccounts.
Ein interessantes Features ist die Auswertung des Energieverbrauchs, bei dem Thermaltake etliche Funktionen eingebaut hat. Wir haben aufgrund von Problemen mit dem Account nur einige wenige Daten zum Schluss aufnehmen können, aber wer wissen möchte, wie viel sein Rechner an Strom verbraucht, der erhält bei Thermaltake eine detaillierte Übersicht.
In einigen Bereichen wirkt Thermaltakes "Smart Power Management" noch nicht ausgereift, wobei Thermaltake auf der SPM-Website aber selbst auch von einem Beta-Status spricht. Unser Test scheiterte lange Zeit daran, dass Thermaltakes System uns die E-Mail zur Accountverifikation nicht schicken wollte oder die Mail nicht ankam. Interessanterweise hat es dann später über ein Wegwerf-Mail-Dienst funktioniert. Ohne bestätigten Account lässt sich die DPS App nur "offline" nutzen, d.h. mit lokalem Logging etc., aber ohne die SPM Cloud. Wobei die SPM Cloud auch eher ein "nettes Gadget" ist, denn auch wenn "Soziale Medien" immer noch in sind, so dürfte das Teilen von Stromverbrauchswerten wohl eher kaum jemanden interessieren. Das automatische Logging von Messwerten inklusive des Fernzugriffs ist für den einen oder anderen sicher auch brauchbar, sofern einen die permanent im Hintergrund laufende und dabei "nach Hause telefonierende" Software nicht stört.