TEST

WiFi-6-Mesh

ASUS ZenWiFi AX im Test

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Mesh-Systeme vereinfachen das eigene Netzwerk dahingehend, dass sie eine Möglichkeiten bieten, die Abdeckung des WLANs zu verbessern, ohne Kabel durch die Wohnung ziehen zu müssen. Mesh-Systeme sind inzwischen etabliert und es werden dem interessierten Käufer zahlreiche Alternativen geboten. Heute schauen wir uns das ASUS ZenWiFi AX an. ASUS verspricht eine Abdeckung im Bereich von über 500 m² und dies mit hohen Übertragungsraten.

Das ASUS ZenWiFi AX (XT8) gibt es als Startset mit zwei Mesh-Punkten und als einzelnes Gerät, wenn eine zusätzliche Erweiterung notwendig wird. Im Design gibt es die Wahl zwischen der Gehäusefarbe weiß und schwarz. Das Startset mit zwei Geräten kostet etwa 465 Euro, ein einzelner Mesh-Router hat einen Preis von 250 Euro. Günstig sind die Mesh-Systeme von ASUS damit nicht, allerdings verlangen Hersteller wie Netgear für ihre Orbi-Systeme teilweise noch deutlich mehr.

Wer sich etwas ausführlicher mit dem Thema WiFi 6 und den weiteren Netzwerkstandards beschäftigen möchte, für den haben wir einen ausführlichen Artikel vorbereitet. Auch ein Mesh-Setup, welche Erwartungen daran geknüpft werden können und welche Fragen man sich vor der Anschaffung eines solchen Systems stellen sollte, haben wir bereits ausführlich behandelt.

Doch kommen wir nun zu den technischen Daten des ASUS ZenWiFi AX.

ASUS ZenWiFi AX
Modell ASUS ZenWiFi AX
Straßenpreis 465 Euro
Homepage www.asus.com
Technische Daten
Internet Dynamische IP, Statische IP
LAN 3x Gigabit-Ethernet
1x WAN
Telefonie -
WLAN 802.11ax-Dualband-WLAN
2,4 GHz: 4x4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40 MHz, bis zu 574 MBit/s
5 GHz:4x4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40/80 MHz, bis zu 4.804 MBit/s
abwärtskompatibel zu 802.11a/b/g/n/ac
Anschlüsse 3x Gigabit-Ethernet (10/100/1000 Base-T)
1x 2,5GbE-WAN für den Anschluss an Kabel-/DSL-/Glasfasermodem oder Netzwerk
Abmessungen 160 x 75 x 162 mm
Lieferumfang 2x ZenWiFi XT8
zwei Netzteile
Ethernet-Kabel
Installationsanleitung

Nüchtern betrachtet sind die technischen Daten des ASUS ZenWiFi AX kaum auffällig. Per WAN wird das Mesh-System an einen bereits vorhandenen Router oder ein entsprechendes Modem angeschlossen. Per WLAN und Ethernet wird dieser Internetverbindung dann ans gesamte Netzwerk weitergegeben.

Für die meisten unsichtbar im Inneren arbeiten in Routern auch SoCs und zudem ist oft recht viel Speicher verbaut. Das ZenWiFi AX verwendet einen Quad-Core-Prozessor mit 1,5 GHz. Dem SoC stehen 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite. Die Firmware läuft auf einem 256 MB großen Flash-Speicher.

Im Lieferumfang befindet sich alles, was für die Erstinstallation benötigt wird. Auch ein Netzwerkkabel liegt bei, sodass dem Aufbau des Mesh-Systems nichts im Wege steht. Auf die einzelnen Details der verschiedenen Netzwerkfunktionen gehen wir in der Folge noch genauer ein.

Im Vergleich, zum Beispiel zum Orbi-System von Netgear, sind die Komponenten des ASUS ZenWiFi AX mit 160 x 75 x 162 mm recht kompakt. Sie werden wie oben abgebildet aufgestellt. Das Gewicht von 716 g spielt keine Rolle, da die Router nicht an der Wand montiert werden können.

Im Unterschied zu anderen Mesh-Systemen gibt es bei ASUS keinerlei Router oder Satelliten – alle Komponenten sind identisch. Beim Startset kann also ein beliebiger Mesh-Router beim Internet-Router aufgebaut werden und ein weitere Mesh-Endknoten wird im Haushalt verteilt. Wer schon einen WLAN-Router von ASUS verwendet, der über die AI-Mesh-Funktion verfügt, kann das ZenWiFi AX per Mesh einbinden.

Die obere Abdeckung der Mesh-Router bietet die von den ZenBooks bekannte Ring-Optik. Darunter befindet sich ein Spalt, der sicherlich der Kühlung dient. Auf eine Beleuchtung verzichtet ASUS an dieser Stelle, obwohl sich dies sicherlich angeboten hätte und ASUS sonst auch nicht gerade zurückhaltend in dieser Hinsicht vorgeht.

Hinsichtlich der WLAN-Leistung spricht ASUS von folgenden Spezifikationen:

  • 802.11a: 6,9,12,18,24,36,48,54 MBit/s
  • 802.11b: 1, 2, 5.5, 11 MBit/s
  • 802.11g: 6,9,12,18,24,36,48,54 MBit/s
  • 802.11n: bis zu 300 MBit/s
  • 802.11ac (5 GHz-1): bis zu 867 MBit/s
  • 802.11ac (5 GHz-2): bis zu 3.466 MBit/s
  • 802.11ax (2,4 GHz): bis zu 574 MBit/s
  • 802.11ax (5 GHz-1): bis zu 1.201 MBit/s
  • 802.11ax (5 GHz-2): bis zu 4.804 MBit/s

Während die älteren Netzwerk-Standards wohl kaum noch eine Rolle spielen, wollen wir uns auf 802.11ac und 802.11ax konzentrieren. Neben einem 2,4-GHz-Netzwerk spannt ASUS mit den ZenWiFi AX auch gleich zwei 5-GHz-Netzwerke auf. Diese unterstützen allerdings unterschiedliche schnelle WLAN-Standards bzw. Modulationen. Daher ergeben sich auch die Unterschiede in der theoretischen Leistung: 867 vs. 3.466 MBit/s im AC-Modus und 1.201 vs. 4.804 MBit/s im AX-Modus.

Wie sich die WLAN-Übertragungsrate in der Praxis darstellen wird, schauen wir uns bei den Benchmarks an.

Auf den zwei Seiten der Mesh-Router sind ebenfalls noch einige Öffnungen vorhanden. Im Betrieb konnten wir aber keine größere Wärmeentwicklung feststellen, die von der WLAN-Hardware produziert wurde. Sicherlich, die Router werden unter Last warm, ein Problem in der Kühlung sehen wir (wohl auch wegen der Öffnungen) nicht.

Ein paar Worte müssen wir noch zu den Abmessungen verlieren: Die etwa 160 x 75 x 160 mm sind als kompakt zu bezeichnen. WLAN-Router werden in ihren Abmessungen durch die Anzahl und Größe der Antennen bestimmt. Wenn keine externe Antennen verwendet werden (wir erinnern uns an zahlreiche "Spinnen-Router"), dann sind die Antennen intern verbaut. 

Die ZenWiFi-AX-Router verwenden sechs Antennen, die in den Kanten des rechteckigen Gehäuses vorzufinden sind und somit alle Richtungen abdecken. Über ein Beamforming kann das WLAN-Signal entsprechend gerichtet werden. Dieses Beamforming ist eine der Funktionen, die für ein schnelles und weitreichendes WLAN wichtig sind. Zudem ermöglichen mehrere Antennen das gleichzeitige Senden und Empfangen auf mehreren Kanälen.

Da die ZenWiFi-AX-Router immer identisch sind und es im Aufbau keinerlei Router/Satelliten-Funktion gibt, trifft dies auch für die Anschlüsse zu. Von links nach rechts betrachtet finden wir den Netzteilanschluss, einen Ein/Ausschalter, dreimal Gigabit-Ethernet, einmal Gigabit/2,5GbE-WAN und USB 3.0.

Einen Uplink per 2,5GbE zu haben ist eine nette Option, die hier geboten wird. An den Mesh-Endpunkten bleibt von diesen theoretischen 2.500 MBit/s natürlich in der Praxis meist recht wenig übrig. Aufgrund der immer erschwinglicheren Preise und entsprechenden Schnittstellen bei den Mainboards und NAS-Systemen wird ein 2,5GbE aber für viele Anwender inzwischen zu einer denkbaren Option im Heimnetzwerkbereich.

An den USB-3.0-Anschluss können externe Speichermedien oder ein Drucker angeschlossen werden. Die Freigaben werden über die Software gesteuert, auf die wir noch eingehen werden.

Eine einzelne LED an der Front informiert über den Zustand des Mesh-Systems. Im laufenden Betrieb leuchtet die LED einfach nur grün. Während der Installation einer neuen Firmware blinkt sie weiß und wird ein weiterer Mesh-Endknoten eingerichtet und verbunden, blinkt dieser sehr schnell blau. Somit ist auf auf den ersten Blick zu erkennen, was gerade mit den ZenWiFi-AX-Routern passiert.

Die Software

Die ZenWiFi-AX-Router lassen sich über mehrere Wege einrichten und konfigurieren. Wir haben einen der Router aufgestellt, mit dem Netzwerk verbunden und eingeschaltet. Kurz darauf konnten wir auf das WLAN zugreifen (die SSID steht auf dem Fuß des Routers) und die ersten Schritte der Einrichtung vornehmen.

In diesen ersten Schritten werden zunächst einmal die Basics festgelegt und dem Nutzer erklärt, wie er eventuell vorhandene weitere Geräte ebenfalls einbinden kann. Wir haben die beiden ZenWiFi-AX-Router wie beschrieben in direkter Nähe belassen und sind Schritt für Schritt fortgefahren.

Vor der Aktivierung des Wi-Fi bzw. 802.11ax warnt die Software, dass dies je nach Client auch zu Problemen führen kann. Wir haben in den Tests aber selbst mit älteren Geräten keinerlei Probleme feststellen können. Nach einer Aktualisierung der Firmware sind wir dann vom mobilen Endgerät auf den Desktop gewechselt.

Die Benutzeroberfläche von ASUS besitzt leider keine dynamische Anpassung in der Darstellung. Egel ob auf dem Smartphone hochkant oder auf dem Desktop-Browser im Querformat: Die Darstellung ist immer identisch. Damit hängt die Software von ASUS in der Entwicklung und Benutzerführung der Konkurrenz hinterher. Auch wenn die Benutzeroberfläche eine moderne Optik versucht, in den Details und Dropdown-Menüs zeigen sich dann die Lasten der Vergangenheit einer Benutzerführung, wie man sie heute eigentlich nicht mehr sieht.

Der zweite und alle folgenden ZenWiFi-AX-Router werden einfach über einen Knopfdruck in der Benutzeroberfläche eingebunden. Die Software sucht kurz nach noch nicht verbundener Hardware und fügt diese dem Mesh hinzu.

Mit der Wahl der SSID und dem Passwort zu Beginn und nun dem Einbinden des zweiten Routers sind die initialen Arbeiten auch schon abgeschlossen. Im den meisten Fällen werden die Mesh-Systeme so dann auch betrieben und es werden keinerlei weitere Einstellungen vorgenommen. Nun können die Satelliten beliebig platziert werden – ganz so wie es für die bestmögliche Abdeckung des WLANs gewünscht ist. Der Uplink zwischen den Mesh-Knoten kann einfach über die Software überprüft werden.

In den Menüs der Benutzeroberfläche finden sich alle zu erwartenden Optionen. Dies beginnt bei den WLAN-Einstellungen, wie das 2,4-GHz-Netz und die 5-GHz-Netze individuell steuern lassen. So kann eines der Netze als Gastnetzwerk angesetzt werden, welches nur eingeschränkte Zugriffsrechte hat. Über die AiProtection lassen sich bestimmte Webseite und Inhalte sperren. In einer Schnittmenge zur Kindersicherung sind darüber hinaus noch weitere Einschränkungen vorzunehmen. So kann bestimmten Geräten ein Zeitfenster zugewiesen werden, in denen diese online gehen dürfen. Die AiProtection soll aber weitestgehend automatisch erkennen, wenn es Auffälligkeiten im heimischen Netzwerk gibt. Geräte und Zugriffe sollen daraufhin automatisch gesperrt werden können.

Ein Bandbreitenmonitor gibt Auskunft über die Auslastung des Netzwerks bzw. der Internetverbindung. Über ein QoS können bestimmte Anwendungen priorisiert werden. Beispielsweise das Gaming oder Streamen von Videos, sodass diese immer mit der höchsten Auflösung geliefert werden können. In Zeiten des Home-Office und Home-Schooling schließt dies auch Video- und Audiokonferenzsysteme und E-Learningplattformen ein.

Per AiDisk können USB-Datenträger, die sich an den USB-Anschlüssen der Router befinden, freigegeben werden. Darüber können auch Backups gesteuert werden oder aber ein Download landet direkt auf dem Stick und es muss kein Rechner laufen, um eine größere Datei herunterzuladen. Per AiCloud-Sync können bestimmte Inhalte synchronisiert werden.

Darüber hinaus bieten die erweiterten Einstellungen noch zahlreiche weitere Optionen, in den verschiedenen Bereichen. Über mangelnde Möglichkeiten der Administration kann man sich beim ASUS ZenWiFi AX also nicht beschweren.