TEST

SilverStone ET700-MG im Test

Solides 80-PLUS-Gold-Netzteil mit langen modularen Kabeln - SilverStone ET700-MG - Äußeres und Technik

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Das SilverStone Essential Modular Gold ET700-MG ist ein gut ausgestattetes Mittelklasse-Netzteil, welches auf besondere technische oder optische Gimmicks verzichtet, aber dennoch Wert auf eine hochwertige Erscheinung legt, was schon am recht schlichten Design der Verpackung zu erkennen ist. 

Der Lieferumfang beim ET700-MG ist übersichtlich, aber vollständig. Neben den modularen Anschlusskabeln liegen noch ein kleines Handbuch, ein Satz Schrauben und ein Netzkabel bei.

Beim optischen Design des ET700-MG hat SilverStone wieder auf den für diese Marke typischen Look gesetzt. Das anthrazitfarbene Stahlblechgehäuse, welches mit 165 mm Länge minimal größer ausgefallen ist, als bei vielen anderen Netzteilen dieser Klasse, wird auf der Oberseite von einem klassischen Lüftergitter gekrönt. In der Mitte des Gitters ist das Logo von SilverStone angebracht. An einer Seitenfläche ist - für SilverStone vergleichsweise groß - mit "ET700" noch die Modellnummer vermerkt.

Ein Blick aus der anderen Perspektive zeigt das Anschlussfeld des voll-modularen Kabelmanagementsystems des ET700-MG und auf der Seitenfläche das "Typenschild" mit den technischen Daten.

Die Unterseite des Netzteils ist bis auf ein kleines Label mit der Serien- bzw. Revisionsnummer leer.

Das voll-modulare Kabelmanagement verwendet die üblichen Standard-Steckverbinder, wobei die Buchsen - wie üblich in dieser Leistungsklasse - in zwei Reihen angeordnet sind. Wobei "Standard-Steckverbinder" sich auf die Verwendung des entsprechenden Molex-Verbindungssystems bezieht, nicht auf die Austauschbarkeit der Anschlusskabel. Auch wenn ein modulares Anschlusskabel von Netzteil A mechanisch in die Buchsen von Netzteil B passt, bedeutet das noch lange nicht, dass die elektrische Belegung kompatibel ist. Von daher ist von einem "Kabeltausch" zwischen unterschiedlichen Netzteilen im Prinzip immer abzusehen, zumindest solange, bis man entsprechende Kompatibilitätsangaben gefunden hat oder die Kabel zuverlässig selbst durchmessen kann.

Das Anschlussfeld des ET700-MG bietet Buchsen für den zweigeteilten ATX-Hauptverbinder, drei 8-Pin-Buchsen für CPU/EPS bzw. PCI-Express und insgesamt vier sechspolige Buchsen für Peripherie-Kabel. Die unterschiedlichen Buchsen-Typen sind mechanisch kodiert und vergleichsweise gut und klar beschriftet.

Die Außenseite des ET700-MG weist nur die obligatorischen Komponenten Netzbuchse und -schalter auf, da SilverStone keine "Gimmicks" wie RGB oder umschaltbare Lüftersteuerungen verbaut hat, welche z.B. weitere Schalter erfordern. Auffällig ist, dass SilverStone nahezu die komplette Fläche mit Wabengittern versehen hat, was einen guten Airflow ermöglicht.

Das SilverStone ET700-MG bietet 700 W an Gesamtleistung und dürfte somit für viele Systeme mit etwas größeren Ryzen-Prozessoren und eine High-End-GPU eine gute Wahl sein, zumal auch zwei 8(4+4)-Pin-EPS-Stecker vorhanden sind. Die Nebenspannungen sind mit je 18 A und einer kombinierten Leistungsfähigkeit von 100 W angegeben. Für die 12-V-Seite setzt SilverStone auf ein Single-Rail-Design mit einer 58 A starken 12-V-Schiene, welches sich in 696 W nominaler Leistung umrechnen lässt. Die Leistungsverteilung ist typisch für ein modernes Netzteil mit DC-DC-Wandler-Technik.

Im Inneren kommt eine moderne Plattform mit LLC-Resonanzwandler-Topologie zum Einsatz, welche von DC-DC-Wandlern ergänzt werden, welche die Erzeugung der Nebenspannungen 3,3 V und 5 V aus der Hauptspannung 12 V heraus übernehmen. Laut Webrecherche soll die Plattform vom OEM-Hersteller Andyson stammen, welcher seit geraumer Zeit qualitativ hochwertige Lösungen im Portfolio hat.

Bei den Kondensatoren verbaut SilverStone einen Mix. Primärseitig kommt ein Elektrolytkondensator der japanischen Marke Nichicon zum Einsatz, welcher mit einer Kapazität von 470 uF bei einer Spannungsfestigkeit von420 V und einem 105-°C-Rating spezifiziert ist. Sekundärseitig hat SilverStone dann mit Elkos von Jun Fu eine vermutlich deutlich billigere Marke gewählt, aber zumindest gibt SilverStone eine fünfjährige Herstellergarantie, was man als Vertrauen ins eigene Produkt werten könnte.

Weiterhin gehören funktionierende Schutzschaltungen zur Ausstattungsliste des ET700-MG. SilverStone gibt das Vorhandensein aller wesentlichen Varianten an, inklusive einer Temperaturschutzschaltung (OTP). Auf den Nebenspannungen konnten wir die OCP jeweils bei 25 bzw. 36 A auslösen, was angesichts 18 A nominaler Leistung eine sinnvolle Reserve bietet. Auf der 12-V-Seite konnten wir unsere Last bis auf 84 A hochdrehen, bevor sich das ET700-MG abschaltete. Mit umgerechnet 1.000 W an Leistung ist der Abschaltpunkt hier schon recht hoch gewählt, aber zumindest blieben die Ausgangsspannungen bis zuletzt stabil nahe der Soll-Spannung. Mit verteilter Last auf allen drei Spannungsschienen erreichten wir mit ca. 1.060 W noch einen etwas höheren Wert. Insgesamt hinterlässt das ET700-MG mit funktionierenden OCP- und OPP-Schaltungen einen guten Eindruck.