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Chieftec geht im Marketingmaterial zu den PowerUp nur am Rande mit dem Hinweis "leiser 120 mm Lüfter" auf das Thema Lautstärke ein, aber einen lauten Betrieb kann sich heutzutage auch kein Gaming-Netzteil mehr erlauben, denn allenfalls ein moderates Lüfterrauschen unter Volllast dürfte noch bei den meisten Usern durchgehen.
Die Lüftersteuerung des PowerUp 850W ist rein aktiv ausgelegt und verfügt auch über keine Umschaltmöglichkeiten. Der 120-mm-Lüfter ist ein Modell des bekannten Herstellers Yate Loon, welcher eine doppelte Kugellagerung einsetzt, was zwar nicht für den leisesten Betrieb, aber zumindest eine vergleichsweise lange Lebensdauer sorgen sollte.
In unserem Test zeigte das Chieftronic PowerUp 850W eine etwas ungewöhnliche Lüfterkennlinie. Die Basisdrehzahl beträgt knapp 675 U/min, was für einen 120-mm-Lüfter ein mittel-schneller Wert ist. Tatsächlich arbeitet der Lüfter auch sehr leise und produziert ein kaum wahrnehmbares Laufgeräusch. Ungewöhnlich war dann, dass das Netzteil auch bei einer Last von 80 % noch diese Drehzahl gehalten hat. Erst nach einigen Minuten unter Volllast begann die Drehzahl dann etwas zu steigen, aber auch nach langem Betrieb wurden nicht mehr als 800 U/min erreicht. Die Steuerung scheint dabei ausschließlich über die Temperatur zu arbeiten und die Auslastung nicht einzubeziehen.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) | 675 | 675 | 675 | 675 | 675 | 675 | 675 | 800 |
Auf den ersten Blick mag sich das positiv anhören, dass das Netzteil derartig lange so leise bleibt, aber unter Volllast wurde das Netzteil und auch die wenige Abluft dementsprechend vergleichsweise warm. Schließlich ist es "nur" ein 80-PLUS-Gold-Netzteil, d.h. bei Volllast entstehen an die 80 W an Abwärme, die kontinuierlich abgeführt werden wollen.
In typischen Gaming-Systemen, bei denen die Grafikkarten aufgrund ihrer Lastspitzen eine vergleichsweise große Reserve beim Netzteil benötigen, ist ein dauerhafter Volllast-Betrieb keine typische Anwendung, was evtl. die Abstimmung von Chieftronic in diese Richtung erklärt.
In Sachen Anschlussmöglichkeiten ist das Chieftronic PowerUp 850W insgesamt gut aufgestellt. Neben zwei 8-Pin-EPS-Steckern, die an einem Kabelstrang angebracht sind, stehen insgesamt sechs 8(6+2)-Pin-PCI-Expressanschlüsse zur Verfügung. Bei diesen teilen sich immer zwei Abgriffe einen Kabelstrang. Für die Peripherieseite lässt sich auf neun SATA- und drei 4-Pin-Molex-Stecker zurückgreifen, die sich jeweils sortenrein auf vier Kabelstränge verteilen. Am Kabelstrang mit den drei Molex-Steckern ist tatsächlich auch ein alter 4-Pin-Floppy-Anschluss vorhanden.
Die Anschlusskabel selbst sind allesamt als schwarze Flachbandkabel ausgeführt, deren vergleichsweise große Länge auch bei größeren Gehäusen gut passen sollte.
In Sachen Verarbeitung gibt es nicht auszusetzen, was aber nicht verwundert, denn dieser Typ von Stecksystem und Anschlusskabeln ist mittlerweile in der Branche Standard geworden. Die Gesamtzahl der Anschlüsse ist für 850W-Modell angemessen und dürfte einen flexiblen Einsatz erlauben.