TEST

Synologys DS415play und QNAP HS-251 im Doppeltest - Optik & Hardware

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Im Grunde verfolgen Synology und QNAP das gleiche Ziel: aus einem NAS mehr als einen Dateispeicher zu machen. Mit dem DSM 5 und QTS 4 haben beide Hersteller solide "Betriebssysteme" für ihre Netzwerkspeicher im Programm, die weit mehr können als nur Dateien anbieten. Beide Systeme haben wir bereits mehrfach getestet und für gut befunden, daher wollen wir uns erst einmal der Hardware widmen.

Hardware

Der Intel Celeron-Prozessor im Inneren des HS-251

Der Intel Celeron-Prozessor im Inneren des HS-251

Vor allem im unteren Preissegment kommen oft ARM oder PowerPC-Prozessoren zum Einsatz, bei den höherklassigen Modellen setzt man hingegen oft auf Intels Atom-Plattform die ihren Ursprung in Netbooks hatte und gerade mit günstigen Windows 8-Tablets weiter auflebt. Synology hat sich für Intels aktuellen Atom CE5335 entschieden, der mit zwei Kernen (zwei logische, zwei zusätzliche via HT) zu je 1,6 GHz arbeitet. QNAP ging sogar noch einen Schritt weiter und verbaut im HS-251 einen Celeron J1800 mit zwei Kernen, die mit jeweils 2,41 GHz (2,58 GHz via Turbo) takten. Beiden steht jeweils 1 GB DDR3-RAM zur Verfügung und beide verfügen über eine integrierte Grafikeinheit. QNAP nutzt diese mit einem direkten HDMI-Ausgang für einen Fernseher, Synology nutzt lediglich den h264-Decoder und streamt das Ergebnis dann via Ethernet.

Die DS415play von Synology

Die DS415play von Synology

Optik

Hauptmaterial ist bei beiden Geräten schwarzer Kunststoff - meist matt, hin und wieder hochglänzend. Im Inneren wird alles von einem stabilen Metallrahmen zusammengehalten, von außen sind, sieht man mal von hochglänzenden Flächen ab, beide Geräte eher schlicht - das gefällt. Das HS-251 ist mit nur 4 cm wirklich flach und wirklich nett anzusehen, das Design der DS415play erhält eher das Prädikat "praktisch". Die Verarbeitung ist bei beiden auf einem absolut hohen Niveau, scharfe Kanten gibt es keine und auch Spaltmaße sind kein Thema. Die Festplatten sitzen in beiden Geräten hinter der Front in Einbaurahmen. Während man bei Synology komplett schraubenfrei auskommt (außer bei 2,5 Zoll-Festplatten), werden im HS-251 die Festplatten mit je vier Schrauben gehalten. Wir setzen wie immer auf die auch von beiden Herstellern empfohlenen RED-Festplatten mit 2 TB von Western Digital. Die Alternative Empfehlung sind übrigens Festplatten aus Seagates NAS-Serie.

Das HS-251 von QNAP

Das HS-251 von QNAP

Anschlusseitig gewinnt QNAPs HS-251, denn hier sind direkt zwei Ethernet-Anschlüsse und besagter HDMI-Anschluss vorhanden, dafür gibt es noch immer keinen USB-Anschluss an der Front? Synology verbaut beim DS415play freundlicherweise einen USB-Anschluss auf der Front, allerdings nur USB 2.0.

Kühlung & Lautstärke

QNAPs HS-251 ist komplett passiv gekühlt, kommt also ohne Lüfter aus. Das schlägt sich auch bei den Temperaturen nieder: Während in der Dachwohnung 27 °C herrschen, messen wir im NAS im Betrieb teilweise 75 °C, was auch das Webinterface selbst als Warnung darstellt. Abstürze gab es zwar keine, aber 75 °C sind gerade bei einem dauerhaft laufenden Gerät nicht angebracht, zumal es im Test frei im Raum stand und nicht in einem Regal oder ähnlichem. Auf Nachfrage bei QNAP versicherte man uns, dass Temperaturen bis zu 105 Grad für den Prozessor im Rahmen seien und man die Temperaturwarnung mit der nächsten Firmware korrigiert - das Grundproblem, dass das Gerät sehr heißt wird löst sich damit aber nicht. Die DS415play besitzt gleich zwei Lüfter zu je 92 mm, diese halten die Hardware bei ca. 35 °C. Die Lüftersteuerung hat zwar einen "Stillen Modus" der ansprechend arbeitet, allerdings geben beide Lüfter ein leises Klappern von sich, was Anwender mit guten Ohren auf jeden Fall hören werden - daher eignet sich eher der Keller oder ein Abstellraum als Aufstellungsort.

75 Grad Celsius sind einfach zu viel - auch das Webinterface warnt

75 Grad Celsius sind einfach zu viel - auch das Webinterface warnt

Energieverbrauch

Immer wichtiger wird auch der Energieverbrauch. Wenn Geräte dauerhaft laufen lohnt es sich von Anfang an auf Hardware zu setzen, die möglichst wenig Energie braucht. Die eingesetzten Intelprozessoren sind beide auf einen möglichst geringen Verbrauch getrimmt, sowohl der Atom als auch der Celeron. Der Atom-Prozessor in der DS415play begnügt sich mit zehn Watt unter Last, wenn nichts zu tun ist fällt der Verbrauch auf etwa acht Watt. Noch sparsamer ist das HS-251, was sich mit nur sechs Watt für das System begnügt. Beide Geräte brauchen wirklich wenig Energie - vor allem wenn man bedenkt, wie viel sie zu leisten im Stande sind.

Der Energieverbrauch spielt mittlerweile eine sehr große Rolle. Vor allem bei Systemen, die dauerhaft oder nahezu dauerhaft laufen, sollte der Energieverbrauch stimmen. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, haben wir den Energieverbrauch der Platten vom System getrennt, so lassen sich auch Systeme mit verschiedener Plattenanzahl vergleichen.

Energieverbrauch unter Last
  System Festplatten Gesamt
QNAP TS219pII 12 10 22
iomega ix2-200 8 10 18
Synology DS411+II 30 20 50
WD My Book Live 6 4 10
Seagate GoFlex Home 4 4 8
Netgear ReadyNAS Ultra 2 Plus 16 10 26
Synology DS212+ 12 10 22
ZyXEL NSA325 7 10 17
Thecus N4100EVO 34 20 54
Synology DS412+ 25 20 45
Thecus TopTower N6850 37 30 67
Synology DS413 20 20 40
Synology DS213air 10 9 19
Thecus N5550 18 25 43
ASUSTOR AS-604T 15 20 35
Thecus N2560 12 12 24
ASUSTOR AS-302T 14 12 26
Synology DS214+ 8 10 18
Synology DS214play 12 10 22
QNAP TS-221 8 10 18
Synology DS114 3 5 8
Thecus N7710-G 47 35 82
QNAP HS-210 4 10 14
Thecus N2310 5 10 15
Synology DS415play 10 20 30
QNAP HS-251 6 10 16

Alle Angaben in Watt

Alle Geräte verfügen über einen Energiesparmodus, in dem Festplatten abgeschaltet werden. Meist wird auch noch die Prozessorleistung heruntergefahren, was zu einem sehr niedrigen Energieverbrauch führt.