Die FRITZ!Box 7580 ist für alle IP-basierten VDSL- und ADSL-Anschlüsse vorgesehen. Der dazugehörige Standard lautet 1TR112. Damit werden auch VDSL-Anschlüsse mit Vectoring mit bis zu 100 MBit/s unterstützt. Geplant sind offenbar auch Modelle mit Unterstützung für Supervectoring 35b und Bonding sowie Supervectoring 35b und G.fast. Da hier eine direkte Unterstützung durch den Provider erforderlich ist, wird AVM die FRITZ!Box 7581 für Supervectoring 35b und Bonding (Bündelung von mehreren DSL-Leitungen) und FRITZ!Box 7582 für Supervectoring 35b und G.fast exklusiv in Zusammenarbeit mit den Providern anbieten.
Neben dem schnelleren VDSL-Mode bietet die FRITZ!Box 7580 auch noch ein schnelleres WLAN. Das WLAN 802.11ac erreicht im 5-GHz-Band dabei eine Bruttodatenrate von 1.733 MBit/s. Im WLAN nach 802.11n sind es im 2,4-GHz-Band noch immer 800 MBit/s. Wohlgemerkt handelt es sich dabei um theoretische Werte. Wir haben eigene Messungen im Vergleich zur FRITZ!Box 7490 gemacht und konnten dabei ebenfalls eine deutliche Leistungssteigerung beim WLAN verzeichnen. Die Kompatibilität mit WLAN nach 802.11a, b und g ist natürlich weiterhin gegeben.
Auf einer Seite der FRITZ!Box 7580 befinden sich fünf LEDs. Diese zeigen den Status des Routers auf einen Blick an. Die LEDs für Power, Internet und WLAN zeigen dabei an, ob die FRITZ!Box als solche und die dazugehörigen Funktionen aktiv sind. Ein Blinken der LEDs zeigt meist an, dass eine Kopplung am WLAN stattfindet oder sich die FRITZ!Box gerade per DSL zu verbinden versucht. Die Fon-LED zeigt eine aktive Telefonverbindung an und die Info-LED blinkt beispielsweise bei einem FRITZ!OS-Update oder kann frei belegt werden, um verschiedene Ereignisse anzuzeigen.
Auf der Front der FRITZ!Box 7580 sind drei Taster zu erkennen. Über diese lassen sich WLAN-Geräte per WPS koppeln, wozu nach dem Drücken des Tasters zwei Minuten Zeit bleibt. Gleiches gilt auch für bis zu sechs DECT-Telefone bei Druck auf den DECT-Taster. Über den WLAN-Taster kann das WLAN ein- und ausgeschaltet werden.
Auf der Rückseite der AVM FRITZ!Box 7580 befinden sich alle Anschlüsse. Ganz links wird dabei das DSL angeschlossen. Darauf folgen zwei Anschlüsse für analoge Telefone, die in zwei Anschlussformen ausgelegt sind. Am Fon S0 können ein ISDN-Telefon oder eine ISDN-Telefonanlage angeschlossen werden. Weiter geht es mit dem WAN-Anschluss, an dem ein Modem (Glasfasermodem etc.) angeschlossen werden kann. Dann fungiert die FRITZ!Box nur noch als Router und nicht mehr als DSL-Modem. Wird die FRITZ!Box 7580 über die Buchse DSL am VDSL-Anschluss angeschlossen, dann kann die Buchse WAN als zusätzliche Gigabit-Ethernet-Buchse (10/100/1000 Base-T) für den Anschluss von Computern und anderen netzwerkfähigen Geräten genutzt werden. Weitere vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse stehen in der Folge zur Verfügung und sind gelb markiert.
Über der Anschlussleiste ist einer der beiden USB-3.0-Anschlüsse zu sehen. Hier können ein Speichermedium oder ein Drucker angeschlossen werden. Den Zugriff auf den Speicher will AVM deutlich beschleunigt haben. Wir haben auch hier einige Messungen gemacht, zu denen wir später kommen.
Auf der den Tastern gegenüberliegenden Seite hat AVM den zweiten der beiden USB-3.0-Anschlüsse untergebracht. Welchen der beiden man nun für den Anschluss eines Druckers oder eines USB-Speichers verwendet, bleibt dabei dem Nutzer überlassen. Es können an beiden USB-Speichermedien angebracht werden, die dann per Freigabe im Netzwerk verfügbar sind.
Kommen wir nun aber nach all den Äußerlichkeiten zur eigentlichen Funktion der FRITZ!Box 7580. Wir haben diese an einem VDSL-Anschluss mit 50/10 MBit/s verwendet. Bei der Ersteinrichtung hilft ein Assistent bei der Bewältigung der wichtigsten Schritte. Der Assistent beschreibt die einzelnen Schritte auf möglichst einfache Art und Weise, sodass auch der weniger versierte Nutzer schnell weiß, was er denn nun tun muss. Über den Assistenten werden das DSL, das WLAN und die Telefon-Funktion eingerichtet. Dort, wo der Assistent nicht mehr tiefer in das Thema eingreifen möchte, hilft ein Blick in die erweiterten Einstellungen und bei Fragen steht das Benutzerhandbuch zur Verfügung.
Wir haben die WLAN-Bandbreite einmal mit Brutto- und einmal mit Netto-Werten ausgewertet. Für den Test verwendeten wir das aktuelle MacBook Pro, welches WLAN-Netzwerke mit 2,4 und 5 GHz per 3x3-MU-MIMO-Antenne ansprechen kann. Zu einigen weiteren Praxisbedingungen kommen wir später noch.
Werbung
Die Steigerung der Datenübertragungsrate ist mit der neuen FRITZ!Box 7580 mehr als deutlich. Nun könnte man sich theoretisch fragen, wer überhaupt eine solche Bandbreite benötigt. Diese Frage stellt sich unserer Meinung aber nicht, denn die beste und leistungsstärkste Technik ist die, die den Nutzer nicht mehr in irgendeiner Form behindert. Bei 12,8 bis 16,8 MB/s stellen beispielsweise Internetverbindungen in Deutschland meist vor der WLAN-Bandbreite das Limit dar. Wer größere Dateien im Netzwerk bewegt, freut sich aber sicherlich über jedes MB/s, das schneller übertragen werden kann. In dieser Hinsicht stellt die FRITZ!Box 7580 eine deutliche Verbesserung dar.
Nicht verschwiegen werden sollte aber auch, dass es WLAN-Router gibt, die ähnliche oder gar noch höhere Datenraten erreichen. Oftmals sind die in den eigenen vier Wänden eingesetzten Router auch schneller als die Endgeräte, denn nur wenn Router und die Endgeräte zusammenarbeiten, werden auch ideale Übertragungsraten erreicht.
Die Vorteile von MU-MIMO-Geräten ist aber nicht nur, dass die Bandbreite sich erhöht, sondern auch dass sich mehrere Geräte eine höhere Bandbreite genehmigen können. Ein praktisches Beispiel aus dem Alltag des Redakteurs: Am Notebook läuft ein Downloa. Gleichzeitig soll per AirPlay vom Smartphone aus auf den AppleTV ein Videostream in 1080p übertragen werden. Mit der vorher eingesetzten FRITZ!Box 7490 war dies nicht möglich. Der Stream ruckelte, während der Download sogar etwas langsamer wurde. Mit der FRITZ!Box 7580 treten diese Probleme nicht mehr auf. Der Stream läuft flüssig und der Download bleibt schnell.
Auch der NAS-Funktion der AVM FRITZ!Box 7580 haben wir auf den Zahn gefühlt. Wir verwendeten dazu einen USB-3.0-Stick mit 64 GB. Die Benutzeroberfläche des FRITZ!OS 6.53 leitet den Nutzer durch die einzelnen Schritte, über das Formatieren bis über das Einrichten von Benutzerkonten. Per WLAN und LAN haben wir dann einige Dateien auf den USB-Stick kopiert und oben genannte Datenübertragungsraten erreicht. Maximale 11,8 MB/s sind für ein NAS natürlich auch etwas wenig. Wir haben auch mehrere USB-Sticks ausprobiert, sind aber immer auf ähnliche Ergebnisse gekommen.