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Mesh-FAQ

Das ideale WiFi-Setup (Update 2021)

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Das ideale WiFi-Setup (Update 2021)

In Kooperation mit AVM

Der Hersteller von Routern werben mit immer höheren Datenübertragungsraten. Dabei werden auch gerne gleich drei Netze zusammen betrieben, sodass am Ende 4.800 MBit/s und mehr dabei herauskommt und noch mehr Geräte in einem Funknetz betrieben werden können. Für viele Nutzer ist aber nicht die Spitzendatenrate das Problem, sondern die Abdeckung. Mesh-Systeme sollen eine hohe Datenraten mit einer möglichst guten Abdeckung des WLANs in Einklang bringen. Wie genau so ein Mesh-Netzwerk funktioniert und wie es aufgebaut wird, schauen wir uns am Beispiel des Mesh-Systems von AVM an.

Die Probleme für eine möglichst schnelle Anbindung vieler Endgeräte per WLAN können vielfältig sein. Oftmals reicht ein Router schlichtweg nicht aus, um eine gewisse Grundfläche abzudecken. Neben der Größe der Fläche die per WLAN abgedeckt werden soll, können auch bauliche Bedingungen dazu führen, dass das WLAN nicht weit genug abgestrahlt werden kann. Wände, Decken, Metallkonstruktionen – alles hat einen Einfluss auf die Ausstrahlung des WLAN-Signals. Hin und wieder befindet sich der Breitbandanschluss auch an einer ungünstigen Stelle des Hauses oder der Wohnung (zum Beispiel im Keller) und ermöglicht daher von dort aus per Router keine vollständige Abdeckung der kompletten Fläche.

Doch dies zu erkennen ist nicht immer ganz einfach. Ein WLAN muss im Haushalt einfach funktionieren. Wie und warum interessiert die wenigsten und ist für sie auch nicht weiter wichtig. Fragen wie "Warum ist das Internet so langsam?" müssen meist damit beantwortet werden, dass nicht das Internet zu langsam ist, sondern das WLAN keine ausreichend schnelle Abdeckung ermöglicht. Mesh-Netzwerke haben in den vergangenen Jahren viel Schwung in den Markt gebracht und eigentlich gibt es derzeit keinen Grund, warum man das WLAN in den eigenen vier Wänden nicht bestmöglich ausbauen kann.

Wann ein Ausbau notwendig ist und wie dieser umzusetzen ist, schauen wir uns nun an.

Wie identifiziere ich meine WLAN-Geschwindigkeit?

Die meisten Endgeräte zeigen über das WLAN-Symbol in der Status- oder Taskleiste an, wie gut der Empfang zum WLAN ist. Am häufigsten geschieht dies über eine Darstellung unterschiedlich vieler Balken. Per Klick auf die Informationen können aber auch weitere Details abgerufen werden.

Windows und macOS zeigen an, welche Art der Verbindung besteht. Dies ist auch auf dem Smartphone, egal ob Android oder iOS, über das WLAN-Symbol zumindest in rudimentären Schritten erkennbar. In unserem WLAN-FAQ haben wir uns die verschiedenen Standards genauer angeschaut. Generell gilt:

  • je mehr Balken angezeigt werden, desto schneller ist die Verbindung
  • 5-GHz-Netze sind meist schneller als 2,4-GHz-Netz

Im obigen Beispiel läuft die Verbindung über das 5-GHz-Netz auf Kanal 6 mit einer theoretischen Datenübertragungsrate von 173 MBit/s. Hier wäre beispielsweise eine Verbesserung der WLAN-Situation wünschenswert, denn die Endgeräte sind fast ausnahmslos in der Lage deutlich schnellere Verbindungen aufzubauen.

Woran erkenne ich, dass meine WLAN-Verbindung zu langsam ist?

Wer nicht regelmäßig größere Datenmengen per WLAN auf beispielsweise ein NAS kopiert oder von diesem kopiert, wird sich auch nicht konkreter mit den Übertragungsraten des WLANs beschäftigt haben bzw. für den ist dies zunächst einmal auch nicht so wichtig.

Doch im Alltag kann ein WLAN sich auch an anderer Seite als zu langsam herausstellen. So dauern die Downloads von Spielen und Patches an der Konsole sehr lange. Videos von Netflix, YouTube und Amazon Prime Video werden nicht in voller Qualität dargestellt und vieles mehr. Häufig wird dann zuerst einmal eine zu langsame Internet-Verbindung dahinter vermutet, doch auch das WLAN kann zum limitierenden Faktor werden.

Hat man beispielsweise eine DSL-Leitung mit 250 MBit/s im Haus, sollten damit etwa 30 MB/s möglich sein. Bei den Konsolen wird die Downloadgeschwindigkeit angezeigt, gleiches gilt auch für Downloads im Browser. Lädt man also größere Dateien mit weit weniger als diesen 30 MB/s, ist das WLAN vermutlich langsamer als die Anbindung an das Internet selbst. Sind per Netzwerkkabel angeschlossene Geräte vorhanden, kann hier die Gegenprobe gemacht werden. Werden die rund 30 MB/s hier also erreicht, ist das WLAN langsamer, als es der eigene Internet-Anschluss zulässt. Bei diesen 250 MBit/s kann es aber auch sein, dass die Server, welche die Daten (Patches, Videos, etc.) bereitstellen, gar nicht schnell genug ihre Daten an den Empfänger liefern können. Bei einer DSL-Leistung mit 250 MBit/s wird aber auch klar, dass eine WLAN-Verbindung mit 173 MBit/s (siehe Beispiel oben) die volle Geschwindigkeit gar nicht ausreizen kann.

Über die FRITZ!-WLAN-App (Google Android/Apple iOS)  kann das WLAN auch vermessen werden. Dazu genügt nach Öffnen der App der Klick auf "WLAN messen" und schon werden die wichtigsten Daten ausgespuckt. Dabei sollten auch Messungen von verschiedenen Standorten durchgeführt werden. Überall dort, wie sich viele WLAN-Geräte aufhalten, sollte eine solche Messung gemacht werden, um die Abdeckung des WLANs zu überprüfen. 

Werden weniger als 100 MBit/s angezeigt, sollte über eine Verbesserung der Abdeckung nachgedacht werden und hier kommen eben die Mesh-Systeme als einfache Erweiterungsmöglichkeit ins Spiel.

Welche Mesh-Hardware benötige ich?

Am Beispiel von AVM lässt sich sehr schön erklären, welche unterschiedlichen Methoden es für den Aufbau eines Mesh-Netzwerkes gibt. Zunächst einmal aber ist eine FRITZ!Box ab FRITZ!OS Version 7 eine Grundvoraussetzung für den Aufbau eines Mesh-Netzwerkes. Auf der Produktseite von AVM findet ihr Mesh-fähige FRITZ!Boxen und FRITZ!Repeater.

Das Prinzip eines Mesh-Netzwerkes ist weder neu noch sonderlich kompliziert. Zwei oder mehr Endgeräte werden zu einem vermaschten Netz zusammengesetzt. Die Mesh-WLAN-Netzwerke für den Endkunden sollen sich selbständig aufbauen und konfigurieren. Mesh-Netze kommen auch in kabelgebundenen Netzwerkstrukturen zum Einsatz. Mit dem Begriff Mesh wird meist auch eine dezentrale Struktur in Verbindung gebracht.

Mesh-Netzwerke im Privatkundenbereich verwenden allerdings nur nominell eine dezentrale Infrastruktur. Derzeit sind dies allesamt proprietäre Systeme die eine zentrale Intelligenz und damit auch eine zentrale Hardware als Ausgangspunkt in einer Sterntopologie voraussetzen. Im Falle von AVM sind dies die FRITZ!Boxen. Die zentralen Komponenten eines Mesh sind beispielsweise dazu notwendig, um den einzelnen Knotenpunkten des Mesh Vorgaben zu machen, welche Clients über sie versorgt werden (Stichwort AP Steering). So kann der einzelne Knotenpunkt nicht über die Übergabe an einen weiteren Teilnehmer entscheiden, sondern dies geschieht über die zentrale FRITZ!Box. Die einzelnen Knoten oder Satelliten verfügen nicht über die notwendige Intelligenz im Netz, um dies selbstständig zu tun.

Mit dem aktuellen Flaggschiff, der FRITZ!Box 7590 AX (Test), ist man hinsichtlich des Breitband-Modems und des WLANs schon einmal sehr gut aufgestellt. Mit den AX-Modellen hebt AVM seine FRITZ!Box-Modelle hinsichtlich der Wi-Fi-6-Fähigkeiten deutlich an. AVM bietet aber auch FRITZ!Boxen für Kabel-, Glasfaseranschlüsse und für Mobilfunkt (5G/4G) an. Hier muss einfach das entsprechende Modell gewählt werden. Mesh-fähig sind alle aktuellen Modelle, für alle vier Breitbandtechnologien.

Nach der FRITZ!Box als zentrale Komponente brauchen wir für das Aufspannen des Netzwerks natürlich auch noch weitere Komponenten. Auch an dieser Stelle bietet AVM gleich mehrere Möglichkeiten – je nachdem was an den Endpunkten des Mesh-Netzwerks benötigt wird. Angebunden werden diese Endpunkte entweder per WLAN, Powerline oder Ethernet-Kabel.

Aktuell erste Wahl für den Aufbau oder die Erweiterung eines Mesh-Netzwerks ist der AVM FRITZ!Repeater 6000 (Test). Insgesamt bietet er drei Funknetzwerke, von denen eines im 2,4-GHz- und zwei im 5-GHz-Band arbeiten. Vor allem im Falle des 2,4-GHz-Netzes stellten wir einen deutlichen Anstieg der Übertragungsraten fest – dies gilt auch für die FRITZ!Box 7590 AX. Der FRITZ!Repeater 6000 nimmt das WLAN des Routers auf und erweitert es entsprechend. So wird die Abdeckung des WLANs vom Aufstellort des FRITZ!Repeaters ausgehend vergrößert. Der FRITZ!Repeater 6000 beherrscht die WLAN-Standards 802.11ac/n/g/b/a, wobei der ac-Standard ausschließlich im schnelleren 5-GHz-Band zur Verfügung steht. Theoretisch wird hier eine Datenrate von 2.400 MBit/s für eine 4x4-MIMO-Konfiguration erreicht. Im Falle von 2x2-MIMO, wie es für das zweite 5-GHz-Netz vorgesehen ist, sind es 1.200 MBit/s. Der FRITZ!Repeater 3000 (Test) bietet als kleines Modell etwas geringere Übertragungsraten, die in den meisten Fällen aber auch noch mehr als ausreichend sind.

Darüber hinaus bietet der FRITZ!Repeater 6000 noch jeweils einen Gigabit-Ethernet- und 2.5GbE-Anschluss, sodass am Aufstellort auch zwei kabelgebundene Geräte angeschlossen werden können. Dies kann beispielsweise die Spielekonsole sein, die ihre Daten in der Folge hoffentlich etwas schneller erhält, als über die WLAN-Verbindung des Routers und auch so manches Gerät ohne WLAN (zum Beispiel ein Drucker), lässt sich so an das Netzwerk anbinden. Einer der Gigabit-Ethernet-Anschlüsse kann auch als Uplink für das Mesh-System verwendet werden. Ansonsten wird eines der WLAN-Netzwerke dazu herangezogen.

Mit dem FRITZ!Repeater 2400 und FRITZ!Repeater 1200 bietet AVM aber noch weitere Möglichkeiten der Mesh-Erweiterung über Repeater-Hardware. Je nach Bedarf muss also nicht das teuerste Spitzenmodell sein. Die verschiedenen Geräte lassen sich je nach Bedarf miteinander kombinieren – einer der Vorteile eines solch flexiblen Mesh-Systems.

Eine weitere Möglichkeit zum Aufbau oder der Erweiterung des Mesh-Netzwerkes ist ein FRITZ!Powerline 1260E, der sich in das Powerline-Netzwerk einklinkt, falls ein solches vorhanden ist. In der aktuellen Generation des Powerline-Standards werden bis zu 1.200 MBit/s erreicht. Dazu speist ein weiteres Powerline-Gerät das Internet in direkter Nähe zur FRITZ!Box ein und gibt es an die besagten FRITZ!Repeater weiter. Je nach verwendetem Powerline-Repeater stehen unterschiedliche Konfigurationen an WLAN und Ethernet-Anschlüssen zur Verfügung.

Letztendlich muss man sich entscheiden, ob ein rein WLAN-basiertes Mesh aufgebaut werden soll oder ob eine Unterstützung mittels Powerline oder sogar Ethernet möglich ist. Eine Powerline-Verbindung über die Haussttromleitungen ist aber keine Garantie für schnellere Verbindungen. Ein reiner WLAN-Repeater kann aber auch nur dort schnelles WLAN anbieten bzw. weiterreichen, wo er selbst ein ausreichend schnelles Netz geboten bekommt.

Eine dritte Möglichkeit des Aufbaus ist die Nutzung eines Ethernet-Kabels zwischen den FRITZ!Repeater-Modellen. In diesem Fall wird natürlich eine vorhandene Ethernet-Verkabelung vorausgesetzt. Das Ethernet als Grundgerüst für ein Mesh-Netzwerk zu verwenden, macht allerdings nur bedingt Sinn, weil man dann auch einfach weitere Access Points aufbauen kann. Dies setzt meist aber eine zusätzliche Konfiguration voraus, während ein Mesh-System einfacher zugänglich sein soll.

Am Ende soll sich der Nutzer mit diesen vielen Fragen und Möglichkeiten aber gar nicht beschäftigen müssen. Die vielen Mesh-Umsetzungen versprechen ein einfaches Plug&Play und dies ist auch bei AVM der Fall.

Wie baue ich mein Mesh-Netzwerk nun auf?

Sind die Schwachstellen, sprich schlecht abgedeckten Bereiche des WLANs gefunden, kann es an die Problemlösung gehen. Dabei ist die FRITZ!Box nicht nur auf Seiten der Hardware die zentrale Komponente, sondern per Softwareoberfläche auch der Zugangspunkt für den Nutzer zur Einrichtung des Mesh-Netzwerks.

Am Beispiel der Verbindung zwischen einer FRITZ!Box 7590 AX und eines FRITZ!Repeater 6000 wollen wir die Einrichtung des Mesh-Netzwerks einmal anschauen. Am einfachsten geht dies per Knopfdruck an der FRITZ!Box und dem FRITZ!Repeater selbst, denn dazu muss nicht einmal die Software bemüht werden. Dazu sollte der Repeater zunächst einmal in direkter Nähe zur FRITZ!Box betrieben werden. Auf beiden Geräten wird per Knopfdruck (Connect-Taster) die Kopplung gestartet und nach ein paar Sekunden besteht die Verbindung auch schon. Die FRITZ!Box und der FRITZ!Repeater haben sich über die notwendigen Verbindungsdaten ausgetauscht. Analog kann mit weiteren FRITZ!Repeatern verfahren werden. LEDs auf den Geräten zeigen an, ob die Verbindung steht und auch wie gut diese ist, kann in etwa abgeschätzt werden. Ebenso funktioniert der Verbindungsaufbau auch für eine Mesh-Erweiterung mittels Powerline und entsprechend kompatiblen FRITZ!Repeatern. Auch hier wird die Powerline-Verbindung am besten dann hergestellt, wenn sich beide Geräte in direkter Nähe befinden. Erst dann sollten die Mesh-Endpunkte an den gewünschten Aufstellort gebracht werden.

Um auf die Benutzeroberfläche des FRITZ!Repeater zu kommen, kann entweder über die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box (http://fritz.box in der Browserzeile) oder per http://fritz.repeater zugegriffen werden. Dazu muss die Verbindung mit der FRITZ!Box aber bereits bestehen oder man befindet sich bereits im WLAN, welches vom FRITZ!Repeater 6000 aufgebaut wird.

Im Anschluss kann der FRITZ!Repeater 6000 eigentlich genau so konfiguriert werden, wie jedes andere FRITZ!-Gerät. Das FRITZ!OS ist identisch aufgebaut und wer sich in der Software zur FRITZ!Box zurechtfindet, der tut dies auch in der Oberfläche zum FRITZ!Repeater 6000 oder eines weiteren Mesh-Knotens. Da die FRITZ!Box als Master die Konfiguration vorgibt, übernehmen die Mesh-Knoten viele der Voreinstellungen.

Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau zwischen der FRITZ!Box und dem FRITZ!Repeater sieht dies in der Benutzeroberfläche wie oben abgebildet aus. Alle wichtigen Informationen sind hier auf den ersten Blick erkennbar – darunter vor allem die Informationen zur Verbindungsstärke zwischen den beiden Geräten.

In der FRITZ!OS-Benutzeroberfläche werden im Bereich für das Mesh-Netzwerk (Heimnetz/Mesh) alle verbundenen Endpunkte angezeigt. Auch eine weitere FRITZ!Box kann als Mesh-Knoten dienen, dies muss dann allerdings so konfiguriert werden, dass es nur eine primäre FRITZ!Box als Zentrale gibt. Einen entsprechenden Menüpunkt gibt es in den Mesh-Einstellungen von FRITZ!OS.

Egal ob nun per WLAN oder Powerline – die Integration neuer Mesh-Knoten gestaltet sich sehr einfach und stellt den Nutzer eigentlich vor keinerlei Hürden. Über die Software ist auch immer eine gewisse Kontrolle möglich, denn auf den ersten Blick ist zu erkennen, ob einer oder mehrere der Mesh-Knoten schlichtweg fehlen. Dies zeigen die Mesh-Knoten auch in Form von LEDs am Gerät selbst an. Sowohl für eine bestehende Powerline-Verbindung, als auch ein FRITZ!Repeater, der per WLAN angebunden ist, haben dafür entsprechende Anzeigen.

Sind meine Daten im Mesh-Netzwerk verschlüsselt?

Grundsätzlich einmal sind alle Verbindungen im Mesh-Netzwerk verschlüsselt. Eine FRITZ!Box richtet ihr WLAN immer mit einer WPA2-Verschlüsselung ein. Die Mesh-Knoten übernehmen diese Voreinstellungen. So unterstützen die per WLAN angebundenen FRITZ!Repeater die WPA2-Verschlüsselung, wie sie auch für das WLAN des Routers verwendet wird. Optional ist auch eine WPA3-Verschlüsselung möglich, die bei den aktuellen FRITZ!Repeatern ebenfalls direkt übernommen wird.

WPA2 verwendet den Advanced Encryption Standard (AES). Dieser wird von der Hardware der Router, Repeater und auch der Endgeräte in Hardware beschleunigt aufgelöst und besitzt keinerlei Nachteile in der Geschwindigkeit. Auf Seiten der Powerline-Geräte wird eine AES Link Encryption mit 128 Bit verwendet. Auch diese gilt als sicher und ist im Endkundenbereich mehr als ausreichend.

Ein WPA3 Personal (SAE), wie es im Privatbereich verwendet wird, verwendet ebenfalls ein AES-128. Erst ein WPA3 Enterprise verwendet eine Schlüssellänge von 192 Bit. Durch ein pre-shared Key (PSK)-Verfahren werden Wörterbuchattacken verhindert. WPA3 setzt den Einsatz von Windows 10, macOS 10.15, Android 10 und iOS 13 auf allen Endgeräten voraus. Wer allerdings beispielsweise einen Staubsaugerroboter im WLAN verwendet, wird bei WPA2 bleiben müssen, denn in den seltensten Fällen wurden diese Geräte schon mit WPA3-Kompatibilität ausgestattet.

Was ist ein WLAN Mesh Steering?

Einem Mesh-Netzwerk sollte es egal sein, wo man sich gerade mit seinem Endgerät befindet und ob man sich zum Beispiel mit seinem Smartphone von Position A an Position B des WLANs begibt, in dem man von der Küche in das Wohnzimmer geht. Doch bisher war es für das Netzwerk nicht immer ganz so einfach die Endgeräte auch von einem Knotenpunkt des Mesh-Netzwerks an einen weiteren zu übergeben, wenn dieser eine bessere WLAN-Verbindung anbietet. Das Endgerät versuchte sich sozusagen krampfhaft am vorhandenen WLAN festzuhalten und erkannte nicht, dass ein weiterer Mesh-Knoten eigentlich die bessere Abdeckung bietet.

Das AP oder Mesh Steering ist eine bereits etablierte Technik, die eine Übergabe der WLAN-Endgeräte von einem Knotenpunkt an den anderen ermöglichen soll. Die dazugehörigen Standards hören auf die Namen 802.11k sowie 802.11v und müssen vom WLAN-Gerät vollständig unterstützt werden. Umgesetzt hat dies AVM mit der FRITZ!OS-Version 7.10. Neben der Wahl des besseren Mesh-Knotens ermöglicht das Mesh Steering aber auch eine Wahl des geeigneten Frequenzbandes. So optimiert ein WLAN Mesh Steering gleichzeitig auch noch die Auslastung der verschiedenen WLAN-Bänder und Kanäle.

Für das WLAN Mesh Steering muss es den Master im Mesh-Netzwerk geben und dies ist die FRITZ!Box. Sobald die FRITZ!Box feststellt, dass ein WLAN-Gerät über keine gute Verbindung mehr zum WLAN verfügt, fordert sie das Gerät zum Wechsel des Funknetzes auf. Die zentrale Komponente bzw. der Mesh Master sind daher notwendig, da nur ein Gerät alle notwendigen Informationen über die einzelnen Endgeräte hat – also an welchen Mesh-Knoten sie verbunden sind, wie gut der Empfang aktuell ist und welche anderen Geräte sich an dem Mesh-Knoten sowie im WLAN-Frequenzspektrum befinden. Einzelne WLAN-Geräte können diese Informationen nicht ermitteln.

Es gibt ein paar Voraussetzungen für das Funktionieren eines WLAN Mesh Steerings. So müssen die WLAN-Endgeräte sprich Clients dualband-fähig sein (2,4- und 5-GHz-Band müssen unterstützt werden). Die Unterstützung der WLAN-Standards 802.11k und 802.11v für die Endgeräte haben wir bereits angesprochen. Zudem muss eine FRITZ!Box mit WLAN AC oder Wi-Fi 6 eingesetzt werden.

Um wie viel besser wird mein WLAN durch das Mesh?

Welche Verbesserung sich nach dem Aufbau eines Mesh-Netzwerks einstellt, haben wir natürlich auch versucht darzustellen. Dazu haben wir eine FRITZ!Box 7590 AX an zentraler Position belassen und das WLAN dann an verschiedenen Punkten um einen FRITZ!Repeater 6000 erweitert. Die Ergebnisse sehen dann wie folgt aus:

2,4-GHz-Band - 1 IP-Stream

Terasse (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

Werbung

5-GHz-Band - 7 IP-Streams

Terasse (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

5-GHz-Band - 7 IP-Streams

2. Etage

MBit/s
Mehr ist besser

Im Vergleich zu einem zentralen Router, der in den meisten Fällen weiter weg ist, als ein entsprechend platzierter Mesh-Knoten, steigen die Übertragungsraten natürlich deutlich an. Kommen wir auf der Terrasse, also im Außenbereich, nur über die FRITZ!Box 7590 AX auf gerade einmal 322 MBit/s, erreichen wir mit einem FRITZ!Repeater 6000, platziert im hinteren Bereich des Wohnzimmers (direkt anschließend an die Terrasse) eine mehr als doppelt so hohe Datenübertragungsrate von 890 MBit/s im 2,4-GHz-Netz. Im schnelleren 5-GHz-Netz können wir die Datenübertragungsraten nicht mehr verdoppeln, erreichen über den FRITZ!Repeater aber fast 2.000 MBit/s.

Ein weiteres Beispiel für die Erweiterung der WLAN-Abdeckung ist die Versorgung von mehr als einer Etage. Kann das WLAN die Decke nicht wirklich gut durchdringen, hilft auch hier der Einsatz eines Mesh-Knotens. Kommen von der FRITZ!Box 7590 AX nur noch 211 MBit/s ohne die Mesh-Erweiterung an, sind es mit dem FRITZ!Repeater 6000 nun 234 MBit/s – diese dann aber vom FRITZ!Repeater ausgehend über eine weitaus größere Abdeckung. Dazu sollten die FRITZ!Box und der FRITZ!Repeater in den zwei Stockwerken möglichst übereinander positioniert werden. Der FRITZ!Repeater kann die dann noch relativ schnelle Verbindung entsprechend auf seiner Etage an die Endgeräte weitergeben. Hier wäre ein Uplink via Ethernet oder Powerline sicherlich hilfreich.

Ein Mesh-Netzwerk für Jedermann

Mesh-Netzwerke haben sich längst etabliert und sind inzwischen derart gewachsen, dass Jedermann sie ohne Probleme in Betrieb nehmen und ausbauen kann. Arbeitet beispielsweise schon eine FRITZ!Box im Haushalt, sind die grundsätzlichen Voraussetzungen bereits vorhanden – vorausgesetzt es handelt sich um ein Modell, welches schon mit FRITZ!OS 7 arbeitet. Ein FRITZ!Repeater muss nur an einer zur Erweiterung geeigneten Stelle aufgebaut werden, ein Knopfdruck auf beiden Geräten, schon wird das WLAN teilweise deutlich erweitert.

Dazu muss das WLAN aber auch als der eigentlichen Engpass erkannt werden. Im Grunde ist dazu aber auch selbst der technisch nicht so erfahrene Nutzer in der Lage. Ist das Symptom der langsamen Verbindung ausgemacht, kann es an die oben beschriebene Behebung gehen. Ob über die Benutzeroberfläche oder Connect-Taster auf den Geräten: Die Einrichtung eines Mesh-Netzwerkes ist längst keine Hürde mehr.

AVM bietet für all seine aktuelle Netzwerk-Hardware eine Mesh-Kompatibilität. Ob es nun ein FRITZ!Repeater 6000 oder ein Powerline-Gerät werden soll, hängt maßgeblich von den baulichen Gegebenheiten ab. Soll das Netzwerk vom Keller in das Dachgeschoss erweitert werden, dürfte eine schnelle Verbindung mittels Powerline einfacher sicherzustellen sein, als über einen reinen WLAN-Repeater. Liegt hier ein Ethernet-Kabel, ist ein FRITZ!Repeater mit Ethernet-Uplink sicherlich die erste Wahl.

Auch nach der Kopplung der Hardware muss man sich als Nutzer eigentlich keine weiteren Gedanken machen. Die FRITZ!Box übernimmt als Master die dort gemachte Einstellungen und setzt sie auf den Mesh-Knoten fort. Eine gesonderte Konfiguration der FRITZ!Repeater ist somit nicht notwendig. Der Name des WLANs, dessen Kennwort und alle weiteren Einstellungen werden übernommen. Als Master bestimmt die FRITZ!Box auch, welches Endgerät mit welchem Knoten verbunden wird. Diese Übergabe ist ein kritischer Aspekt in einem Mesh-Netzwerk und hat einen maßgeblichen Anteil an der Nutzererfahrung – beispielsweise wenn dieser mit einem VoIP-Gespräch die Etage und damit den Zugangspunkt wechselt.

Die Datenraten von 2.400 bzw. 1.200 MBit/s im 5- und 2,4-GHz-Netz sind im Falle der FRITZ!Box 7590 AX und des FRITZ!Repeater 6000 hervorragende Grundvoraussetzungen und beide Geräte haben in Kombination in unserem Test überzeugt.

In Kooperation mit AVM

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