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Erstmals mit Wi-Fi 7

Die AVM FRITZ!Box 6670 Cable im Test

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Die AVM FRITZ!Box 6670 Cable im Test
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Freie Routerwahl hin oder her – alleine schon aufgrund des gebotenen Funktionsumfangs im Hinblick auf Hard- und Software erfreuen sich die FRITZ!Boxen von AVM weiterhin großer Beliebtheit. Dabei muss sich der Kunde nur anhand des Internet-Anschlusses (DSL, Glasfaser oder Kabel) für ein entsprechendes Modell entscheiden. Verzichten musste man bisher allerdings auf Wi-Fi 7 und damit den vorläufig schnellsten WLAN-Standard, den man zuletzt in mehr und mehr Endgeräten wiederfindet. Der Verzicht endet nun mit der FRITZ!Box 6670 Cable, die wir uns heute genauer anschauen werden.

Für viele Nutzer spielt es schlichtweg keine Rolle, welcher Router am Internet-Anschluss sitzt. Es muss einfach funktionieren und fertig. Sobald man hier dann aber über die reine Funktion als Internet-und mäßiger WLAN-Router hinaus geht, wird die Auswahl schlicht erschlagend, aber dadurch auch nicht zwangsläufig besser. Ein sogenannter "Nobrainer" sind die Router von AVM. Egal ob DSL-, Glasfaser- oder Kabel-Anschluss – das Berliner Unternehmen hat eine breite Auswahl an Routern im Angebot, die sich dann noch in der jeweiligen Kategorie durch das Angebot an Ethernet-Schnittstellen, USB-Anschlüssen oder den WLAN-Standard unterscheiden.

Bei den DSL-Routern muss man etwas aufpassen, da fast alle Modelle VDSL bis 300 MBit/s unterstützen und nur die FRITZ!Box 7583 auch ein DSL-Bonded mit bis zu 600 MBit/s bzw. ein G.fast mit 2.000 MBit/s bietet. In Deutschland spielt dies jedoch für MNet in München und NetCologne in Köln eine Rolle.

Kommen wir nun aber zur AVM FRITZ!Box 6670 Cable. Diese ist mit Blick auf die Produktbezeichnung unterhalb der FRITZ!Box 6690 Cable eingeordnet, bietet jedoch sogar einen Ethernet-Anschluss mehr, unterstützt die gleichen Kabelinternet-Standards, hat aber eben auch die Unterstützung von Wi-Fi 7 zu bieten, wenngleich nicht im exklusiven 6-GHz-Netz. Abstriche bei den USB- und TAE/RJ11-Anschlüssen müssen bei der FRITZ!Box 6670 Cable gemacht werden, diese spielen aber für die meisten Nutzer sicherlich keine Rolle.

Die technischen Daten der AVM FRITZ!Box 6670 Cable in der Übersicht
Modell AVM FRITZ!Box 6670 Cable
Straßenpreis 240 Euro
Homepage www.avm.de
Technische Daten
Internet - 1x Kabelanschluss (DOCSIS 3.1, abwärtskompatibel zu EuroDOCSIS 3.0)
- Routerbetrieb auch über eine bestehende Internetverbindung via LAN
- Unterstützung von IPv6
- Stateful Packet Inspection Firewall mit Portfreigabe für sicheres Surfen im Internet
- Sicherer Fernzugang über das Internet mit VPN (IPSec)
LAN - 4x Gigabit-Ethernet
- 1x 2,5-Gigabit-Ethernet
Telefonie - Telefonanlage mit DECT-Basis für bis zu 6 Schnurlostelefone
- 1x a/b-Port für analoge Telefone, Anrufbeantworter und Fax
- DECT Eco
- 5 integrierte Anrufbeantworter
- Faxfunktion inklusive E-Mail-Weiterleitung
- Rufumleitung, interne Rufe, Dreierkonferenzen, Vermitteln
- Rufnummernsperre, Weckruf, Babyfon, VIP-Rufe und Klingelsperre
- Internettelefonie SIP-konform nach RFC 3261
- Anmeldung von IP-Telefonen (LAN/WLAN) nach SIP-Standard
- FRITZ!App Fon für Festnetztelefonate mit dem Smartphone
WLAN - 2x2 WLAN Wi-Fi 7 mit Multi-User-MIMO
- WLAN-Funknetze nach 802.11be (bis 2.880 MBit/s brutto; 5 GHz und bis 720 MBit/s brutto; 2,4 GHz)
- Kompatibel zu WLAN 802.11be, ax, ac, n, g und a
- Mesh-Erweiterung möglich
- WPA2-Verschlüsselung, zusätzlich WPA3/2 Transition Mode verfügbar
- WiFi Protected Setup (WPS)
- WLAN-Gastzugang
- WLAN-Autokanal
- WLAN Eco
Anschlüsse - 4x Gigabit-Ethernet (10/100/1000 Base-T)
- 1x 2,5-Gigabit-Ethernet
- 1x USB 3.0 für Speicher und Drucker
- 1x a/b-Ports für analoge Telefone, Anrufbeantworter und Fax
Abmessungen 254 x 63 x 191 mm
Lieferumfang - FRITZ!Box 6670 Cable
- Netzteil
- 1,5 m langes Koaxialkabel
- 1,5 m langes LAN-Kabel
- Installationsanleitung

Hinsichtlich der Verwendung an einem Kabelanschluss unterstützt die FRITZ!Box 6670 Cable den DOCSIS-Standard 3.1 mit theoretisch bis zu 6 GBit/s. Das verbaute Modem ist aber auch rückwärtskompatibel zu DOCSIS 3.0 und kann damit allen in Deutschland verbauten Anschlüssen betrieben werden. 

Sicherlich nicht der wichtigste Aspekt, aber natürlich kann man die FRITZ!Box 6670 Cable über den LAN1-Anschluss auch einen bestehenden Internet-Anschluss verwenden und dann entsprechend rein als WLAN-, DECT- und Zigbee-Zentrale dienen. Dies kann dann wichtig sein, wenn nach einem Wohnungswechsel ein bestehender Glasfaser-Anschluss verwendet wird, an den die FRITZ!Box dann hinter der Optical Network Termination (ONT-Box) angeschlossen wird und einfach weiterverwendet werden kann.

Der Fokus liegt bei der FRITZ!Box 6670 Cable aber sicherlich darauf, dass sich die hohen Geschwindigkeiten des Kabelanschlusses nun auch per WLAN an die Endgeräte verteilen lassen. Allerdings verwendet AVM nicht die volle Spezifikation von Wi-Fi 7 und verzichtet auf die Nutzung des 6-GHz-Netzes. Das 6-GHz-Netz hat den Vorteil, dass es noch weitestgehend frei von Störungen ist. Zusammen mit neuen Kanalbreiten werden darin auch die extremen Durchsatzraten realisiert.

Bei der Umsetzung von AVM in der FRITZ!Box 6670 Cable werden Bruttodurchsatzraten von bis zu 2.880 MBit/s im 5-GHz-Netz und bis zu 720 MBit/s im 2,4-GHz-Netz erreicht. Die 720 MBit/s im 2,4-GHz-Netz sind dabei sogar weniger, als andere FRITZ!Boxen bieten können. Die 2.880 MBit/s im 5-GHz-Netz sind auch nur wenig mehr, als beispielsweise eine FRITZ!Box 7590 AX mit Wi-Fi 6 und und brutto 2.400 MBit/s leisten kann. Einen großen Schritt macht AVM damit hinsichtlich des WLANs also doch nicht. Aber in den Messungen werden wir uns dies noch genauer anschauen.

Die FRITZ!Box 6670 Cable kommt in der für FRITZ!Boxen typischen Optik daher: Keilförmig zu hinteren Anschlussseite mit roter Abdeckung als starker Kontrast zum ansonsten weißen Gehäuse. Auf einem Schrank nimmt sie mit 254 x 191 mm etwas mehr Platz ein. Eine Wandmontage ist aber natürlich möglich.

Auf der Vorderseite gibt es einige LEDs bzw. Taster. Eine Power/Cable- und Info-LED geben beispielsweise Auskunft darüber, ob die FRITZ!Box eingeschaltet und mit dem Internet verbunden ist. Das WLAN lässt sich per Taster ein- und ausschalten. Für eine schnelle Einbindung von DECT- und WLAN-Hardware (per WPS) stehen ebenfalls Taster zur Verfügung.


Hinten an der FRITZ!Box 6670 Cable sind die wichtigsten Anschlüsse zu finden. Von links nach rechts wären dies ein RJ41-Anschluss für analoge Telefonie, darauf folgen fünf Ethernet-Anschlüsse, von denen der erste 2.500 MBit/s erreicht und die weiteren vier auf 1.000 MBit/s kommen. Ganz rechts ist der Antennenanschluss für das Kabelinternet zusehen.

Auf den beiden Seiten der FRITZ!Box 6670 Cable sind links der USB-2.0- und rechts der TAE-Anschluss zu finden.

Bevor wir uns die FRITZ!OS-Software genauer anschauen, noch ein paar Worte zur Funktion des Kabelmodems. Dieses konnten wir uns mit der FRITZ!Box 6670 Cable in Ermangelung eines dazugehörigen Kabel-Anschluss nicht anschauen. Wir wollen an dieser Stelle aber auf den Test der FRITZ!Box 6690 Cable verweisen: Hier funktionierte die Verbindung über DOCSIS 3.1 und DOCSIS 3.0 problemlos mit 1 GBit/s.

Software

Ein wichtiger Aspekt in der Nutzung einer FRITZ!Box 6670 Cable ist ohne Frage die Software. Sicherlich kommt man auch weitestgehend ohne große Zugriffe auf diese aus, wer allerdings ein etwas größeres Setup mit mehreren DECT-Geräten, der Mesh-Funktion oder Zigbee nutzen möchte, der wird nicht umher kommen, direkten Zugriff auf die Benutzeroberfläche zu erlangen.

Um sich erstmalig mit der FRITZ!Box zu verbinden, befindet sich auf der Unterseite der Hardware ein Aufkleber, auf dem alle Kennwörter und die SSID des WLANs befinden. Per Eingabe von fritz.box in die Adresszeile gelangt man zur Benutzeroberfläche. Leitet der DNS aus dem internen Netz auf diese Adresse und damit auf den Router, ist dies weitestgehend unproblematisch. Die Domain sorgte in der Vergangenheit aber auch schon für Ärger, da hier auf eine NFT-Seite weitergeleitet wurde.

FRITZ!OS 7.60 kommt in der von AVM gewohnten Optik daher. So lassen sich viele Parameter zum Kabelinternet einsehen, was im Falle eines Ausfalls oder Problemen mit dem Internetanschluss helfen kann. Zudem lassen sich viele Einstellungen für das Netzwerk (Ethernet und WLAN) und die Telefoniefunktionen machen. Auf diese Funktionen wollen wir aber nicht weiter eingehen, da sich hier wenig getan hat.

Reicht die Abdeckung des WLANs über die FRITZ!Box nicht aus, ist die Mesh-Erweiterung eine schnelle und einfache Lösung für dieses Problem. Die Erweiterung des WLANs kann beispielsweise über einen FRITZ!Repeater 6000 (Test) erfolgen. Dabei ist es möglich als Uplink entweder eine WLAN- oder Ethernet-Verbindung zu nutzen. Auch die Powerline-Produkte von AVM können weiterhin genutzt werden, wenngleich sich der Fokus in den vergangenen Jahren auf eine Mesh-Erweiterung per WLAN verschoben hat.

Noch recht neu und vielen unbekannt ist, dass AVM auch zahlreiche Smart-Home-Funktionen in FRITZ!OS eingebaut hat. Die Geräte werden entweder über DECT ULE oder Zigbee eingebunden. In einer Zigbee-Kompatibilitätsliste können die kompatiblen Geräte gefunden werden. Bis zu 50 Smart-Home-Geräte können per DECT ULE und bis zu 40 LED-Lampen per Zigbee gesteuert werden. Zu den kompatiblen Geräten gehören auch Rollos, Steckdosen, Schalter und Unterputzmodule.

Nicht neu, aber für die Kabel-FRITZ!Boxen wichtig, ist die Möglichkeit das über das Kabel im Zweifel ja auch das Fernsehen ausgestrahlt wird. Die FRITZ!Box 6670 Cable unterstützt das Streaming von bis zu vier digitalen Free-TV-Programmen auf den PC, Smartphones und Tablets sowie die FRITZ!App TV.

Aber nicht alleine der Funktionsumfang spielt für FRITZ!OS eine Rolle, denn teilweise bieten auch die anderen Router-Hersteller einen ähnlichen Umfang. Es ist die Kombination aus Hard- und Software, welche hier überzeugt. Abgesehen von den DSL-Modems gibt es für Glasfaser- und Kabelanschlüsse ohnehin nur wenige Anbieter, die am deutschen Markt entsprechende Hardware anbieten. Bei den WLAN-Routern mit DSL-Modem haben wir aber schon häufiger gesehen, wie schlecht die Software umgesetzt wurde.

AVM ist auch bei der Software sicherlich nicht fehlerfrei. Auch Sicherheitslücken sehen wir immer wieder. Aber AVM ist bemüht die schnell zu beheben und verbessert FRITZ!OS stetig weiter.

WLAN-Messungen

2,4-GHz-Band - 1 IP-Stream

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

Werbung

5/6-GHz-Band - 1 IP-Stream

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

5/6-GHz-Band - 7 IP-Streams

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

5/6-GHz-Band - 1 IP-Stream

über drei Etagen

MBit/s
Mehr ist besser

5/6-GHz-Band - 7 IP-Streams

über drei Etagen

MBit/s
Mehr ist besser

Fazit

Mit der FRITZ!Box 6670 Cable kann AVM vor allem eines: mit Wi-Fi 7 werben. Was dies am Ende in der Praxis nützt, steht dabei noch einmal auf einem anderen Blatt denn einerseits verzichtet AVM auf den Einsatz des 6-GHz-Netzes und andererseits ist man hinsichtlich der 2x2-Antennenkonfiguration limitiert, was zur fast schon absurden Situation führt, dass eine FRITZ!Box 6690 Cable mit Wi-Fi 6 und einer 4x4-Konfiguration in Theorie und Praxis sogar schneller ist, wenn sich mehrere Endgeräte im Netzwerk befinden.

Auf einer Unterseite zu Wi-Fi 7 wirbt AVM mit dem Umstand, dass der Standard neben 2,4 und 5 GHz auch 6 GHz genutzt werden. Die FRITZ!Box 6670 Cable nutzt das 6-GHz-Netz nicht. Man macht sich aber zu Nutze, dass eine Datenübertragung auf allen Frequenzbereichen erfolgt, wenngleich die FRITZ!Box 6670 Cable dahingehend eben limitiert ist.

Wer nun erwartet hat, mit der FRITZ!Box 6670 Cable die schnellstmögliche WLAN-Verbindung zu erhalten, der wird hier noch nicht ganz glücklich werden. AVM wird früher oder später Wi-Fi 7 im kompletten Umfang umsetzen. Hier ist dies aber noch nicht der Fall.

Das Kabelmodem aber bietet mit der Unterstützung von DOCSIS 3.1 den vollen Umfang dessen, was die Kabelanbieter aktuell liefern können. Ein einzelner 2.5GbE-Anschluss wird sicherlich ebenfalls gerne genommen und bindet zumindest ein Endgerät schnell an. Theoretisch kann man diesen Anschluss auch als schnellen Uplink zu weiterer Netzwerk-Hardware nutzen. Die vier weiteren Ethernet-Anschlüsse sollten zur Standardausstattung gehören.

Wie viele Nutzer heutzutage noch auf analoge Telefoniehardware setzen, ist uns nicht bekannt. Theoretisch lässt sich diese noch an die FRITZ!Box 6670 Cable anschließen. Wegen des doch recht langsamen USB-2.0-Anschlusses sehen wir die Daten- oder Medienserver-Funktion als eingeschränkt an. Einen Drucker kann man darüber aber problemlos im Netzwerk teilen.

Herausstellen lässt sich noch AVMs Neuorientierung hinsichtlich der Smart-Home-Funktionen und Unterstützung entsprechender Hardware. Bis auf die Steuerung der Heizkörperthermostate konnten wir die Funktionsweise aber noch nicht testen. Zum Stromverbrauch der FRITZ!Box 6670 Cable können wir noch sagen, dass wir im Betrieb etwa 10 W gemessen haben.

Schaut man sich am Markt für Kabelmodems um, so kommen diese entweder direkt vom Anbieter (und sind dann oftmals FRITZ!Boxen mit eingeschränkter Software) oder es handelt sich um eben eine FRITZ!Box von AVM. Die FRITZ!Box 6670 Cable gehört mit einem Preis von 240 Euro zu den günstigeren Modems. 

AVM FRITZ!Box 6670 Cable

  • Unterstützung von DOCSIS 3.1
  • 2.5GbE
  • 4x Gigabit-Ethernet
  • FRITZ!OS mit vielen Funktionen
  • Integration von Mesh-Funktionen
  • Unterstützung von DECT ULE und Zigbee

  • Wi-Fi 7 mit mäßigen Transferraten aufgrund von 2x2 MIMO

Preise und Verfügbarkeit
AVM FRITZ!Box 6670 Cable
230,00 Euro Nicht verfügbar Ab 229,00 EUR
Preise und Verfügbarkeit bei Geizhals
AVM FRITZ!Box 6670 Cable
Lagernd 229,00 EUR
Lagernd 229,00 EUR
Lagernd 229,00 EUR
Lagernd 230,00 EUR
Verfügbar 246,90 EUR
Lagernd 247,06 EUR
Lagernd 249,49 EUR
Lagernd 249,90 EUR