So langsam, aber sicher kommen mehr und mehr Endgeräte auf den Markt, welche hinsichtlich der Wi-Fi-Konnektivität den aktuellsten Standard Wi-Fi 7 unterstützen. Vor allem, wer sich ein neues Notebook kauft, wird immer häufiger Wi-Fi 7 antreffen. Häufig kommt hier als M.2-Modul Intels Killer Wi-Fi 7 BE1750 zum Einsatz kommen, welches wir zusammen mit einem High-End-Router getestet haben.
Die erste Wi-Fi-7-Hardware ist also im Kommen – sowohl auf Seiten der Endgeräte wie auch der Router. So haben wir uns zuletzt die FRITZ!Box 6670 Cable von AVM angeschaut, die bereits ein Subset der Funktionen von Wi-Fi 7 unterstützt, nicht aber das 6-GHz-Netz. Mit eben einer BE1750-Karte bestückt ist der Windows-Handheld MSI Claw, den wir uns ebenfalls bereits angeschaut haben. Weitere Beispiele neuer Hardware mit Wi-Fi 7 die wir schon im Test hatten ist das MSI Titan 18HX A14VIG, während viele weitere Notebooks, selbst mit Meteor-Lake-Prozessor, noch auf Wi-Fi 6(E) setzen.
Dabei ist das entsprechende M.2-Modul gar nicht mal so teuer. Rund 22 Euro kostet das Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750, wer nachrüsten kann und möchte, dem steht zumindest nicht der Preis im Weg.
Beim Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 handelt es sich um einen M.2/E-Key (M.2 2230 oder M.2 1216), der über PCI-Express angebunden ist. Entsprechend des M.2-Formats kommt die Karte auf Abmessungen von 22 x 30 x 2,4 mm bzw. 12 x 16 x 1,7 mm.
Unterstützt werden die WLAN-Netzwerke im Bereich von 2,4, 5 und 6 GHz über eine 2x2-Antennenkonfiguration mit 320 MHz breiten Kanälen und der Unterstützung einer 4K QAM Amplitudenmodulation. Neben WLAN unterstützt die Karte auch Bluetooth 5.4.
Preislich schon eher eine Herausforderung sind die entsprechenden WLAN-Router mit Wi-Fi 7. Ein gutes Dutzend an Geräten ist inzwischen verfügbar, preislich geht es bei 299 Euro los. Diese funken auch weitestgehend alle im 6-GHz-Netz, was aufgrund der vermutlich geringeren Störfaktoren in diesem Frequenzbereich einer der wichtigsten Punkte von Wi-Fi 7 ist.
Die Preise können aber auch ganz anders aussehen. Für unseren Test haben wir den ASUS ROG Rapture GT-BE98 verwendet. Dieser bietet für alle aktuellen WLAN-Standards mit die höchsten Durchsatzraten sowie mehrfache Anschlüsse für 10GbE und 2.5GbE. Mit 715 Euro muss man für diesen Router aber auch so viel ausgeben, wie mancher in das Notebook investieren möchte. Aber uns ging es nun darum den Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 zu testen und weniger den WLAN-Router.
Wer sein Heimnetzwerk mit Access Points erweitern kann, kommt für Wi-Fi 7 mitetwas mehr als 200 Euro pro Access Point weg.
Killer Intelligence Center
Soweit die Hardware, die auch ohne manuelle Treiber-Installation von Windows erkannt wird und ihren Dienst tut. Optional gibt es noch das Killer Intelligence Center, welches dabei helfen soll die WLAN-Leistung zu optimieren. Interessanterweise vermeldete der Installer im Zusammenspiel mit dem Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 aber, dass keine kompatible Hardware gefunden worden sei.
Im Test des Intel Killer Wi-Fi 6E AX1675 haben wir uns die Software etwas genauer angeschaut. Inwieweit sie in der Praxis aber Vorteile für den Nutzer bzw. Spieler bietet, sei einmal dahingestellt.
WLAN-Messungen
Kommen wir nun zu den Messungen. Diese haben wir einerseits mit dem Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 auf einem PCI-Express-Board und als Gegenstück mit dem ASUS ROG Rapture GT-BE98 durchgeführt. Das System mit dem Killer Wi-Fi 7 BE1750 wurde dazu, genau wie bei den anderen Tests mit Messungen zur WLAN-Durchsatzrate, an bestimmten Punkten aufgebaut, um die Messungen zu machen.
Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:
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Für das 2,4-GHz-Netz ergeben sich keinerlei Verbesserungen. Hier befindet sich das Netz bereits am Limit und somit auch die Übertragungsraten. Punkten kann der Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 an dieser Stellte also nicht. Schon anders sieht dies aus, wenn man ins 5- und 6-GHz-Netz wechselt bzw. auch gemeinsam nutzt. Es gibt zwar keine echte Leistungsexplosion, aber immerhin eine Verbesserung in den Übertragungsraten können wir hier feststellen.
Unter idealen Bedingungen (direkte Nähe zwischen Router und WLAN-Modul) sind deutlich höhere Übertragungsraten möglich. So nahe am WLAN-Router befindet man sich aber selten bzw. wenn dies dauerhaft der Fall sein sollte, könnte man sich auch direkt per Kabel verbinden.
Fazit
Neue WLAN-Standards werben auch immer mit neuen Spitzen-Durchsatzraten. Dabei sind diese gar nicht so entscheiden, denn viel wichtiger ist, dass auf eine gewisse Distanz auch noch hohe Durchsatzraten erreicht werden können. In diesem Jahr werden wir vermehrt Endgeräte sehen, die bereits auf Wi-Fi 7 setzen. Es werden aber auch noch zahlreiche erscheinen, die weiterhin auf Wi-Fi 6(E) setzen. Den Vorteil des Wi-Fi 7 im Notebook oder anderen Endgeräten hat man aber nur, wenn auch ein entsprechender Router im Einsatz ist und hier ist der Haken.
Hat man nicht ohnehin eine Netzwerk-Infrastruktur, bei der nur die Access Points ausgetauscht werden müssen, wird der Einsatz eines schnellen Routers mit Wi-Fi 7 schnell teuer. Mesh-Systeme mit drei Endpunkten kosten auch schnell fast 1.000 Euro. Nur wegen eines Endgerätes gleich auf Wi-Fi 7 zu wechseln, muss man sich daher gut überlegen. Es wird in den meisten Haushalten noch einige Zeit dauern, bis mehrere Geräte eine Umrüstung rechtfertigen.
Aber dies soll die Leistung des Intel Killer Wi-Fi 7 BE1750 nicht schmälern. Es handelt sich um eine vergleichsweise günstige Hardware, welche aber das volle Potential der Technik ausschöpft. Hat man beispielsweise einen PC oder ein Notebook mit M.2-WLAN-Modul im Einsatz, wird das Update hier schnell und einfach ermöglicht – sofern man denn im Notebook auch einfach an den entsprechenden Steckplatz herankommt und sich die Arbeit mit den diffizilen Antennen-Kabeln zutraut.
Der Umstieg auf Wi-Fi 7 ist aber sicherlich auch noch kein Muss. Viele kommen mit der dedizierten Hardware in Form des Moduls selten in Kontakt. Vielmehr werden wir in diesem Jahr mehr und mehr Notebook-Hersteller sehen, welche das BE1750-Modul einsetzen werden. Wann dann die Zeit gekommen ist, sich einen WLAN-Router mit Wi-Fi 7 anzuschaffen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
- gute WLAN-Übertragungsraten
- günstige Anschaffung
- Austausch älterer WLAN-Module möglich
- WLAN-Router für Wi-Fi 7 noch vergleichsweise teuer
Intel Wi-Fi 7 BE1750 | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 23,48 EUR |