Haswell meets Maxwell
Geht es um die technischen Aspekte, treffen wir alte Bekannte, aber auch gänzlich neue Mitstreiter auf dem Komponenten-Markt, wie beispielsweise die GeForce GTX 860M auf "Maxwell"-Basis.
Etwas weniger exotisch geht es aber zunächst bei der eigentlichen Plattform-Wahl zu, denn wie sollte es auch anders sein, MSI greift auf Intels aktuell allgegenwärtige Haswell-Plattform von Intel zurück, also die vierte Core-Generation. Als Prozessor kommt ein alter Bekannter zum Einsatz, der Core i7-4700HQ. Beim 4700HQ handelt es sich um eine nur leicht modifizierte Version des Core i7-4700MQ, der sich aktuell als „Brot-und-Butter"-Modell der Haswell-Generation etabliert. Die Unterschiede belaufen sich auf eine minimal schnelle Grafikeinheit des HQ-Modells, denn die GPU taktet im Turbo-Modus 50 MHz höher als beim M-Modell. Für das flache GS70 deutlich wichtiger: Der 4-Kerner wird anders als der 4700MQ gesockelt ausgeführt, ist also fest auf das Mainboard gelötet, was eine kompaktere Konstruktion ermöglicht. Darüber hinaus bietet das 4700HQ die aktuell solide Ausstattung. Es wird die Haswell-Architektur genutzt, was zu einer TDP von 47 Watt führt. Die vier Kerne, die dank Hyperthreading acht Aufgaben gleichzeitig abarbeiten können, takten standardmäßig mit 2,4 GHz, im Turbo kann ein Kern kurzfristig auch mit 3,4 GHz zu Werke gehen. Der Cache beläuft sich auf 6 MB. In unseren Benchmarks kann der Prozessor mit einer guten Leistung aufwarten, denn im Cinebench 11 werden 6,97 Punkte erreicht, während es in der aktuellen 15er-Version 640 Punkte sind. Auf einem Haswell-typischen Level befindet sich der Speicherdurchsatz, des 16 GB großen DDR3L-Arbeitsspeicher, denn der liegt bei 19,47 GB/Sek.
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Wirklich interessant ist aber die neue GPU, denn MSI setzt auf eine GeForce GTX 860M, also die aktuellste NVIDIA-Version. Einmal mit ebenfalls 640 CUDA-Cores auf "Maxwell"-Basis und einmal mit 1.152 Einheiten auf "Kepler"-Basis. Der Takt liegt hier je nach Ausführung bei 797 und 1.029 MHz. Dazu gibt es ebenfalls maximal 2 GB Speicher und ein 128 Bit breites Interface – leistungstechnisch sollte es zwischen den beiden Versionen keinen nennenswerten Unterschied geben, sehr wohl aber bei der Leistungsaufnahme. Mit der GeForce-800M-Reihe führt NVIDIA aber auch eine Reihe neuer Features ein, die teilweise auch abwärtskompatibel zu den älteren Modellen ist. Allen vorne heran ist hier "Battery Boost" zu nennen. Die Technologie soll dabei den Akku schonen und die Laufzeit je nach Spiel und Setting nahezu verdoppeln. Möglich soll dies durch eine klügere Nutzung der zur Verfügung stehenden Leistung werden. MSI nutzt für das uns vorliegende Sample einen Variante mit "Maxwell"-Chip, ob dies allerdings bei allen Geräten, die in den Handel kommen, der Fall sein wird, konnte man uns nicht mit Gewissheit sagen. Fest steht allerdings, dass NVIDIA bei seiner neuen GPU-Generation einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht hat. Die Leistungswerte der 860M liegen in etwa auf einem Niveau der GTX 770M. So erreicht unser Sample in Bioshock Infinite 54,92 fps, während beim weniger fordernden GRID 2 90,69 fps erreicht werden. Aber auch bei anspruchsvolleren Titeln hinterlässt das GTX 860M eine gute Leistung. Bei Hitman Absolution werden 46,61 fps erreicht, während, es bei Metro 2033 noch immer gute 40,33 fps sind. Die GTX 765M, wie sie beispielsweise im Alienware zum Einsatz kommt, wird auf diesem Wege deutlich übertroffen. Gute Ergebnisse wurden auch im 3D Mark 11 mit 5.382 Punkten sowie der aktuellen 3D Mark-Version (Ice Storm: 103.930 / Cloud Gate: 16.236 / Fire Strike: 3.770) erzielt.
Damit steht fest, dass das GE70 für alle aktuellen Spiele mehr als genügend Leistung liefert und je nach Anspruch der Engine auch für künftige Games noch Puffer geboten wird – davon einmal abgesehen, kann natürlich durch eine Reduzierung der Auflösung oder der Details noch einiges an Puffer erarbeitet werden.
Aber auch abseits der reinen Gaming-Leistung hat MSI aus Benchmarksicht noch einen Trumpf in der Hinterhand, das sogenannte Super-RAID, oder einfacher formuliert ein RAID0 aus zwei 128 GB fassenden SSDs. Auf diesem Wert werden auch ohne die direkte Anbindung an das PCI-Express-Interface Fabelwerte erreicht – dafür steigt das Ausfallrisiko aber erheblich. Unser GE70 konnte auf diesem Wege auf beachtliche 930 MB/Sek. Damit wird auch bei großen Datenmengen ein schneller Transfer ermöglicht und das System fühlt sich „sauschnell" an – allerdings wäre das auch bei einer einzelnen SSD der Fall, was wiederum die Frage nach dem Praxisnutzen auf den Plan bringt. Für große Datenmengen gibt es zusätzlich eine HDD mit einem Fassungsvermögen von 1 TB.
Alles in allem beschert die verbaute Hardware dem GE70 eine ansprechende Systemperformance, was PC Mark 7 mit 6.141 Punkten und PC Mark 8 mit 3.571 Punkten im Home-Test und sehr guten 4983 Zählern im Creative-Test honoriert.
Gut gekühlt ist halb gewonnen
MSI hat bei seinem GE70 auf ein teils neu gestaltetes Gehäuse gesetzt, die Kühlung kann sich dabei aber nicht von der Konkurrenz distanzieren, liefert aber eine solide Leistung ab. Der Volllast-Test, der dem Gerät mit einer Kombination aus Furmark und Prime95 mehr zumutet, als es vermutlich in den allermeisten Einsatzgebieten erleben wird, lässt die Lüftergeschwindigkeit natürlich massiv ansteigen, sodass das GE70 lautstark auf sich aufmerksam macht. Unser Messgerät attestierte 48,5 dB(A) was für ein Gaming-Gerät aber noch im Rahmen liegt. Nicht ganz so überzeugend verkauft sich der 17-Zöller im Idle-Betrieb, denn hier läuft der Lüfter – wenn auch sehr leise – beinahe durchgehend.
Dafür hat das Kühlsystem die Temperaturen größtenteils im Griff, lediglich an einer Stelle auf der Unterseite wird das Gehäuse recht warm. A
Normales Durchhaltevermögen
Beim GE70 setzt MSI auf einen 47 Wh starken Akku, was natürlich nicht für Fabelwerte ausreicht. Im Battery Eater Classic-Test waren es so 64 Minuten, die der 17-Zöller fernab der Steckdose betrieben werden konnte, während die Laufzeit im Reader-Test mit 210 Minuten länger ausfällt. Im PC Mark 8 waren es 95 Minuten, die wir messen konnten. Gemessen am recht schwachen Akku sind das auf jeden Fall ordentliche Werte.