Die Hardwareausstattung des Y510P schwankt zwischen gewohntem Standard bis hin zu extravagant. Dabei wird in unseren Benchmarks natürlich besonders interessant, wie sich die beiden vergleichsweise klein dimensionierten Grafikeinheiten im SLI-Verband schlagen.
Konventionell geht es beim Prozessor zu. Es kommt das aktuell sicherlich am häufigsten getestete Haswell-Modell, der Core i7-4700MQ, also der kleinste 4-Kerner mit einer normalen TDP (47 Watt) zum Einsatz. Die vier Kerne werden standardmäßig mit 2,4 GHz getaktet, bei Bedarf kann ein Kern kurzfristig aber auch mit 3,4 GHz betrieben werden. Der Cache wird mit 6 MB ausgeführt, was vollends ausreichend ist. Gefertigt wird der Core i7-4700MQ wie alle Haswell-Prozessoren im 22-nm-Verfahren. Eine wirkliche Überraschung ist es natürlich nicht mehr: Der i7-4700MQ liefert in allen Lebenslagen eine exzellente Leistung. Im Cinebench 11 werden 6,95 Punkte erreicht, während es bei 7-Zip 17.190 MIPS sind. Beides sind für den gewählten Prozessor normale Werte und zeigen, dass auch komplexe Aufgaben mit Lenovos 15-Zöller möglich sind. Arbeiten wie Videoschnitt sind somit problemlos möglich, was auch daran liegt, dass Lenovo insgesamt 16 GB an Arbeitsspeicher verbaut. Der liefert die von Haswell gewohnte Performance und setzt 19,79 GB/Sek. durch.
Werbung
Deutlich interessanter sieht es da bei einem Blick auf die Grafiksektion aus. Das Lenovo Y510p kommt immer mit einer GeForce GT 755M zum Kunden. In manchen Fällen, wie beispielsweise bei unserem Testexemplar, verzichtet Lenovo aber auf das optische Laufwerk und setzt ein zweites GPU-Modul ein. Die GT 755M basiert dabei auf dem GK107-Chip, also auf einem Modell mit der Kepler-Architektur und wird entsprechend im 28 nm-Verfahren produziert. Die GT 755M besitzt dabei 384 Shadereinheiten, die mit 980 MHz zu Werke gehen – im Bedarfsfall können sie vom Boost weiter beschleunigt werden. In unseren Tests zeigt sich das Y510P gerade mit Blick auf den Preis von seiner besten Seite, denn die erreichten Frameraten liegen in etwa auf dem Niveau einer GeForce GTX 770M, die meistens bei deutlich teureren Geräten zum Einsatz kommt. Noch dazu erreichte unser Testexemplar (jeweils bei FullHD, hohe Details) bei Bioshock Infinite 60,52 fps, während es bei Hitman Absolution 43,77 fps waren. Auch das anspruchsvolle Metro 2033 kann flüssig dargestellt werden, denn hier stehen am Ende 45,6 fps auf dem Display. Im 3D Mark erreichte unser Testmuster 89.087 Punkte im Ice-Storm-Test, 13.526 Punkte in Cloud Gate und 3.454 Punkte im anspruchsvollen Fire-Strike-Szenario. Allerdings sind diese Ergebnisse stark davon abhängig, in welchem Umfang die Engine von zwei GPUs profitieren kann. Noch dazu kommen Einschränkungen wie die störenden Micro-Ruckler. Hier stellt sich entsprechend die berechtigte Frage, ob nicht doch ein flottere GPU die schlauere Wahl darstellt.
Insgesamt fühlt sich das Y510P ein wenig langsamer an als die meisten Geräte, die wir in der letzten Zeit testen konnten. Das liegt daran, dass der chinesische Konzern keine SSD-Lösung nutzt, sondern seiner 1 TB fassenden mechanischen HDD lediglich einen 8 GB großen Flash-Speicher zur Seite stellt. Damit fühlt sich Lenovos 15-Zöller zwar etwas flotter an als die meisten reinen HDD-Systeme, der Abstand zu „echten“ SSD-Konfigurationen ist aber deutlich spürbar. Das schlägt sich auch in den PC Mark-8-Tests wieder, denn hier landet das mit Y510P mit 3.278 (Home) respektive 3.472 (Creative) Zählern nur im Mittelfeld.
Temperaturentwicklung
Lenovos Y510P muss trotz des überschaubaren 15-Zoll-Gehäuses zwei Grafikkarten im Zaum halten. Das löst Lenovo auf eine im Grunde genommen ganz nachvollziehbare Weise. Während das grundlegende Kühlsystem nur mit dem „Basis-Notebook“, also dem Prozessor und einer Grafikkarte zurechtkommen muss, besitzt der zusätzliche Grafikkarteneinschub ein zweites Kühlsystem, dessen Kupferfinnen durch die Abluftöffnung erspäht werden können.
Die Oberflächentemperaturen liegen noch im Rahmen und nur an manchen Stellen wird die Marke von 50 °C überschritten. Bereits hier macht sich aber bemerkbar, dass ein Gehäuse der 15-Zoll-Klasse mit der verbauten Hardware ordentlich gefordert ist. Das zeigt auch ein Blick auf die Temperaturen der einzelnen Komponenten, denn die Grafikchips werden 94 °C warm. Etwas besser sieht es auf den ersten Blick beim Prozessor aus, der es auf 83 °C bringt – allerdings wird hier vorsichtshalber direkt zum Throtteling gegriffen.
Dafür kann Lenovo aber mit Fug und Recht behaupten, dass man die Lautstärke im Griff hat. Unter maximaler Volllast (Prime95 + Furmark) wird der 15-Zöller gerade einmal 44,9 dB laut, während es im Idle 33,8 dB sind. So erklärt sich auch manche Temperatur.
Energiebedarf
Lenovo verbaut einen Akku mit 62 Wh. Daraus kann Lenovos 15-Zöller im Reader-Test 168 Minuten generieren, während es im Classic-Test von Battery Eater 87 Minuten sind. PC Mark 8 liefert in beiden Tests mit 132 bzw. 133 Minuten ähnliche Ergebnisse, die recht realitätsnah sind. Es zeigt sich also, dass unser Testkandidat kein Langläufer ist und eine Steckdose nie allzu weit entfernt sein sollte.
Passend zu diesen Ergebnissen fällt der Stromverbrauch gerade im Leerlauf recht hoch aus, denn hier werden 37,1 Watt benötigt. Aber auch 160,1 Watt unter maximaler Volllast sind nicht unbedingt ein Fabelwert. Gerade im Vergleich mit der ähnlich flotten GTX 860M auf Haswell-Basis wird der nicht allzu knappe Energiehunger deutlich.