Bei der Hardware gibt es im Grunde genommen keine größeren Überraschungen. Sowohl CPU als auch GPU sind durch das Barebone fix, zu echten Unterschieden zwischen den verschiedenen Interpretationen des aktuellen MSI-Barebones kann es nur beim Storage-System kommen.
Das Herzstück des X7611 ist Intels Core i7-4700HQ, also natürlich ein Vertreter der Haswell-Generation. Beim 4700HQ handelt es sich um eine nur leicht modifizierte Version des Core i7-4700MQ,, der sich aktuell als „Brot-und-Butter“-Modell der Haswell-Generation etabliert. Die Unterschiede belaufen sich auf eine minimal schnellere Grafikeinheit des HQ-Modells, denn die GPU taktet im Turbo-Modus 50 MHz höher als beim M-Modell. Für das flache Gaming-Notebook deutlich wichtiger: Der 4-Kerner wird anders als der 4700MQ fest verlötet, was eine kompaktere Konstruktion ermöglicht. Darüber hinaus bietet das 4700HQ die aktuell solide Ausstattung. Es wird die Haswell-Architektur genutzt, was zu einer TDP von 47 Watt führt. Die vier Kerne, die dank Hyperthreading acht Aufgaben gleichzeitig abarbeiten können, takten standardmäßig mit 2,4 GHz, im Turbo kann ein Kern kurzfristig auch mit 3,4 GHz zu Werke gehen. Der Cache beläuft sich auf 6 MB. Dass die CPU für alltägliche Aufgaben mehr als genügend Leistung bereitstellt, das zeigt ein Blick auf Cinebench 11, denn es werden im Cinebench sehr gute 6,95 Punkte erreicht. Nach Schenker gelingt es auch Medion das „originale“ GS70 deutlich zu überbieten. An der „Sauberkeit“ der Installation kann das aber nicht liegen, denn Medion-typisch wurde einiges an Bloatware vorinstalliert.
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Bei der Grafik setzt Medion neben der integrierten HD4600 auf eine GeForce GTX 765M, also das zweitkleinste Modell der 7er GTX-Baureihe. Das basiert auf einer GK106-GPU und gehört entsprechend der im 28-nm-Verfahren gefertigten Kepler-Generation an. Die GPU arbeitet mit 768 Shadereinheiten, die in fünf Blöcke à 192 Pipelines aufgeteilt wurden. Der Kern- und Shadertakt beläuft sich auf 850 MHz. Der GDDR5-Speicher wird über ein 192 Bit breites Interface angebunden und besitzt ein Volumen von 2 GB. Der Speichertakt beläuft sich auf 2 GHz. In unseren Tests zeigte die GTX 765M, dass sie durchaus in der Lage ist, verschiedene Games in der FullHD-Auflösung flüssig darzustellen – dann darf die Engine aber nicht allzu anspruchsvoll sein. Da in der Zwischenzeit allerdings auch die ersten Maxwell-Ableger in der 8er-Serie erschienen sind, darf man auf baldiges Update hoffen, schließlich ist die effizienzoptimierte Maxwell-Architektur wie gemacht für ein Gaming-Notebook mit der Bauform des Erazer X7611.
Gerade mit Blick auf die Größe kann Medions 17-Zöller aber mit einer ordentlichen Spieleleistung aufwarten – es zeigt sich aber eben doch, dass aufgrund des Formfaktors Abstriche akzeptiert werden müssen. So erreichte unser Testexemplar bei Anno 2070 46,79 fps, während es bei Bioshock Infinite 40,33 fps waren. Hier bewegt man sich also gerade so an der Untergrenze zum flüssigen Spielen. Nicht mehr möglich ist das hingegen bei Metro 2033 mit 31,8 fps – hier kommt es immer wieder zu Framedrops. Deutlich besser sieht es da bei Grid 2 aus, denn dort werden 84,77 fps erreicht. Da alle Benchmarkläufe aber mit der FullHD-Auflösung und hohen Details durchgeführt werden, besteht hier durchaus noch Potential für Optimierungen.
Die größten Unterschiede bei den verschiedenen Barebone-Versionen gibt es beim Storage-System. Während MSI direkt auf ein schnelles SSD-RAID gesetzt hat, begnügt man sich bei Medion mit einer einzelnen SSD mit einem Fassungsvermögen von 128 GB. So wird ein Datendurchsatz von 482,6 MB/Sek. erreicht, was ein ordentliches aber kein überragendes Ergebnis ist. Fernab von Benchmarks wird man davon nicht allzu mitbekommen, denn das X7611 fühlt sich zu jeder Zeit ausgesprochen flott an. Zusätzlich zur SSD, die nur für einige wichtige Programme ausreicht, gibt es noch ein mechanische HDD. Die bietet 1 TB und damit auch größeren Mediensammlungen eine Heimat. Geschwindigkeitsexzesse dürfen allerdings nicht erwartet werden.
Dass die gesamte Systemperformance in Ordnung geht, zeigt ein Blick auf die PC-Mark-Tests, denn hier bringt es der 17-Zöller auf 3115 Punkte im PC Mark 8 Home und 4103 Punkte im dazugehörigen Creative-Test.
Gute Kühlung auf kleinstem Raum
Spielefähige Leistung auf kleinstem Raum gut gekühlt zu bekommen war schon immer eine der größten Schwierigkeiten im Notebook-Bereich – eine Tatsache, die auf das Erazer X7611 in einem deutlich größeren Umfang zutrifft, als bei normalen Gaming-Geräten im 17-Zoll-Format. Vor diesem Hintergrund ist es umso überraschender, dass unser Testkandidat mit einem überzeugenden Kühlsystem aufwarten kann. Im Leerlauf entsteht eine Lautstärke von 32,4 dB(A), während die Geräuschkulisse nach einer längeren Volllast-Phase auf 47,2 dB(A) anschwillt – auch das geht mit einem Blick auf die Gaming-Konkurrenz aber völlig in Ordnung. Umso erfreulicher ist es vor diesem Hintergrund, dass sowohl CPU als auch GPU mit 89 °C und 81 °C nicht allzu warm werden. Der Throtteling-Effekt konnte entsprechend auch unter extremen Bedingungen nicht herbeigeführt werden. Einzig an der Unterseite ist etwas von den schlechten Voraussetzungen zu merken, denn hier wird die 50 °C-Marke mehrfach überschritten – auf den Oberschenkeln sollte der 17-Zöller im Volllast-Fall also nicht allzu lange abgestellt werden.
Auch für unterwegs geeignet
Beim Erazer X7611 kommt ein Akku mit 5600 mAh zum Einsatz. Aus diesem Stromspeicher gelingt es dem 17-Zöller eine Akkulaufzeit zu generieren, die durchaus dem Mobilitätsgedanken zuträglich ist. Im Reader-Test von BatteryEater bringt es unser Testkandidat auf ordentliche 281 Minuten, während es im Classic-Test nur noch 90 Minuten sind. Bei einer normalen Belastung, wie sie von PC Mark 8 simuliert wird, sind es rund 120 Minuten, was zeigt, dass eine Steckdose schlussendlich nie allzu weit entfernt sein sollte. Auch als Begleiter für die Uni eignet sich der 17-Zöller damit nur bedingt.