Technisch geht ASUS in die Vollen und bietet alles, was aktuell in der High-End-Gaming-Klasse zum guten Ton gehört - da aber alle Anbieter auf die gleichen Komponenten zurückgreifen, fällt es zumindest hinsichtlich der Leistung schwer, sich zu differenzieren - an anderer Stelle gelingt das ASUS deutlich besser.
System-Leistung
Beim Prozessor setzt ASUS auf einen Intel Core i7-4710HQ, den aktuellen Standard-Prozessor bei Haswell-Gaming-Notebooks. Der Prozessor macht im Grunde genommen alles genau so wie sein Geschwister-Modell, aber eine im Turbo-Betrieb um 50 MHz schnellere HD4600-GPU vorweisen kann, die es damit also auf 1200 MHz bringt. Das bedeutet für die CPU: Der 4-Kerner besitzt einen Grundtakt von 2500 MHz und läuft bei Bedarf und vorhandenem thermischen Budget auch mal mit bis zu 3500 MHz. Dank Hyperthreading können zudem acht Aufgaben parallel abgearbeitet werden. Der L3-Cache ist mit 6 MB mehr als ausreichend groß dimensioniert. Teils kommt zwar der etwas schnellere Core i7-4870HQ zum Einsatz, die Unterschiede liegen aber allenfalls im messbaren Bereich, auf die Gaming-Praxis hat der schnellere Prozessor im Grunde genommen keinen Einfluss - und auch darüber hinaus verkauft sich der Intel Core i7-4710HQ extrem gut. Im Cinebench 11 werden 7,15 Punkte erreicht, während es in der 15er Version 651 Punkte sind.
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Kompromisslos zeigt sich ASUS bei der Wahl der SSD, die zwar „nur" 256 GB bietet, dafür aber über vier PCI-Express-Lanes direkt angebunden wird. Entsprechend kann sie mit Fabelwerten von 1,35 GB/s aufwarten, ohne dass die üblichen Nachteile von RAID-Setups akzeptiert werden müssen. Zusätzlich steht dem Nutzer aber 1 TB fassende mechanische HDD zur Verfügung, die auch größeren Datensammlungen eine Heimat bietet. Die Kombination aus schnellem Prozessor, hoch performanter SSD und nicht zuletzt einer flotten GPU führen dazu, dass das ASUS ROG G751 mit exzellenten Werten im PC Mark 8 aufwarten kann. Im Home-Test werden 4679 Punkte erreicht, während im Creative-Test 5244 Punkte auf dem Zähler standen.
Gaming-Leistung
Das eigentliche Performance-Highlight ist aber die verbaute GeForce GTX 980M, das aktuelle Mobile-Flaggschiff von NVIDIA. Die GeForce GTX 980M bietet 1.536 Shadereinheiten, die mit einem Takt von 1.038 MHz arbeiten. Je nach Notebook können die Hersteller in Abstimmung mit NVIDIA einen Boost-Takt festlegen - abhängig von der zur Verfügung stehenden Kühlung. Die 1.536 Shadereinheiten teilen sich in 12 Maxwell-Streaming-Multiprozessoren zu jeweils 128 Shadereinheiten in einem dieser Blöcke auf. Pro SMM stehen jeweils acht Textureinheiten bereit, so dass wir bei 12 x 8 auf 92 dieser Textureinheiten kommen. Die ROPs sind an das 256 Bit breite Speicherinterface gebunden, sodass wir auch hier wie in den Desktop-Varianten 64 dieser Renderbackends sehen. Wie NVIDIA bei einem "nur" 256 Bit breiten Speicherinterface dennoch die Speicherbandbreite bzw. deren Effizienz gesteigert haben will, haben wir ebenfalls bereits im Launch-Review zur den Desktop-Maxwells geklärt. Eine möglichst gute Speicherkomprimierung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die GeForce GTX 980M lässt ihren 8.192 MB großen Speicher mit 1.250 MHz arbeiten, sodass die Speicherbandbreite bei 160 GB pro Sekunde liegt.
Darüber hinaus wird Battery-Boost geboten, ein Feature, das gerade dann helfen soll, wenn häufig fernab der Steckdose gespielt wird. Dank eines Frame-Limiters kann einerseits die Akkulaufzeit drastisch erhöht werden. Andererseits bricht die Leistung nicht mehr so deutlich ein, wenn das Stromkabel gezogen wird. Dass beide Features sehr gut funktionieren, hat unser Test der GeForce GTX 970M gezeigt.
Entsprechend ist es kein Wunder, dass das ASUS ROG G751 mit der GeForce GTX 980M in unseren Benchmarks zur Höchstform aufläuft und durch die Bank exzellente Ergebnisse liefert. In Tomb Raider werden in der nativen FullHD-Auflösung (1920x1080) 155,7 fps erreicht, während es bei Metro 2033 83,67 fps waren. Auch im 3D Mark punktete das G751 mit 20.476 Punkten im Cloud-Gate-Szenario und 8.373 Punkten im Fire-Strike-Test.
Referenz aus Tradition
Gaming-Notebooks sind noch immer viel zu häufig viel zu laut. Das zeigte vor kurzem erst wieder das Aorus X7 Pro, das in unseren Messungen einen neuen Lautstärke-Rekord in negativer Hinsicht aufstellte. Ganz anders sieht es da beim ASUS ROG G751 aus, das auf das bekannte Kühlsystem der Vorgänger zurückgreifen kann: Auf der Rückseite verbaut ASUS zwei große Radiallüfter, denen deutlich mehr Volumen geboten wird als es bei den meisten Notebooks üblich ist. Das wirkt sich zwar massiv auf die Bauhöhe aus, die Messwerte geben ASUS' Konstruktion aber recht. Auch unter maximaler Vollast, hervorgerufen durch Prime95 und Furmark, steigt der Geräuschpegel auf maximal 42,0 dB(A) - viele Multimedia-Notebooks werden lauter.
Noch erfreulicher ist es vor diesem Hintergrund, dass ASUS auch die Temperaturen im Griff hat. Die Oberflächen erwärmen sich auch im Last-Test nicht über Gebühr, ebenso wie CPU und GPU, ein Throtteling kann vermieden werden.
Auch Ende 2014 heißt es an dieser Stelle wieder einmal: Gratulation an ASUS, alles richtig gemacht.
Nicht allzu ausdauernd
ASUS nutzt den Platz, der durch das Kühlsystem geboten wird, nicht nur für üppig dimensionierte Ventilatoren, sondern auch für einen starken Akku, der insgesamt 88 Wh bietet. Vor diesem Hintergrund hätten wir uns allerdings etwas bessere Laufzeiten gewünscht, denn das ASUS ROG G751 hielt im leerlauf-ähnlichen Zustand nur knapp drei Stunden durch, während es bei der Nutzung in PC Mark 8 155 Minuten (Home) bzw. 109 Minuten (Creative) waren. Auch wenn wohl niemand ein G751 als echten mobilen Begleiter nutzen wird - dass es besser geht, zeigt die Konkurrenz.
Gemessen daran, dass sich ASUS dazu entschlossen hat, das grundlegende Design des Vorgänger zu übernehmen, ist es besonders schade, dass es an einer Stelle doch eine entscheidende Änderung gegeben hat: Die Konstrukteure haben sich dazu entschlossen, den Akku nicht länger austauschbar zu integrieren. Künftig muss der Stromspeicher also von einem ASUS-Techniker getauscht werden.
Unterstrichen wird der Stromverbrauch von unseren Messungen. Gerade die Idle-Aufnahme von 29 Watt liegt etwas höher, als man es von aktuellen Maxwell-Geräten kennt.