TEST

Gigabyte P37X im Test - extrem flacher High-End-Gamer - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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So unscheinbar das Gigabyte P37X auch wirkt, im Inneren des schlanken Gehäuses werkeln echte High-Performance-Komponenten, die aus dem 17-Zöller einen reinrassigen Gaming-Könner machen – nur, dass er eben etwas flacher und unauffälliger als die meisten seiner Konkurrenten ist. 

 

Die Systemleistung

Als Prozessor setzt Gigabyte auf den „neuen“ Intel Core i7-4720HQ, bei dem es sich um einen neuerlichen Refresh des eigentlichen Refresh-Modells Intel Core i7-4710HQ handelt. Letzterer erwies sich im zweiten Halbjahr 2014 als ein zuverlässiger Begleiter in nahezu allen Gaming-Notebooks. Wie es bei den Refresh-Modellen üblich ist, hat Intel den Takt beim i7-4720HQ einfach noch einmal um 100 MHz gegenüber dem 4710HQ gesteigert. Entsprechend bietet der 4-Kerner einen Takt von 2,6 GHz pro Kern, der kurzzeitig bis auf 3,6 GHz gesteigert werden kann. 

Die übrigen technischen Daten decken sich mit dem Vorgänger. So wie es bei Haswell-Modellen der Standard ist, wird der Prozessor im 22-nm-Verfahren gefertigt und bringt es auf eine TDP von 47 Watt. Ebenfalls klassenüblich ist die Dimensionierung des L3-Caches, der bei 6 MB liegt. Als Grafik kommt eine HD4600 von Intel zum Einsatz.

Es ist keine große Überraschung: Der Core i7-4720HQ liefert eine erstklassige Leistung, kann sich vom direkten Vorgänger aber nicht wirklich abheben – wer sich erst vor Kurzem ein Gerät mit Intel Core i7-4710HQ gekauft hat, der muss sich nicht ärgern, die Unterschiede spielen in der Praxis keine Rolle. So bringt es unser Testkandidat auf einen Wert von 7,37 Punkten im Cinebench 11 und 673 Punkten im Cinebench 15. Beides zeigt: Geht es um die reine CPU-Performance, schreckt das P37X auch vor anspruchsvollsten Programmen nicht zurück.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Dass die Systemleistung aber insgesamt gesehen auf einem sehr hohen Level liegt, das geht zu einem großen Teil auch auf die Kappe des verbauten SSD-RAIDs. Gigabyte verbaut zwei SSDs mit jeweils 256 GB, die in einem RAID 0 zusammengeschaltet werden. Das führt zwar zu einer sehr guten Datenrate von 1.100 MB/Sek., führt aber auf der anderen Seite zu einem gesteigerten Ausfall-Risiko. An dieser Stelle plädieren wir stets für direkt via PCI-Express angebundene Laufwerke, die eine ähnliche Leistung bieten, ohne dass das Ausfallsrisiko steigt.

Dass die Systemleistung im Gesamten betrachtet als erstklassig einzustufen ist, belegt PC Mark 8. Im Home-Szenario werden 4.046 Punkte erreicht, während es im Creative-Mode 4.966 Punkte sind.

PC Mark 8

Creative

Futuremark Punkte
Mehr ist besser

 

Gaming-Leistung

Geht es um die Gaming-Performance seines 17-Zöllers setzt Gigabyte auf eine bekannte Größe. Die GeForce GTX 980M konnte bereits in mehreren Tests beweisen, dass sie aktuell das Maß der Dinge im mobilen Gaming-Segment und für alle aktuellen Titel mehr als ausreichend ist. 

Die GeForce GTX 980M bietet 1.536 Shadereinheiten, die mit einem Takt von 1.038 MHz arbeiten. Je nach Notebook können die Hersteller in Abstimmung mit NVIDIA einen Boost-Takt festlegen - abhängig von der zur Verfügung stehenden Kühlung. Die 1.536 Shadereinheiten teilen sich in 12 Maxwell-Streaming-Multiprozessoren zu jeweils 128 Shadereinheiten in einem dieser Blöcke auf. Pro SMM stehen jeweils acht Textureinheiten bereit, sodass wir bei 12 x 8 auf 96 dieser Textureinheiten kommen. Die ROPs sind an das 256 Bit breite Speicherinterface gebunden, sodass wir auch hier wie in den Desktop-Varianten 32 dieser Renderbackends sehen. Wie NVIDIA bei einem "nur" 256 Bit breiten Speicherinterface dennoch die Speicherbandbreite bzw. deren Effizienz gesteigert haben will, haben wir ebenfalls bereits im Launch-Review zu den Desktop-Maxwells geklärt. Eine möglichst gute Speicherkomprimierung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die GeForce GTX 980M lässt ihren 8.192 MB großen Speicher mit 1.250 MHz arbeiten, sodass die Speicherbandbreite bei 160 GB pro Sekunde liegt.

Darüber hinaus wird Battery-Boost geboten, ein Feature, das gerade dann helfen soll, wenn häufig fernab der Steckdose gespielt wird. Dank eines Frame-Limiters kann einerseits die Akkulaufzeit drastisch erhöht werden, andererseits bricht die Leistung nicht mehr so deutlich ein, wenn das Stromkabel gezogen wird. Dass beide Features sehr gut funktionieren, hat unser Test der GeForce GTX 970M gezeigt.

Metro 2033

native Auflösung - High Settings - MSAA 4x - AF 4x

frames per second
Mehr ist besser

Tomb Raider

1920 x 1080 – High Settings

in fps
Mehr ist besser

Ihr Können stellt die GeForce GTX 980M auch im P37X wieder einmal unter Beweis. Alle aktuellen Spiele können ohne Probleme genossen werden. Im aktuellen Tomb-Raider-Teil werden 153,2 fps in der nativen FullHD-Auflösung erreicht, während es im alten, aber noch immer anspruchsvollen Metro:2033 84 fps sind. Genügend Puffer ist also auch für die Zukunft vorhanden. Das wird auch vom Fire Strike-Test des aktuellen 3D Mark unter Beweis stellt, bei dem am Ende 8.167 Punkte auf dem Zähler stehen.

 

Nicht laut, dafür aber warm

Eine hohe Leistung und ein flaches Gehäuse. Das ist in der Regel keine gute Mischung, schließlich werden die thermischen Gegebenheiten in Notebooks oftmals vom vorhandenen Luftraum vorgegeben – so natürlich auch beim P37X. 

Entsprechend ist es überraschend, dass der 17-Zöller auch im maximalen Last-Betrieb (hervorgerufen durch Furmark und Prime95) vergleichsweise leise zu Werke geht. In der Spitze konnten wir 51,3 dB messen, was gerade für ein Gaming-Notebook und noch dazu ein so flaches ein durchaus akzeptabler Wert ist. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise das Aorus X7, das ebenfalls in einem extrem flachen Gehäuse daherkommt, aber deutlich lauter wird. Ebenso erfreulich: Im Leerlauf macht das P37X zwar beständig durch einen sehr langsam laufenden Lüfter auf sich aufmerksam, stört dabei aber nur minimal.

bench temp unterseite

Dass diese Werte eine Kehrseite haben müssen, versteht sich von selbst. Gigabyte hat sich dazu entschlossen, die Oberflächentemperaturen einem möglichst leisen Last-Betrieb zu opfern. Entsprechend erreicht der 17-Zöller Temperaturbereiche, die mehr als nur bedenklich sind. An mehreren Stellen auf der Unterseite wird die 60-°C-Marke durchbrochen, teils sogar merklich. Da sollte der 17-Zöller keinesfalls als klassischer „Laptop“ genutzt werden und auch der Schreibtisch sollte einiges abkönnen. 

Throtteling kann dennoch nicht verhindert werden, denn im maximalen Last-Test muss der Prozessor heruntertakten. Auf die in der Praxis relevante Leistung hat das erfreulicherweise aber keine Auswirkungen.

 

Überraschend ausdauernd

Dank seiner flachen Bauform und des geringen Gewichts hat das Gigabyte P37X durchaus das Zeug dazu, als echter mobiler Begleiter aufzutreten – wenn man denn Lust hat, ein Gerät im 17-Zoll-Format herumzutragen. Erfreulich ist es da, dass auch das Durchhaltevermögen fernab der Steckdose ordentlich ausfällt.  Im Readers Test von BatteryEater sind es rund 5 Stunden, die Gigabytes Gaming-17-Zöller ohne eine Steckdose auskommt. In der Realität sieht es natürlich nicht ganz so gut aus. Mit rund 2-3 Stunden ist aber dennoch ein kleinerer Abstecher in ein Café möglich, ohne dass es zu Problemen kommt.

Akkulaufzeit

Battery Eater - Classic/Reader

730XX
137XX
503XX
75XX
313XX
77XX
313XX
121XX
313XX
120XX
301XX
58XX
283XX
156XX
281XX
90XX
270XX
78XX
270XX
54XX
257XX
123XX
247XX
90XX
242XX
120XX
235XX
100XX
234XX
123XX
227XX
121XX
210XX
64XX
207XX
110XX
201XX
119XX
184XX
75XX
176XX
88XX
168XX
87XX
145XX
45XX
144XX
65XX
138XX
47XX
127XX
57XX
115XX
38XX
114XX
83XX
105XX
87XX
Minuten
Mehr ist besser

In unseren Stromverbrauchsmessungen lieferte das P37X eine klassenübliche Leistung ab und benötigte rund 22,7 Watt im Leerlauf, während es unter Volllast 188,9 Watt waren, die aus der Steckdose gezogen wurden. 

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (9) VGWort