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Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch (2015) im Kurztest - Gut und weniger gut

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In den wesentlichen Punkten bekannt ist die Tastatur. Auch im ThinkPad X1 Carbon Touch überzeugt diese mit ihrem Hub und Druckpunkt, auch die Beschriftung lässt keinen Zweifel an der Qualität aufkommen. Auch die gleichmäßige und in drei Stufen veränderbare Hintergrundbeleuchtung ist wieder mit dabei und hilft in dunkleren Arbeitsumgebungen. Lenovo hat sich jedoch der Kritik an der Funktionstastenleiste angenommen und auf den erneuten Einsatz von Touch-Tasten verzichtet. Statt dessen kommen wieder echte Tasten zum Einsatz, die maximal doppelt belegt sind; beim Vorgänger bot manche Taste vier verschiedene Funktionen. Ebenfalls bemängelt wurde aber auch das Touchpad. Denn Trackpoint-Nutzern standen keine dedizierten Tasten für Klicks zur Verfügung, statt dessen musste diese die oberen Ecken des Touchpads nutzen. Die Rückkehr zum klassischen Aufbau ist deshalb folgerichtig. Von der Abkehr abgesehen, ist das Touchpad aber unverändert geblieben und bietet erneut eine hohe Präzision sowie Tasten mit guten Druckpunkt und Hub. Leider verzichtet Lenovo jedoch erneut darauf, die beiden Tasten zumindest optisch voneinander zu trennen.

Nach Kritik ist Lenovo zum alten Touchpad zurückgekehrt

Nach Kritik ist Lenovo zum alten Touchpad zurückgekehrt

Für den Alltag wichtiger als das überarbeitete Touchpad dürften aber zwei andere Veränderungen sein.

Denn Lenovo hat es zumindest in der getesteten Version geschafft, eine mehr als ausreichende Leistung bereitzustellen. Erreichte der Vorgänger trotz i7-Prozessor überwiegend nur schlechte Werte, spielt das neue Modell in weitaus höheren Spähren mit. In den beiden Cinebench-Tests reicht es für vergleichsweise sehr gute Werte, im PCMark 8 platziert sich das Notebook zumindest im oberen Mittelfeld - im PCMark 7 reicht es hingegen für rund 3.700 Punkte. Warum die Kombination aus Core i7-5600U, 8 GB Arbeitsspeicher sowie 512 GB fassender und bis zu gut 1.400 MB pro Sekunde übertragender SSD an dieser Stelle nicht mehr ermöglicht, konnte nicht ermittelt werden. Dass das System insgesamt weitaus besser abschneidet, zeigt der für den Arbeitseinsatz eher irrelevante 3DMark. Hier reicht es in allen drei berücksichtigten Szenarien für die Top 5.

Tastatur und Trackpoint überzeugen

Tastatur und Trackpoint überzeugen

Die erwähnte zweite wichtige Überarbeitung gegenüber dem Vorgänger betrifft den Akku. Lenovo konnte dessen Kapazität trotz eines etwas flacheren Gehäuses um 11 Prozent von 45 auf 50 Wh vergrößern und hat gleichzeitig einige andere Veränderungen in Hinblick auf den Energiebedarf vorgenommen. Denn anders sind Laufzeitverbesserungen von bis zu fast 40 Prozent nicht zu erklären, der Wechsel von Haswell zu Broadwell allein reicht hierfür nicht aus. In Summe erreicht das neue ThinkPad X1 Carbon Touch bei geringer Last gut 10 Stunden mit einer Ladung, unter hoher Last sind es zwischen knapp 2,5 (Battery Eater Classic) und gut 3,5 Stunden (PCMark 8). Während unter Last wie beim Vorgänger bis zu etwa 26 W benötigt werden, sind es im Leerlauf nun nur noch rund 6 W - vor einem Jahr war es mehr als das doppelte. Muss trotz der guten Zeiten zwischenzeitlich zum Ladegerät gegriffen werden, überzeugt der Schnelllademodus. Die von Lenovo versprochenen 80 Prozent nach einer Stunde konnten im Test zwar nicht reproduziert werden, rund 70 Prozent sind aber immer noch überzeugend.

Flacheres Gehäuse und dennoch größerer Akku

Flacheres Gehäuse und dennoch größerer Akku

Unter Kontrolle gebracht hat man die Kühlung. Zwar war diese vor einem Jahr auch unter Last nicht wirklich störend, das Modelljahr 2015 kommt nun aber lange Zeit ohne drehenden Lüfter aus. Der Ergebnis in Word und Co. ist ein schweigendes Notebook. Ruft man die vorhandene Leistung ab, erreicht der Lüfter 36,7 dB(A), stört aufgrund der tiefen Frequenzen aber kaum. Mit 73 Grad Celsius beim Prozessor und knapp 43 Grad Celsius am Gehäuse bleiben dabei die Temperaturen klar unterhalb der kritischen Marken, im Leerlauf erwärmt sich das Äußere kaum - am wärmsten Punkt konnten rund 27 Grad Celsius gemessen werden.

Das Display offenbart kleine Schwachpunkte

Dennoch kann das Notebook auf Dauer nicht die gesamte Leistung bieten. Denn wer CPU und GPU fordert, muss mit der Drosselung ersterer leben. Der Takt wird in solchen Situationen auf bis zu 1.100 MHz gesenkt, was weit unter den nominellen 2,6 GHz liegt. Die Grafikeinheit bewegt sich gleichzeitig jedoch innerhalb der normalen Parameter - ein Effekt, der schon bei Haswell-Chips zu beobachten war und nicht immer auf Gegenliebe stößt.

Das 14-Zoll-Display zeigt lediglich in Sachen Helligkeit eine Schwäche

Das 14-Zoll-Display zeigt lediglich in Sachen Helligkeit eine Schwäche

Mit einer kleinen Einschränkung müssen Nutzer aber auch beim Display rechnen. Denn mit 259 cd/m² in der Spitze erreicht die Beleuchtung nur einen befriedigenden Wert, vor einem Jahr waren es noch 323 cd/m². Für helle Räume reicht die Hintergrundbeleuchtung aus, beim Einsatz im Freien nehmen Spiegelungen aber schnell Überhand. In anderen Punkten konnte Lenovo aber nachlegen. Die Homogenität fällt mit 84 Prozent etwas höher aus, durchschnittlich 6.350 Kelvin bei weißen Bildschirminhalten zeugen von einer neutraleren Farbdarstellung als beim Vorgänger. Schlechter als bei diesem sieht es aber in Sachen Kontrast aus, hier landet man bei 849:1.

Ansonsten überzeugt das Panel mit den IPS-typischen Stärken bei Blickwinkelstabilität und Farben, der Touch-Sensor arbeitet zudem präzise.

Quellen und weitere Links

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