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15 Zoll, Full HD, Broadwell, Aluminium: In diesen vier Punkten stimmen Toshibas neues Satellite P50-C und Satellite Radius 15 P50W überein. Beide Geräte zeigen aber auch, wie unterschiedlich Notebooks trotz gleichen Preises sein können und am Ende dennoch eine sehr ähnliche Zielgruppe ansprechen. Aber kann man den beiden Neulingen auch Toshibas 30-jährige Erfahrung ansehen?
Denn schon seit 1985 bieten die Japaner Notebooks an und dürfen sich damit zurecht als eines der ältesten Unternehmen in diesem Bereich nennen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Heimat ist allein dies schon ein Erfolg. Denn mit Sony und NEC gaben zwei Konkurrenten aus Japan vor nicht allzu langer Zeit auf. Aber auch Toshiba dürfte schon bessere Zeiten erlebt haben. Umstrukturierungen zeigen, dass man ebenfalls unter den Veränderungen des Marktes zu leiden hat. Kommen Satellite P50-C und Satellite Radius 15 P50W-C in den Konfigurationen 10G und 102, für die jeweils unverbindliche 1.249 Euro verlangt werden, also zur richtigen Zeit auf den Markt?
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Gehäuse
Bei beiden Notebooks setzt Toshiba auf ein Gehäuse aus Aluminium und Kunststoff – ein typisches Merkmal der P-Reihe. Beim 379,5 x 244,9 x 20,1 mm großen Radius 15 nimmt das Leichtmetall deutlich mehr Fläche als beim P50-C ein, lediglich am hinteren Ende verzichtet man darauf. Anders hingegen beim P50-C mit seinen 380,0 x 260,0 x 22,5 mm und 2,2 kg. Dort besteht auch die Bodenplatte aus Kunststoff. Optik und Haptik leiden in beiden Fällen aber nicht unter dem Materialmix, höhere Ansprüche werden durchaus befriedigt. Dies gilt leider nicht für die Stabilität. Denn beim Radius 15 gibt das Display bei Berührungen zu leicht nach, das Ergebnis sind unschöne Schwingungen, die bei der Benutzung des Touchscreens stören. Dabei packen die beiden 360-°-Scharniere eigentlich fest zu. Dank dieser lässt sich das Radius 15 binnen Sekunden vom Notebook in ein Tablet mit den von der Konkurrenz bekannten Zwischenstufen verwandeln.
Doch so leicht die Handhabung des Mechanismus' auch ist: Zumindest auf der Couch wird man das Gerät nicht lange als Tablet nutzen. Denn die 2,1 kg erschweren dies im wahrsten Sinne des Wortes. Unschön ist aber auch das Nachgeben im Bereich der Tastatur. Zwar kann man hier allenfalls von einem Millimeter sprechen, die Verformung wird jedoch schon von leichtem Druck, wie er beim Tippen normal ist, provoziert. Zu guter Letzt sind auch einige der Ports leicht schief verbaut. Immerhin: Alle Ein- und Ausgänge des Radius 15 sind im hinteren Bereich des rechten und linken Rands verbaut, zu Platzproblemen dürfte es dementsprechend nicht kommen.
Anders sieht es beim P50-C aus. Zwar ist die Platzierung am linken Rand gut, rechts angeschlossenes Zubehör könnte Rechtshänder, die eine separate Maus nutzen, aber stören. In puncto Verarbeitung und Stabilität kann sich das zweite Gerät aber nicht absetzen. Auch hier lässt sich der Innenraum im Bereich der Tastatur und Handballenablage schnell ein wenig eindrücken. Dass das schwingende Display beim P50-C weniger stört, liegt am fehlenden Touchscreen.
Beim Design gibt es zwischen beiden Notebooks klare Unterschiede. Zwar setzt Toshiba auf die gleichen Farben, aber allein schon bedingt durch die jeweiligen Konzepte dürfte eine einheitliche Linie nicht umsetzbar gewesen sein – das P50-C ist ein klassisches Notebook, das Radius 15 ein Convertible. Die Hingucker sind dennoch die gleichen: Das umlaufende schwarze Kunststoffband, die Abdeckung der Lautsprecher in Lochmusteroptik sowie der schlichte Name des Herstellers im Deckel. Einen Pluspunkt kann sich das P50-C an anderer Stelle sichern. Zwar hat Toshiba auf Wartungsklappen verzichtet, nach dem Entfernen der Schrauben am Boden sind jedoch alle wichtigen Komponenten erreichbar. Beim Radius 15 ist dies nicht möglich. Zusammengefasst: Beide Notebooks sind optisch gefällig, die Gehäuse erfüllen im Hinblick auf Verarbeitung und Stabilität jedoch nicht die höchsten Ansprüche.
Leistung
Klare Unterschiede gibt es hingegen in Sachen Ausstattung, das P50-C liegt hier eindeutig vorn. Denn hier bietet der verbaute Core i7-5500U mit seinen zwei Kernen plus Hyper-Threading und Taktraten von bis zu 3,0 GHz für eine ausreichende Alltagsleistung. In Cinebench 11 und 15 werden für diese Prozessorklasse gute 2,95 und 276 Punkte erreicht. Die integrierte HD Graphics 5500 kommt immer dann zum Einsatz, wenn nur wenig GPU-Leistung benötigt wird, beispielsweise beim Surfen oder in Office. Steigen die Anforderungen, kommt automatisch die ebenfalls verbaute GeForce 930M zum Einsatz. Die auf dem GM108 basierende Lösung verfügt über 384 Shadereinheiten, der GPU-Takt beläuft sich auf 1.029 MHz, im Boost-Modus sind bis zu 1.124 MHz möglich. Dass es sich nicht um ein Leistungswunder handelt, machen aber nicht nur diese Zahlen deutlich, auch Speichertyp und –bandbreite sprechen eine eindeutige Sprache. Denn mit dem Chip gekoppelt sind 2 GB DDR3, die über ein 64 Bit breites Interface angebunden sind.
Für anspruchsvollere Anwendungen reicht die GeForce 930M nicht aus, was die Benchmarks sehr deutlich belegen. Im 3DMark (Fire Strike) reicht es für knapp 1.300 Punkte, für die flüssige Wiedergabe von grafiklastigen Spielen in Full HD sollten es jedoch mindestens 2.500 Punkte sein. Überflüssig ist die dedizierte Grafikeinheit deshalb aber noch lange nicht. Denn dank dieser kann die CPU im Zweifelsfall die TDP in Höhe von 15 W allein ausnutzen und so länger den maximalen Takt halten. Dass die Gesamtleistung des P50-C dennoch nur mittelmäßig ausfällt, liegt nicht am 8 GB großen Arbeitsspeicher, sondern an der etwas trägen Hybrid-Festplatte mit ihrer Kapazität von 1 TB. Denn diese erreicht in der Spitze lediglich eine Übertragungsrate von 104 MB pro Sekunde. In PCMark 7 und 8 wird dies mit lediglich knapp 3.900 und etwa 2.200 Punkten honoriert.
Eindeutig hinter dem Satellite P50-C landet das Satellite Radius 15, wie alle Benchmarks und auch der praktische Einsatz zeigen. Nicht nur, weil der verbaute Core i5-5200 mit seinen zwei Kernen und Taktraten von bis zu 2,7 GHz langsamer – Cinebench 11 und 15 sprechen von 2,26 und 194 Punkten – als der i7 im Schwestermodell ist, auch die fehlende dedizierte GPU macht sich bemerkbar. Geht es um Grafikberechnungen, ist die in den Prozessor integrierte HD Graphics 5500 auf sich allein gestellt. Im 3DMark (Fire Strike) reicht es für das Notebook nur für knapp 600 Punkte. Und hier wie dort spielt auch der Massenspeicher eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn die ebenfalls 1 TB fassende Hybrid-Festplatte erreicht lediglich 95 MB pro Sekunde und zählt damit zu den langsamsten ihrer Art. In PCMark 7 und 8 werden so nur knapp 2.600 und 2.000 Punkte erreicht; der 8 GB große RAM verhindert schlimmeres.
Dass die Note im Kapitel Ausstattung und Leistung an das P50-C geht, liegt aber auch an den Schnittstellen. Zwar bieten beide Modelle schnelles WLAN (802.11ac) sowie Bluetooth 4.0, mit dreimal USB 3.0, HDMI, Gigabit-Ethernet und einem DVD-Brenner liegt das klassische Notebook aber vor dem Convertible. Denn dieses verfügt nur über zweimal USB 3.0, einmal USB 2.0 sowie HDMI. Abgerundet wird das Paket von jeweils einer durchschnittlichen HD-Webcam, überraschend gut klingenden Stereo-Lautsprechern, an denen harman/kardon beteiligt ist, einem SD-Kartenleser sowie einer Audio-Buchse im üblichen 3,5-mm-Format.