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Dell XPS 13 (9350) mit Skylake und NVMe-SSD im Test

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Innovationen gibt es im Notebook-Bereich nicht? Mit dem XPS 13 gab Dell Anfang des Jahres die Antwort. Mit dem dank Infinity Display noch immer kleinsten 13-Zoll-Gerät am Markt konnte man überzeugen und zahlreiche Auszeichnungen einheimsen. Nun steht das Refresh-Modell mit der Nummer 9350 parat, um den Erfolg zu wiederholen. Warum das nicht ganz einfach wird, zeigt der Test.

Auf drei Punkte kann bereits zu Beginn eingegangen werden. Zahlreiche Käufer der ersten Generation äußerten schnell Kritik. Das Touchpad sei unpräzise, die automatische Regulierung der Display-Helligkeit nicht abschaltbar und das Spulenfiepen unüberhörbar. Zweiteres und letzteres fiel in den vergangenen Monaten beim Test zwei verschiedener Modelle nicht auf, ersteres zumindest teilweise. In Bezug auf die Helligkeitssteuerung gibt es zwischenzeitlich die Aussage, dass diese nicht nur über Windows, sondern auch das UEFI erfolgt und auf den Bildschirminhalt reagiert. Zu einem späteren Zeitpunkt will Dell eine Software bereitstellen, mit deren Hilfe die Funktion – die auch im neuen Modell steckt – komplett abgeschaltet werden kann.

Äußerlich unverändert: Dell hat sich auf die inneren Werte konzentriert

Äußerlich unverändert: Dell hat sich auf die inneren Werte konzentriert

Display und Gehäuse wie gehabt

Aber Dell hat in Bezug auf das Display nicht nur dies übernommen, im Falle der QHD+-Version sogar das komplette Bauteil. Beim Infinity Display mit seinem äußerst schmalen Rand setzt man wieder auf Sharps IGZO-Technik, die hohe Pixel-Dichten mit den Vorteilen von IPS-Anzeigen verbindet. Mit 3.200 x 1.800 Pixeln und 13,3 Zoll bleibt es bei guten 276 ppi, alternativ steht wieder ein Full-HD-Modell zur Verfügung. Fällt die Wahl auf dieses, steht jedoch kein Touchscreen zur Verfügung, ein kleiner Ausgleich ist jedoch die matte Oberfläche. Andere Kombinationen gibt es wie schon bisher nicht.

Das Infinity Display löst erneut hoch auf, biete aber nicht immer eine ausreichende Helligkeit

Das Infinity Display löst erneut hoch auf, biete aber nicht immer eine ausreichende Helligkeit

Dass zwei gleiche Panels nicht die gleichen Werte bieten müssen, zeigt der Blick auf die Messdaten. Mit bis zu 339 cd/m² bietet das neue XPS 13 (9350) eine etwas geringere Spitzenhelligkeit als der Vorgänger, mit einer Homogenität von knapp 81 % sowie einem Kontrastverhältnis von 2.555:1 hingegen beinah identische Werte. Einen etwas größeren Unterschied gibt es angesichts des Weißpunktes: Mit durchschnittlich 6.800 Kelvin fällt die Darstellung bei der zweiten Generation neutraler aus.

Ebenfalls ein alter Bekannter ist das Gehäuse. Mit 304,0 x 200,0 x 15,0 mm fällt das überarbeitete XPS 13 ebenso groß wie der Vorgänger aus, auch hinsichtlich des Designs gibt es keine Abweichungen. Das aus Kohlfaser und Aluminium bestehende Äußere verfügt über eine ausgeprägte Keilform, auf besondere Hingucker verzichtet Dell weiterhin. Damit bleibt es bei einem zurückhaltenden, aber optisch hochwertigen Erscheinungsbild, bei dem einzig die Akkustandsanzeige am linken Rand auffällt. Mit dem Beibehalten der Linie geht auch die Verarbeitungsqualität einher. Alle Bauteile gehen sauber ineinander über, die Verwindungssteife überzeugt.

Flach und knapp 1,3 kg leicht: Das XPS 13 (9350) fällt unterwegs kaum auf

Flach und knapp 1,3 kg leicht: Das XPS 13 (9350) fällt unterwegs kaum auf

Wer genauer hinschaut, könnte am Ende aber doch noch etwas Neues entdecken. Denn den bisher verbaute Mini-DisplayPort ist einer USB-Buchse vom Typ-C gewichen.

Zukunftssicher mit Thunderbolt 3

Womit auch die einzige Neuerung in puncto Schnittstellen genannt wäre. Der neue Port arbeitet gemäß USB 3.1 Gen 2, was im USB-Betrieb eine maximale Übertragungsrate von 10 Gbit/s ermöglicht. Allerdings arbeitet der Anschluss unter dem Dach von Thunderbolt 3, was weitaus mehr mögliche Aufgabenbereiche verspricht, unter anderem den Anschluss eines passenden Displays. Alternativ kann ein Adapter auf DisplayPort angeschlossen werden, ebenso solche für Ethernet, HDMI und VGA; mitgeliefert wird keiner. Ansonsten bleibt es bei den bekannten zwei USB-3.0-Ports, einem SD-Kartenleser, einer Audio-Buchse, schnellem WLAN (802.11ac) und Bluetooth (nun 4.1 statt 4.0).

Vervollständigt wird die Ausstattung unter anderem von Stereo-Lautsprechern, die angesichts der Gehäusegröße einen guten Klang produzieren, sowie einer 720p-Webcam, die vor allem mit ihrer Positionierung auffällt. Wie schon beim ersten XPS 13 mit Infinity Display sitzt sie links unten statt wie üblich oben in der Mitte. Die Bildqualität geht insgesamt in Ordnung, in schlecht belichteten Umgebungen kommt es schnell zu Bildrauschen.

Der Mini-DisplayPort musste Thunderbolt 3 weichen - einen Adapter legt man nicht bei

Der Mini-DisplayPort musste Thunderbolt 3 weichen - einen Adapter legt man nicht bei

Vielschreiber werden es zu schätzen wissen, dass auch die Tastatur nicht verändert wurde. Die 14 x 14 mm großen Tasten bieten einen gut ausgeprägten Druckpunkt sowie einen angenehm kurzen Hub, was für ein knackiges Feedback sorgt. Erleichtert wird die Nutzung von der eindeutigen Beschriftung (für den Test stand ein XPS 13 mit US-Tastatur zur Verfügung), der leicht angerauten Oberfläche sowie der insgesamt dreistufigen Hintergrundbeleuchtung. Zumindest augenscheinlich ist beim Touchpad ebenfalls alles beim Alten geblieben. Die Größe ist ausreichend, die Gleiteigenschaften sind gut und die beiden integrierten Tasten arbeiten zuverlässig; sogar eine optische Unterteilung ist vorhanden. Auffällig ist jedoch, dass das Touchpad präziser als beim Vorgänger arbeitet.

Wieder genügend Leistung

Während an der Oberfläche vieles gleichgeblieben ist, hat Dell im Innern an zwei wichtigen Stellen gearbeitet. Die bisher verbauten Broadwell-Prozessoren mussten Platz für Skylake machen, die zuletzt auf Basis des AHCI-Protokoll – aber nicht wirklich langsamen – arbeitenden SSDs wichen neuen Modellen mit NVMe-Protokoll. Letzteres sorgt für mehr Tempo, sorgten zuletzt aber aufgrund von Treiberproblemen hinsichtlich des Schreibens von 4K-Blöcken für negative Schlagzeilen. Beim Testgerät war dies nicht der Fall. Die 256 GB fassende SSD erreichte hier knapp 120 MB/s, das sequentielle Schreiben und Lesen erledigte sie mit 335 und 1.199 MB/s. Dass dieser Schub derzeit in der Praxis nicht immer bemerkbar ist, machen andere Benchmarks deutlich. Schließlich landet das XPS 13 (9350) im PCMark 7 und 8 mit etwa 4.900, 2.300 und 2.500 Punkten knapp hinter seinem Vorgänger 9343. Eine Rolle könnte dabei der Microsoft-Treiber spielen, immerhin ist die Skylake-CPU leistungsfähiger. Warum Dell aber nur DDR3-Speicher verbaut, bleibt ein Rätsel.

Unter der wieder überzeugenden Tastatur steckt ein Skylake-i7 und eine NVMe-SSD

Unter der wieder überzeugenden Tastatur steckt ein Skylake-i7 und eine NVMe-SSD

Der i7-6500U ist dabei der direkte Nachfolger des bisher verbauten i7-5500U. Neben der veränderten Architektur bietet der neue Prozessor einen um 100 MHz höheren Standard- und Turbo-Takt sowie eine schnellere GPU. Die HD Graphics 520 erreicht gegenüber der HD Graphics 5500 ebenfalls höhere Taktraten und bietet darüber hinaus einige andere, eher kleinere Änderungen. Über einen eigenen Speicher verfügt sie aber nach wie vor nicht, diesen zweigt sie vom insgesamt 8 GB großen DDR3-RAM ab. All dies führt zu einem mess- und teilweise auch spürbaren Leistungsplus. Dem CPU-Part attestiert Cinebench ein Plus von 5 bis 15 %, der gesamte Chip erreicht laut 3DMark bis zu 17 % höhere Wertungen. Eine ähnliche Leistungssteigerung wirft auch 7Zip aus, basierend vor allem auf dem schnelleren Arbeitsspeicher. Für Office und ähnliche Programme bietet das XPS 13 mehr als genügend Leistung, dies galt aber auch schon für den Vorgänger.

Wie dieser taugt das neue Modell aber ebenfalls nicht für Spiele. Das zeigt nicht nur die 3DMark-Wertung, sondern auch das Beispiel Tomb Raider. Im nicht mehr ganz aktuellen Titel werden selbst bei nur 1.280 x 720 Pixeln und hohen Detail-Einstellungen rund 26 Bilder pro Sekunde erreicht, eine durchgängig flüssige Darstellung ist damit nicht gewährleistet.

Konzentriertes Arbeiten ist möglich

Der Wechsel des Prozessors hat ein Problem im Übrigen nicht beseitige. Denn auch im neuen XPS 13 wird schnell gedrosselt, wenn die volle Leistung abgerufen wird. Beim gleichzeitigen Betrieb von Prime95 und Furmark wurde der CPU-Takt auf 1,3 GHz gesenkt, die GPU arbeitete hingegen mit 800 MHz weiter. Abgesehen von derart untypischen Szenarien fiel das Notebook aber nicht durch Throtteling auf.

Gleiches gilt auch für das Kühlsystem. Bei geringer Last bleibt der Lüfter untätig, die Gehäusetemperatur steigt dann auf etwa 33 °C. Unter Volllast dreht der Lüfter erst spät auf, die Lautstärke erreicht dann 38,9 dB(A), was angesichts der tiefen Frequenz noch erträglich ist. Die Temperatur des Prozessors erreicht dann 83 °C, die des Gehäuses am wärmsten Punkt knapp 44 °C.

Sparsamer und nicht

Wenn der Prozessor sparsamer und der Akku gleichzeitig etwas größer wird, verbessern sich die Laufzeiten. Davon sollte man im Üblichen ausgehen können. Zwar unterbietet Skylake seinen Vorgänger Broadwell in Sachen Energiebedarf nur um wenige Prozent und die Kapazität des Akkus steigt nur von 52 auf 57,5 Wh, eine Steigerung dürfte aber dennoch mess- und vor allem erkennbar sein.

Der Akku ist um 10 % gewachsen, die Laufzeiten ändern sich aber nicht

Der Akku ist um 10 % gewachsen, die Laufzeiten ändern sich aber nicht

Tatsächlich sieht es teilweise anders aus. Bei geringer Last (Battery Eater Reader’s Test) reicht eine Ladung für nicht ganz neun Stunden aus, beim Vorgänger waren es fast zwei Stunden mehr. Im Office-nahen PCMark 8 schafft das Notebook mit etwa dreieinhalb Stunden die Werte des Vorgängers, ähnlich sieht es bei hoher Last (Battery Eater Classic) aus. Mit gut zwei Stunden wird das bisherige Niveau gehalten.

Über die konkreten Gründe kann nur gemutmaßt werden. Denn sowohl im Leerlauf als auch bei voller Last ist der Energiebedarf mit rund 7 und 32 W etwas geringer. Möglich ist, dass Windows 10 im Vergleich zu Windows 8.1 negative Auswirkungen hat, ähnliches könnte für abweichende Treiber gelten. Aufschluss darüber könnte ein späterer Test der Full-HD-Version im Vergleich zu deren Vorgänger liefern.

Fazit

Selten konnte ein Notebook derart begeistern wie das XPS 13 (9343) mit seinem Infinity Display. Nicht nur, dass man mit dem kompakten Gehäuse ein Ausrufezeichen setzte, auch in beinahe allen anderen Punkten konnte das Notebook überzeugen. Deshalb kamen wir um eine klare Empfehlung nicht herum. An die zweite Generation sind die Erwartungen entsprechend hoch. Mit neuen Prozessoren und SSDs verspricht Dell eine weitere Steigerung, im Test war davon aber nicht immer etwas zu erkennen. Zwar sind Skylake und das von Samsung gelieferte NVMe-Laufwerk schneller als die bisher verbauten Komponenten, langsam war aber auch das Modell 9343 schon nicht.

Das Dell XPS 13 (9350) ist beinahe konkurrenzlos, aber nicht fehlerfrei

Das Dell XPS 13 (9350) ist beinahe konkurrenzlos, aber nicht fehlerfrei

Ärgerlicher ist es da schon, dass Treiberprobleme bremsen. Andererseits scheint man eben diese beim Touchpad in den Griff bekommen zu haben, die Präzision konnte man verbessern. Darüber scheint man jedoch das Zusammenspiel von Soft- und neuer Hardware vergessen zu haben. Die teils schlechteren Laufzeiten trotz sparsamerer Technik und größerem Akku offenbaren sich deshalb als der größte Schwachpunkt des Geräts. Weniger groß ist das Minus hinsichtlich der bei voller Last drosselnden CPU sowie der Tatsache, dass Dell keinen Adapter für den Thunderbolt-Port beigelegt hat. Wer ein externes Display anschließen will, kommt vorerst nicht um den Kauf eines solchen herum.

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Dennoch kommt man nicht um eine Empfehlung herum. Trotz der kleineren Mängel ist das XPS 13 auch in der neuen Version eines der besten Notebooks im 13-Zoll-Segment das man kaufen kann. Wer vor allem auf ein kompaktes Gehäuse sowie ein hochauflösendes Display Wert legt, kommt um einen Kauf kaum herum. Das weiß leider auch Dell. Denn mit 1.599 Euro lässt man sich die Testkonfiguration gut bezahlen. Reichen ein Full-HD-Display ohne Touch-Funktion sowie ein Core i5 aus, sollte der Griff auf das Modell für 1.299 Euro fallen. Nicht empfehlenswert ist hingegen die Einstiegsvariante. Nicht nur, dass 4 GB RAM schnell zu wenig für Office und Co. werden können: Der verbaute Massenspeicher auf eMMC-Basis ist deutlich langsamer als die NVMe-SSDs.

Konkurrenten gibt es in Form des HP Envy 13 und ASUS ZenBook UX303UB lediglich für die zweitkleinste Konfiguration.

Positive Aspekte des Dell XPS 13 (9350):

  • erstklassige Verarbeitung
  • kontrastreiches Display
  • kompaktes Gehäuse
  • Tastatur mit hohem Schreibkomfort
  • präzises Touchpad
  • hohe Systemleistung
  • bei geringer Last leiser Lüfter
  • Thunderbolt 3

Negative Aspekte des Dell XPS 13 (9350):

  • CPU wird gedrosselt
  • neue Hardware ohne positive Auswirkungen auf die Laufzeiten
  • Adapter sind beinahe Pflicht

Da das inzwischen ausgelieferte UEFI-Update die Laufzeiten teilsdeutlich verbessert hat, entfällt der entsprechende Minuspunkt im Fazit.

Quellen und weitere Links

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