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ASUS VivoBook Pro N752VX im Test

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Nichts weniger als ein „exzellentes Multimedia-Notebook“ verspricht ASUS beim VivoBook Pro N752VX. Schließlich, so die Werbung, sei die Ausstattung auf der Höhe der Zeit und könne deshalb problemlos Höchstleistungen bieten. Warum das zumindest für das Einstiegsmodell nur in Teilen gilt, zeigt der Test des 17-Zoll-Notebooks.

Derzeit wird das N752VX in Deutschland in drei Konfigurationen angeboten, die sich lediglich in den Punkten SSD und Display voneinander unterscheiden. Im Topmodell GB147T verbaut ASUS ein UHD-Panel mit 3.840 x 2.160 Pixeln sowie einen 512 GB fassenden Flash-Speicher, im GC146T stecken die gleiche SSD, aber nur ein Full-HD-Panel. Den Einstieg markiert die hier getestete Version GC131T mit 256 GB großer SSD und 1.920 x 1.080 Pixeln. Die restliche Ausstattung stimmt in allen drei Fällen überein, die Preise liegen derzeit bei etwa 1.300, 1.500 und 1.700 Euro.

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Schnelle CPU und USB Typ-C

Die Basis ist schnell beschreiben. Intels Core i7-6700HQ mit seinen vier Kernen, Hyper-Threading und Taktraten von bis zu 3,5 GHz stellt man NVIDIAs GeForce GTX 950M zur Seite, 8 GB RAM sollen für Windows 10 und Anwendungen ausreichen. Als Datengrab fungiert eine 1 TB große HDD, im Falle des Testgeräts kommt eine 256 GB fassende SSD von Lite-On hinzu. Das Laufwerk CV1-8B256 wird zwar per M.2-Slot angebunden, überträgt Daten aber nur gemäß SATA III; NVMe-Tempo darf also nicht erwartet werden.

Zeitgemäßer ist da schon die Schnittstellenbestückung. Im LAN und WLAN werden Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen (802.11ac), für Zubehör mit physischem Anschluss stehen je einmal HDMI und Mini-DisplayPort sowie gleich drei USB-3.0-Ports und einmal USB 3.1 Gen 2 zur Verfügung. Hinter der letzteren, etwas hölzernen Bezeichnung versteckt sich schlicht ein Typ-C-Anschluss, der in der Spitze 10 Gbit/s erreicht. Für Thunderbolt 3 hat es aber nicht gereicht.

VivoBook Pro N752VX: Ausreichend helles Display mit gutem Kontrast, aber kleineren Ausleuchtungsproblemen

VivoBook Pro N752VX: Ausreichend helles Display mit gutem Kontrast, aber kleineren Ausleuchtungsproblemen.

Komplettiert wird das Angebot von Bluetooth 4.0, eine Webcam mit 0,9 Megapixeln, einem Kartenleser und Stereo-Lautsprechern von ICEpower. Diese sind direkt oberhalb der Tastatur angebracht und versprechen zumindest auf dem Papier einen überragenden Klang. In der Praxis enttäuschen sie aber durch einen wenig präsenten Bass sowie ein leichtes Scheppern schon bei mittleren Pegeln. Insgesamt können sie immerhin noch als überdurchschnittlich bezeichnet werden.

Gutes Display mit leichten Mängeln

Dass ASUS das N752VX auch mit einem Full-HD-Panel verkauft, verschweigt die Homepage. Dort wird lediglich die den höherpreisigen Varianten vorbehaltene UHD-Pendant angepriesen. So mancher dürfte dies aber gar nicht benötigen, vor allem mit Blick auf das ein oder andere Spiel. Zudem bietet auch das günstigere Display eine durchaus gute Qualität. Auffallend ist zunächst die matte Oberfläche des 17,3 Zoll großen Bildschirms, im Betrieb fallen dann auch die gute Farbdarstellung und IPS-typische Blickwinkelstabilität auf.

USB 3.1 Gen 2 ist mit an Bord, ebenso schnelles WLAN

USB 3.1 Gen 2 ist mit an Bord, ebenso schnelles WLAN.

Laut Messgerät erreicht das Display eine maximale Helligkeit von 364 cd/m², die Homogenität liegt bei gut 84 %; die dunkle Stelle in der linken unteren Ecke fällt dennoch schnell auf. Das Kontrastverhältnis von 1.039:1 geht mehr als in Ordnung, die Farbtemperatur könnte hingegen besser sein, die durchschnittlich knapp 6.900 Kelvin sind im Standardmodus zu viel. Dank Splendid-Tool kann dieser Wert aber leicht angepasst werden, hervorzuheben ist dabei vor allem der Eye-Care-Modus, der im Programm nur als „augenschonend“ bezeichnet wird. In diesem sollen die blauen Farbanteile reduziert und damit Müdigkeitserscheinungen vorgebeugt werden - die Darstellungsqualität leidet aber sichtbar darunter.

Gut fällt die Abdeckung des sRGB-Farbraums aus, mit 85 % ist man von den versprochenen 100 % aber etwas entfernt. Einen Touch-Sensor gibt es nicht.

Tastatur und Touchpad liegen über dem Schnitt

Wenig auszusetzen gibt es an Tastatur und Touchpad. Erstere bietet mit 15 x 15 mm ausreichend große Tasten und wirft dank selbsterklärender Beschriftungen während der Nutzung keine Fragen auf. Dank des großen Gehäuses konnte auch ein Nummernblock integriert werden, dessen Tasten mit 11 mm aber schmaler ausfallen. Hub und Druckpunkt sind gut getroffen, einzig die Leertaste wirkt etwas zu weich. Verbesserungsfähig ist die Hintergrundbeleuchtung, die inklusive „Aus“ vier Stufen bietet - brauchbar sind allerdings nur die höchsten beiden.

Tastatur und Touchpad fallen positiv auf, sind aber nicht mangelfrei

Tastatur und Touchpad fallen positiv auf, sind aber nicht mängelfrei.

Das Touchpad überzeugt mit guten Gleiteigenschaften und den integrierten Tasten, die lobenswerterweise optisch getrennt sind, könnte aber eine höhere Erkennungsrate vertragen, vor allem bei Multitouch-Gesten.

Gehäuse mit Patzern

Beim Gehäuse verlässt ASUS sich auf bekannte Tugenden. A- und C-Bauteil - sprich Deckel und Einfassung der Tastatur inklusive Handballenablage - bestehen aus Aluminium, der Rest aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist insgesamt noch gut, Abzüge gibt es für den leicht verformbaren Display-Rahmen sowie die problemlos herunterdrückbare Handballenablage.

Vor allem im Bereich der Handballenablage fehlt Stabilität

Vor allem im Bereich der Handballenablage fehlt Stabilität.

Ebenfalls negativ fällt auf, dass die Anschlüsse ungünstig im jeweils vorderen Bereich untergebracht sind; links hinten sitzt der Luftauslass, rechts hinten der DVD-Brenner. Gelungener fällt das Design aus, vor allem im Innenraum. Schade ist nur, dass ASUS am Boden nicht den Farbton des Deckels aufnimmt.

Nicht nur auf der rechten Seite sitzen die Anschlüsse zu weit vorne

Nicht nur auf der rechten Seite sitzen die Anschlüsse zu weit vorne.

Mit 3,1 kg und 415,0 x 280,0 x 30,0 mm fällt das VivoBook Pro N752VX zudem wenig kompakt aus. Den heimischen Schreibtisch dürfte das Notebook deshalb nur selten verlassen. Wer später aufrüsten möchte: RAM und Massenspeicher sind einfach zu erreichen.

SSD und GPU bremsen

Schnell umrissen ist das Thema Leistung. Der i7-6700HQ arbeitet wie erwartet, mit 7,37 und 639 Punkte in Cinebench 11 und 15 ist der Skylake-Prozessor ähnlich schnell wie in anderen Notebooks. Dass es in PCMark 7 und 8 hingegen nur für etwa 5.000 und 3.000 Punkte reicht, liegt an der SSD. Deren Spitzentempo fällt mir annähernd 500 und 360 MB/s beim Lesen und Schreiben deutlich geringer als bei der NVMe-Konkurrenz aus. In der Praxis fällt der Unterschied aber sehr gering aus, in der Regel dürfte dieser Nachteil nicht auffallen.

Das gilt aber nicht für die GPU-Leistung. Denn die verbaute NVIDIA GeForce GTX 950M, die der Prozessorlösung HD Graphics 530 dank Optimus-Technik oftmals die Arbeit abnimmt, ist mit aktuellen Spielen schnell überfordert. In GTA V und Total War. Attila reicht es beispielsweise selbst bei auf 1.280 x 720 Pixel reduzierter Auflösung und hohen Details nur für rund 26 fps, einzig beim betagten Tomb Raider versprechen 72 fps bei nativer Auflösung flüssiges Spielen. Gestützt werden diese Messungen vom 3DMark, der dem System im Setting Fire Strike nicht einmal 2.900 Punkte attestiert - ein Gaming-Notebook ist das N752VX definitiv nicht.

Dass die GeForce GTX 950M vergleichsweise schlecht abschneidet, liegt auch am gewählten Speicher. Denn ASUS setzt auf 4 GB DDR3, üblich ist bei dieser GPU aber der weitaus schnellere GDDR5. Ansonsten macht sich bemerkbar, dass die Taktraten im Vergleich zur GeForce GTX 960M niedriger ausfallen; beide Lösungen basieren auf dem GM107 und bieten 640 Shader-Einheiten.

Wärme ist kein Problem

Keine Probleme offenbart das Kühlsystem. Zwar läuft der Lüfter auch bei geringer Last permanent, ist allerdings auch in ruhigen Umgebungen kaum wahrzunehmen. Bei vollen Touren erreicht er 44,2 dB(A), die jedoch nicht nennenswert stören. Das Gehäuse erwärmt sich auch unter Volllast nur wenig, mehr als gut 41 °C konnten nicht gemessen werden, im Schnitt werden sowohl an der Ober- als auch der Unterseite nur 31 °C erreicht.

Beim Umgang mit der Abwärme überzeugt das VivoBook Pro N752VX auf ganzer Linie

Beim Umgang mit der Abwärme überzeugt das VivoBook Pro N752VX auf ganzer Linie.

CPU und GPU bewegen sich mit maximal 82 und 73 °C im grünen Bereich, gedrosselt werden beide nicht.

Winziger Akku

Eine eher schlechte Figur gibt das N752VX beim Thema Laufzeit ab. Bei geringer Last sind nicht ganz 5,5 Stunden möglich, bei höherer und hoher etwa drei und gut eine. Am Energiebedarf des Systems liegt das nicht. Denn im Leerlauf begnügt es sich mit nicht ganz 11 W, unter Volllast mit etwas weniger als 90 W.

Als Schuldiger bleibt am Ende deshalb nur der Akku übrig. Dieser bietet gerade einmal 48 Wh, für ein Notebook dieser Größe viel zu wenig.

Fazit

Wer einen Allrounder sucht, der nur selten von A nach B transportiert werden soll, könnte mit dem VivoBook Pro N752VX glücklich werden. Das Display ist gut, der Prozessor schnell und der Kühler kaum hörbar bis nicht störend. All das verspielt ASUS aber mit der auch für ein Multimedia-Notebook ehr geringen Leistung, die das Einsatzgebiet deutlich einschränkt. Und gegen den Einsatz unterwegs spricht nur das hohe Gewicht, auch die selbst im Idealfall nur unterdurchschnittlichen Laufzeiten sind ein Hindernis.

Gut beraten ist mit dem VivoBook Pro N752VX deshalb am Ende vermutlich nur der, der für den Schreib- oder Küchentisch ein Notebook mit großer Anzeige und vielen Schnittstellen sucht. Die GeForce GTX 950M ist dann eine nette Dreingabe für das ein oder andere technisch eher weniger anspruchsvolle Spiel.

ASUS VivoBook Pro N752VX: Allrounder mit schwachem Akku, etwas zu wenig GPU-Leistung und gutem Display

ASUS VivoBook Pro N752VX: Allrounder mit schwachem Akku, etwas zu wenig GPU-Leistung und gutem Display.

Für diese Zielgruppe gibt es aber auch diverse andere Kandidaten, die teils ähnliches für weniger Geld leisten. Vor allem über ALDI bietet Medion immer mal wieder derartige Allround-Systeme an, im vergangenen Dezember war es das P7644. Es lohnt aber auch ein Blick auf andere Mitglieder der ASUS-Familie. Das ROG GL752VW ist zwar offiziell ein reinrassiges Gaming-Notebook, bietet aber dank schnellerer GPU mehr Leistung bei gleicher Display-Größe und geringerem Preis - fällig werden knapp 1.200 Euro. Näher betrachten sollten Interessenten aber auch Acers Aspire V17 Nitro Black Edition, das für etwa 1.250 Euro eine vergleichbare Ausstattung bietet.

Positive Aspekte des ASUS VivoBook Pro N752VX:

  • viele Schnittstellen
  • helles Display mit gutem Kontrast
  • unaufdringlicher Lüfter

Negative Aspekte des ASUS VivoBook Pro N752VX:

  • Gehäuse mit teils fehlender Stabilität
  • unterdurchschnittliche Laufzeiten

Preise und Verfügbarkeit
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