TEST

Schlankes Oberklasse-Gerät

Das MSI GE63VR 7RF Raider Pro im Test - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim MSI GE63VR 7RF-039 Raider keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Herzstück des MSI GE63VR 7RF-039 Raider ist ein Intel Core i7-7700HQ. Dieser läuft wie alle aktuellen Notebook-Prozessoren im Gaming-Bereich im 14-nm-Verfahren vom Band und entspringt der Kaby-Lake-Architektur. Der Prozessor verfügt über vier native Rechenkerne, die dankt SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten können und sich dabei mit Geschwindigkeiten von 2,8 bis 3,8 GHz im Basis- und Turbo-Takt ans Werk machen. Dazu gibt es einen klassenüblichen 6 MB fassenden L3-Cache sowie einen 1 MB großen Zwischenspeicher in zweiter Reihe. Der Daten- und Instruktions-Cache in erster Reihe stellt hingegen jeweils 32 KB an Datenspeicher bereit. 

Die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit 45 W TDP an. Diese Grenze wird in unserem Testgerät des MSI GE63VR 7RF-039 Raider unter Volllast auch ausgereizt.

Obwohl das Datenblatt von nur einem einzigen SODIMM-Riegel spricht, sind in unserem Testgerät gleich zwei Module verbaut, die im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet wurden. Beide werden mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz befeuert und bringen es so auf eine Speicherbandbreite von 23,91 GB/s. Die M.2-SSD wird per SATA angebunden und leistet somit eine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit von rund 552,7 MB/s. Geschrieben wird immerhin mit etwa 490,7 MB/s. Die Magnetspeicherfestplatte als zusätzliches Datengrab liest Daten mit 127 MB/s aus, geschrieben wir mit etwa 123,9 MB/s nur unwesentlich langsamer. Die HDD ist damit für Spiele noch immer schnell genug.

Damit bringt es das MSI GE63VR 7RF-039 Raider im Komprimierungstest von 7-Zip auf 21.089 MIPS und leistet somit etwas mehr als so manch anderes Gaming-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse, die gerne schon an der 20.000er-Marke scheitern. Der Intel Core i7-7700HQ beendet die beiden Renderbenchmarks Cinebench R11.5 und Cinebench R15 im Multicore-Setting mit 8,18 bzw. 736 Punkten und liegt damit gut im Durchschnitt.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

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Wer noch mehr Speicher benötigt oder eine schnelle M.2-SSD mit PCIe-Anbindung haben will, kann diese dank eines zweiten Steckplatzes selbst noch nachrüsten, eine Wartungsklappe gibt es dafür jedoch nicht.

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Viel wichtiger als die einfache Systemleistung ist für den Spieler natürlich die Grafikkarte. Unser Testgerät wird hier von einer NVIDIA GeForce GTX 1070 angetrieben und verfügt damit über das zweitschnellste Pascal-Modell, welches es derzeit für Notebooks gibt. Schneller wäre nur noch die GeForce GTX 1080 gewesen – einmal abgesehen von den stromsparenderen und effizienteren Max-Q-Modellen. 

Die mobile NVIDIA GeForce GTX 1070 steht ihrem Desktop-Schwestermodell leistungsmäßig in fast nichts nach — NVIDIA spricht gerade einmal von einem Leistungsverlust in Höhe von rund 10 %. Damit das funktioniert, hat man die Taktraten deutlich nach unten korrigiert, jedoch auch an der Anzahl der Shadereinheiten geschraubt. Während die Lösung aus dem Standrechner insgesamt 1.920 Shadereinheiten bereitstellt, bringt es die mobile Version der NVIDIA GeForce GTX 1070 auf 2.048 Rechenwerke. Die Taktraten für Chip und Speicher liegen bei nur noch 1.480 bzw. 2.002 MHz. Zumindest der Grafikchip kann dank Turbo-Boost auch Frequenzen von mindestens 1.695 MHz erreichen. In der Praxis wird dies von unserem MSI GE63VR 7RF-039 Raider auch erreicht, im absoluten Worstcase-Szenario, welches wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, sinkt der Takt kurzzeitig aber auf rund 1.392 MHz ab, was etwas unterhalb der NVIDIA-Vorgaben liegt. Im normalen Spielebetrieb sind die versprochenen 1,7 GHz aber problemlos drin. 

Beim Speicherausbau gibt es gegenüber der Desktop-Variante keinerlei Anpassungen. Hier können beide Versionen auf einen 8 GB großen GDDR5-Videospeicher zurückgreifen, welcher über ein 256 Bit breites Interface angesprochen wird. Zusammen mit einem Takt von 2,0 GHz wird so eine Speicherbandbreite von bis zu 256,3 GB/s erreicht. Gefertigt wird der GP104-Chip mit seinen 7,2 Milliarden Transistoren wie die meisten aktuellen Pascal-Chips im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC. 

Aktuelle Spieletitel sind für die NVIDIA GeForce GTX 1070 und damit für das MSI GE63VR 7RF-039 Raider kein Problem, vor allem, da das Gerät ohnehin nur über ein Display mit Full-HD-Auflösung und damit 1.920 x 1.080 Bildpunkten verfügt. Spiele wie Grand Theft Auto 5, The Witcher, 3 Assassins Creed: Origins, Call of Duty: WW2 oder Wolfenstein 2 laufen somit selbst in den höchsten Grafikeinstellungen mit weit über 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm und sind somit allesamt problemlos spielbar. Vereinzelt werden sogar dreistellige Bildraten erreicht. 

Wolfenstein 2

1.920 x 1.080 – Extreme Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Software-Ausstattung

Abgesehen von einer 30-Tages-Version von Microsoft Office 365 ist auf unserem Testgerät des MSI GE63VR 7RF-039 Titan keinerlei unnütze Software vorinstalliert. Im Gegenteil: Es finden sich viele nützliche Tools auf dem Gerät. Ein Highlight ist das Dragon Center, womit sich die wichtigsten Einstellungen tätigen lassen. Hierüber lassen sich nicht nur die Lieblings-Programme und -Spiele starten, sondern auch die einzelnen Komponenten überwachen. Das Tool liest die Auslastung von Prozessor, Grafikkarte, Speicher und Festplatte aus, informiert aber auch über die Geschwindigkeit der Lüfter und die aktuell anliegenden Temperaturen. Sogar die Übertragungsgeschwindigkeit der beiden Killer-Netzwerkchips kann über das Dragon Center ausgelesen werden. 

Wer das Dragon Center mit seinem Smartphone verbindet, kann die Systemparameter sogar bequem vom Smartphone aus überwachen und einsehen. Der Nahimic-Audio-Chip kann ebenso konfiguriert werden wie das USB-Boost-Feature, womit sich Smartphones und Tablets, die über den linken USB-Port angeschlossen werden, schneller aufladen lassen. Ansonsten kann auf die Lüftersteuerung Einfluss genommen und das Energieprofil eingestellt werden. Ein Recovery-Medium lässt sich ebenfalls noch anfertigen. Mitgeliefert wird außerdem eine Einjahres-Lizenz für den XSplit Gamecaster, was vor allem Spiele-Streamer freuen dürfte. Über die SteelSeries Engine wird die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur konfiguriert.

Niedrige Oberflächen-Temperaturen

Trotz des Intel Core i7-7700HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1070, welches beide sehr hitzige Komponenten sein können, können sich die Oberflächen-Temperaturen des MSI GE63VR 7RF-039 Raider sehen lassen. Selbst unter absoluter Volllast, die wir wie gewohnt mithilfe von Prime95 und Furmark simuliert haben, erreicht das Gehäuse Maximal-Temperaturen von lediglich 38,6 °C. Den Höchstwert haben wir im zweiten Quadranten auf der Unterseite und damit exakt zwischen GPU und CPU gemessen. Im Schnitt werden knapp 30,8 und 33,3 °C erreicht. Im normalen Office-Betrieb fallen die Oberflächen-Temperaturen natürlich deutlich niedriger aus. Hier haben wir für Ober- und Unterseite durchschnittlich nur etwa 28,9 und 29,0 °C gemessen. In der Spitze waren es nur 31,8 °C. Andere Geräte erreichen teils deutlich höhere Werte. 

Obwohl die Oberflächen-Temperaturen stimmen, wird es im Inneren sehr heiß. Wir haben für Prozessor und Grafikkarte einen Spitzenwert von 94 und 80 °C gemessen, was beides überdurchschnittlich hoch ist. Zumindest der Prozessor drosselt deswegen aber noch nicht. Er macht sich stets mit einem Takt von 2,9 GHz ans Werk und übertrifft damit die Intel-Vorgaben. Die NVIDIA GeForce GTX 1070 senkt ihren Takt aber auf bis zu 1.392 MHz herab, was leicht unterhalb des versprochenen Basistaktes liegt. In der Praxis werden solch hohe Temperaturen nicht erreicht, womit die gewünschten Taktraten auch erreicht werden können.

Ein Leisetreter ist das MSI GE63VR 7RF-039 Raider jedoch nicht. Zwar ist unser Testgerät im Office-Betrieb mit 34,6 dB(A) flüsterleise, im Spielebetrieb steigt die Geräuschkulisse jedoch auf bis zu 48,9 dB(A) an. Werden CPU und GPU voll belastet, stehen sogar 51,2 dB(A) auf dem Zähler. Immerhin: Verglichen mit Geräten, die noch vor ein paar Jahren verkauft werden, ist das ein gutes Stück leiser. Silent-Fans aber gefallen solche Werte sicherlich nicht.

Kaum Ausdauer

Mit Strom versorgt wird das MSI GE63VR 7RF über ein externes 230-W-Netzteil. Unterwegs muss der Gaming-Bolide mit einem Akku mit 47,3 Wh vorliebnehmen. Mit Blick auf den Stromhunger des Intel Core i7-7700HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1070 reicht es im Office-Betrieb immerhin noch für knapp über drei Stunden, im Spielebetrieb sinkt die Laufzeit auf jedoch nur 47 Minuten ab und reicht damit nicht einmal für eine ganze Spielstunde. Hier bieten andere Geräte teils deutlich längere Laufzeiten. 

Aufgeladen ist der Akku nach knapp zwei Stunden. Dann genehmigt sich das MSI GE63VR 7RF-039 Raider 15,9 und 197,7 W im Office- und Spielemodus. Unter absoluter Volllast werden sogar bis zu 222,8 W erreicht. Aufgrund der leistungsstarken Hardware sind das aber durchaus passable Werte. Da MSI zugunsten von Optimus auf G-Sync verzichtet, stimmen immerhin die Idle-Werte.