Für die erste Leistungseinschätzung haben wir auf Cinebench 11 und 15 sowie 3DMark zurückgegriffen. Alle drei Programme kommen in allen Notebook-Tests zum Einsatz, entsprechend fällt die Vergleichbarkeit aus. Auf Tests mit Spielen haben wir aufgrund des Vorserienstatus‘ verzichtet. Hier werden Serienmodelle zuverlässigere Werte liefern. Generell gilt zu beachten, dass die Leistung und Effizienz des Core i7-6700HQ wie auch bei allen anderen Prozessoren nicht anhand eines einzelnen Systems bewertet werden kann. Gerade bei Notebooks ist das Zusammenspiel aus Hardware und Treibern wichtig. Eine Tendenz ist aber dennoch klar zu erkennen.
Die neue CPU ist nicht immer besser
Wie vermutet kann der Skylake-Prozessor es in puncto CPU-Leistung nicht mit seinem direkten Vorgänger, dem Core i7-5700HQ aufnehmen. In Cinebench 11 erreicht der neue Prozessor in der Multi-Thread-Wertung 6,37 Punkte, der alte 7,74 Punkte. In Cinebench 15 geht das Rennen mit 678 zu 696 Punkten aus. Interessanter ist jedoch, dass auch so manche Haswell-CPU vorbeizieht. So erreicht der Core i7-4710HQ im Schnitt knapp 6 % mehr, beim Core i7-4700HQ sind es rund 8 %. Dies gilt jedoch nur für die ältere Cinebench-Version. Im jüngeren Benchmark nimmt der Core i7-6700HQ immerhin den dritten Platz ein und schlägt seine Vorgänger teils deutlich. Ähnlich sieht es aus, wenn man die Single-Thread-Leistung als Maßstab nimmt. Mit 1,57 und 148 Punkten liegt die Skylake-CPU auf einem Niveau mit dem Core i7-5700HQ und knapp vor dem Core i7-4720HQ. Gerade hier zeigt sich, dass Broadwell sein Leistungsplus aus dem Boost-Verhalten bezieht.
Werbung
Klar absetzen kann sich der Core i7-6700HQ dann, wenn es um die Gesamtleistung geht – vor allem, wenn die HD Graphics 530 eine gewichtige Rolle spielt. In den drei üblichen 3DMark-Szenarien Ice Storm, Cloud Gate und Fire Strike schlägt der neue Prozessor die Vorgänger. Das Plus gegenüber einem Core i7-5700HQ beträgt zwischen 8 und 16 %, gegenüber einem Core i7-4720HQ sind es 46 bis 92 %. So begrüßenswert dieser Sprung ist, der Blick auf die absoluten Zahlen zeigt jedoch, dass die GT2-GPU für Spiele auch in der jüngsten Fassung nur stark eingeschränkt genutzt werden ksnn. Schon die Kombination aus Core i-5200U und GeForce GT 840M bringt es im Fire-Strike Test auf gut 1.400 Punkte, die HD Graphics 530 schafft hingegen nur knapp 1.000 Punkte.
In einem anderen Punkt deutet sich jedoch eine viel wichtigere Verbesserung an. Denn bei geringer Last kommt der Core i7-6700HQ allein betrachtet mit gerade einmal rund 1,3 W aus. Im gleichzeitigen Betrieb von Prime95 und Furmark (Full HD) stieg der Bedarf in der Spitze auf gut 45 W, im Mittel waren es knapp 30 W.
Erstes Fazit
Eine endgültige Bewertung des neuen Skylake-Prozessors dürfte erst in einigen Wochen möglich sein, eine vorläufige Einschätzung kann man jedoch bereits jetzt schon vornehmen. Und ähnlich wie bei den ersten Desktop-Modellen fällt diese eher durchwachsen aus.
Positiv fallen vor allem zwei Dinge auf. So hat Intel die Leistung der integrierten Grafikeinheit weiter gesteigert und mit den Änderungen der Architektur dafür gesorgt, dass die höheren Ausbaustufen ein weiteres Plus bieten werden. Zwar reicht es für Spiele erneut nicht oder nur eingeschränkt, auf die HD Graphics 530 optimierte Anwendungen dürften vom Schub jedoch spürbar profitieren. Der zweite, für Notebooks wichtigere Punkt, ist jedoch der Energiebedarf. Zwar dürfte der Core i7-6700HQ keine Laufzeitrekorde aufstellen, spätestens die U-Modelle dürfte jedoch weitaus länger ohne Steckdose als ihre Vorgänger auskommen. Zwar ist der hier betrachtete Prozessor sparsamer als seine Vorgänger, im hauptsächlichen Einsatzbereich hat die dedizierte Grafiklösung aber einen weitaus größeren Einfluss auf die Laufzeit.
Etwas ernüchternd fällt hingegen die CPU-Leistung aus. Gegenüber Haswell bewegt sich das Mehr an Leistung bei Single-Thread-Belastung im einstelligen Prozentbereich, gegenüber Broadwell tut sich kaum etwas. Werden alle Kerne gleichermaßen gefordert, kann Skylake seinen Vorvorgänger zwar auf Distanz halten, am direkten Vorgänger führt aber kein Weg vorbei – der höhere Boost-Takt ist ein klarer Vorteil des Broadwell-Chips.
Entsprechend fällt das vorläufige Fazit aus. Geht es um die Effizienz, ist der Core i7-6700HQ eine eindeutig positive Weiterentwicklung. Ist die CPU-Leistung jedoch der entscheidende Faktor, ist man mit einem Core i7-5700HQ unter Umständen besser beraten. Ob man als Kunde am Ende aber wirklich die Wahl haben wird, bleibet abzuwarten. Denn noch ist nicht abzusehen, welcher Hersteller wie lange an welcher Generation festhalten wird.
Die ersten Eindrücke lassen jedoch darauf hoffen, dass die neuen U-Prozessoren in Sachen Laufzeit neue Bestwerte aufstellen werden. Hier gilt es jedoch abzuwarten, ob die Hersteller den gleichen Fehler wie beim Start des Core M machen werden. Denn hier reagierte man auf den geringen Energiebedarf mit kleineren Akkus, was den Vorteil direkt egalisierte.