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Snapdragon 820

Eigene Messungen deuten Potential an

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Die häppchenweise Vorstellung des Snapdragon 820 hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Denn nachdem Qualcomm in den vergangenen Wochen immer mal wieder einzelne Details verriet und den SoC als Ganzes dann Mitte November offiziell vorstellte, durften nun erste eigene Benchmarks durchgeführt werden. Deren Aussagekraft - darauf muss bereits an dieser Stelle hingewiesen werden - ist aber nicht zu groß. Denn für den Test stand ein spezielles Entwicklergerät zur Verfügung.

Das sogenannten MDP/S 820, das noch in diesem Jahr über Qualcomm direkt erhältlich sein soll, richtet sich an Hard- und Software-Entwickler. Zu den wichtigsten Eckdaten gehören ein 6,2 Zoll großes Display mit 2.560 x 1.600 Punkten, ein 3.020 mAh fassender Akku, 3 GB LPDDR4-RAM - jetzt mit 1.803 statt 1.555 MHz - sowie 64 GB interner UFS-Speicher. Herzstück ist natürlich der mit vier Kryo-Kernen ausgestattete Snapdragon 820.

Für Tests stand das MDP/S 820 zur Verfügung

Für Tests stand das MDP/S 820 zur Verfügung

Die selbstentwickelte CPU auf ARMv8-A-Basis ist im SoC in zwei unterschiedlichen Leistungsstufen verbaut. Im Power-Cluster erreicht sie maximal 1,6 GHz, im Performance-Cluster 2,1 GHz. Zwischen den beiden Clustern gibt es noch weitere Unterschiede, auf die das Unternehmen im Einzelnen aber nicht eingehen wollte. Klar ist nur, dass die Cache-Größen untereinander abweichen.

Beibehalten hat Qualcomms das Taktverhalten. Innerhalb eines Clusters kann unabhängig von der Auslastung nur eine Frequenz gefahren werden, ein Takt von 1,2 und 1,4 GHz für CPU 0 und 1 ist damit nicht möglich; bei der Konkurrenz sieht es ähnlich aus. Einzig das komplette Abschalten eines Kerns ist möglich. Das soll, ähnlich wie die Verkleinerung der Struktur von 20 auf 14 nm den Energiebedarf und die Temperaturentwicklung des SoCs positiv beeinflussen.

Die Unterschiede zwischen Snapdragon 810 und 820 auf einen Blick

Die Unterschiede zwischen Snapdragon 810 und 820 auf einen Blick

Denn gerade in diesen beiden Punkten hat der Snapdragon 810 enttäuscht, auch vermeintlich neue Hardware-Revisionen und Software-Updates konnten daran nichts ändern. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat Qualcomm aber auch an der Effizienz der anderen Chip-Bestandteile gearbeitet. Sowohl das neu X12-Modem als auch DSP, ISP und Adreno 530 sollen mit weniger Energie auskommen, gleichzeitig aber auch mehr Leistung bieten.

Ob der neue SoC tatsächlich sparsamer arbeitet, ist nach den ersten Messungen eine der wichtigsten offenen Fragen. Denn das MDP/S 820 ist dahingehend nicht optimiert, wie Qualcomm verriet. Das offenbarte sich während der Tests in regelrecht rasant leerenden Akkus. Da es mit einigen Testgeräten aber auch andere Schwierigkeiten gab, dürfte es sich dabei nicht um ein generelles Problem handeln.

Quellen und weitere Links

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