Performance-Plus im üblichen Rahmen
Für die Performance-Vergleiche haben wir die drei vorherigen Generationen in Form des i7-6500U (Skylake), i7-5500U (Broadwell) und i7-4500U (Haswell) herangezogen. Alle für diese drei Prozessoren genannten Werte sind der Durchschnitt unter Berücksichtigung alle entsprechend bestückten Notebooks, die getestet worden sind. Dabei haben wir uns auf die Daten beschränkt, auf die andere Komponenten wie Übertragungsraten der HDDs und SSDs oder Display keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss haben.
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Bei der Leistung pro CPU-Kern zeigt sich, dass Kaby Lake einen Sprung nach vorne macht. Im Vergleich zum i7-6500U liegt das Plus laut Cinebench 11 und 15 bei 12 bis 17 % und damit im Bereich dessen, was der Wechsel von Broadwell auf Skylake gebracht hat. Zurückzuführen ist die höhere Performance vor allem auf den höheren Maximaltakt.
Ähnliches gilt für die Multi-Thread-Leistung. Mit 6 und 3 % fällt das Wachstum hier allerdings deutlich geringer aus, was jedoch einen einfachen Grund hat. Denn unter voller CPU-Last kann das Medion S3409 den i7-7500U nicht mit der maximalen Geschwindigkeit betreiben, der Takt liegt dann zwischen knapp 2,6 und 3,0 GHz. Nicht neu ist, dass die CPU Package Power für sehr kurze Zeit auf bis zu 25 W steigt, anschließend fällt sie aber auf die üblichen 15 W zurück. Interessanter ist hingegen der Vergleich mit älteren Prozessoren. So arbeitet der i7-7500U in Cinebench 11 und 15 13 bis 17 % schneller als ein i7-5500U, gegenüber dem abermals älteren i7-4500U sind es 35 und 27 %. Gerade bei CPU-lastigen Anwendungen kann man hier von einem spürbaren Zuwachs sprechen.
Im 7Zip-Benchmark spielt der verwendete Arbeitsspeicher zwar eine signifikante Rolle, da Medion aber nur DDR3-RAM verbaut, ist eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben. Der Test zeigt, dass Kaby Lake seinen Vorgänger um knapp 9 % übertrifft, gegenüber Broadwell und Haswell liegt das Plus bei 17 und 27 %. Mit DDR4-Modulen dürfte die neue Prozessor-Generation abermals schneller werden, genaueres werden aber erst entsprechende Geräte zeigen können.
Mit Vorsicht sind die 3DMark-Ergebnisse zu genießen. Denn obwohl hier in erster Linie CPU und GPU entscheidend sind, darf das Kühlsystem nicht ignoriert werden. Dies scheint im aktuellen Fall tatsächlich der limitierende Faktor zu sein, zumindest wurden in allen Durchläufe CPU- und GPU-Takt aufgrund der Wärmeentwicklung gebremst. So muss der i7-7500U im ersten Test in allen drei berücksichtigten 3DMark-Szenarios seinen direkten Vorgänger vorbeiziehen lassen - teilweise liegt dessen Plus bei rund 9 %. Realistisch dürfte aufgrund der schnelleren CPU hingegen ein kleiner Vorteil für Kaby Lake sein.
Klar ist auf jeden Fall, dass die neue Generation wieder nicht über eine wirklich spieletaugliche GPU verfügt. Lediglich stark optimierte Titel oder aber verringerte Auflösungen und Detail-Grade dürften eine flüssige Darstellung erreichen. Intel selbst räumt das auch indirekt selbst ein, für Demonstrationen wurde immer wieder Blizzards Team-Shooter Overwatch genutzt und auf eine niedrige Auflösung hingewiesen.
Während der ersten Benchmarks fielen noch einige andere Punkte auf, die teilweise aber auch auf das Medion S3409 zurückzuführen sind. Bei hoher CPU-Last wurde konstant mit 2,6 bis 3,0 GHz gerechnet. Den maximal möglichen Takt von 3,5 GHz erreichte der i7-7500U immer nur für nur wenige Augenblicke, ähnliches kennt man vom i7-6500U. Die vom integrierten Temperaturfühler gemeldeten 87 °C spielen hier eine Rolle.
Bei lediglich ausgelasteter GPU zeigte sich das bekannte Bild. Mit konstant 800 bis 900 MHz lag der Takt während aller Tests dicht an der oberen Grenze, allerdings meldeten die Analyse-Programme kurzfristig immer mal wieder eine Drosselung aufgrund der Temperatur.
Ausblick
Die ermittelten Werte zeichnen noch kein klares Bild, Konturen lassen sich aber erkennen. Die CPU rechnet dank höherer Taktraten schneller als dies bei Skylake der Fall war, die GPU kann in bestimmten Fällen das Bearbeitung und Abspielen von Videos verbessern - vor allem die gesteigerte Effizienz bei der Wiedergabe ist überraschend hoch. Ob das für viele Notebook-Nutzer wichtig ist, ist am Ende eine ganz andere Frage.
Eher schon dürfte es für die Zielgruppe interessant sein, dass hohe Lastzustände dem Prozessor weniger Probleme als seinen Vorgängern bereiten. Dabei sei angemerkt, dass das Medion S3409 hinsichtlich der Kühlung noch nicht einmal die besten Voraussetzungen mitbringt. Der erste Test liefert aber auch einen Hinweis auf den generellen Energiebedarf. Mit einer Package Power von 0,47 W im Leerlauf bewegt sich der i7-7500U auf einem ähnlichen Niveau wie die Core-m-Prozessoren der Skylake-Generation, so mancher wird sogar unterboten.
Die vorsichtige Ersteinschätzung lautet deshalb: Wer ein Notebook mit Broadwell-U oder Skylake-U nutzt, würde bei einem Gerät mit Kaby Lake-U vermutlich keinen Leistungssprung spüren. Der macht sich erst dann bemerkbar, wenn Videos eine wichtige Rolle spielen. Ist der Mobilrechner hingegen älter, dürfte die Mehrleistung erkennbar werden. Insofern ähnelt Kaby Lake seinem Vorgänger. Es gibt für die Mehrheit der Nutzer keinen großen Sprung, der einen Wechsel rechtfertigen würde.
Explizit davon ausgenommen sind die neuen Core-m-Modelle. Dort könnte ein ähnliches Performance- und Effizienzwachstum dazu führen, dass sich die gerade einmal vor zwei Jahren gestartete erste Generation regelrecht alt anfühlt.
Der vollständige Test des Medion S3409 MD60226 folgt in den kommenden Tagen, weitere Notebooks mit Kaby-Lake-Prozessoren dürften in den kommenden Wochen verfügbar sein.