TEST

Der Raptor, der eigentlich ein Alder-Lake ist

Der Core i5-13400F im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Mit dem Core i5-13400F schauen wir uns einen Prozessor an, den viele sicherlich direkt unterhalb der K-Serie sehen. Diese findet mit dem Core i5-13600K, der mit sechs Performance- und acht Efficiency-Kernen daherkommt, ihren Abschluss. Der Core i5-13400F besitzt ebenfalls sechs Performance-, aber nur vier Efficiency-Kerne. Aber es ist nicht nur die Anzahl der Kerne, sondern auch der Takt spielt noch eine Rolle. Auf dem Papier erreichen die Performance-Kerne des Core i5-13400F bis zu 4,6 GHz. Hinzu kommt noch ein recht eng geschnürtes Power-Limit-Korsett. Nach 56 s sind nur noch 65 W erlaubt, wenn man nach den Vorgaben von Intel geht. Viele Mainboard-Hersteller heben diese Limits auf, aber selbst dann verbraucht der Core i5-13400F nur etwa 80 W.

Schaut man sich das Verhalten mit allen Vorgaben in der Praxis an, zeigt sich folgendes Bild: In der ersten Volllast-Phase erreichen die CPU-Kerne 4,1 bzw. 3,3 GHz (für die Performance- und Efficiency-Kerne). Nach den 56 s und bei einem Power-Limit von 65 W sind es dann nur noch 3,6 bzw. 3,1 GHz. In Spielen sehen wir Taktraten von 4,5 und 3,3 GHz – je nachdem, wie viele Kerne unter Last sind in manchem Spiel auch mal bis zu 4,6 GHz.

Aber ganz so nahe, wie die Non-K-Modelle von Alder Lake an den K-Prozessoren der 12. Core-Generation waren, sind es die Non-K-Modelle der 13. Core-Generation nicht – zumindest nicht in Spielen. In der Multi-Threaded-Leistung unterstützen die zusätzlichen Efficiency-Kerne, in der Single-Threaded- bzw. Gaming-Leistung helfen diese aber nicht.

In der Spiele-Leistung hätten wir den Core i5-13400F weiter vorne gesehen – aber die Ergebnisse sind, wie sie sind. Womöglich schneidet ein Core i5-13600 hier besser ab, denn er bietet 400 MHz mehr Boost-Takt. An die K-Modelle kommt der Core i5-13400F aber nicht heran und hier zeigen sich dann wohl die Auswirkungen des höheren Power-Limits und damit verbunden den höheren Taktraten der K-Modelle. Was dem Prozessor aber gut zu Gesicht steht und ein deutlich Leistungsplus bietet, ist das Zusammenspiel mit schnellem DDR5-Speicher. In unserem Test mit DDR5-6400 CL32 können wir eine deutliche Verbesserung in der Gaming-Leistung feststellen.

Gedacht ist ein Core i5-13400F für günstige Gaming-Systeme (zum Preis kommen wir noch) oder dort, wo Office-Anwendungen und auch das ein oder andere Spiel ausgeführt werden soll. Die Efficiency-Kerne helfen in der Multi-Threaded-Leistung und sind auch eine Möglichkeit, eine längere Multi-Threaded-Last in den Hintergrund zu legen, während der Browser oder eine andere Anwendung im Vordergrund weiterhin relativ schnell bleibt. Ein weiteres Anwendungsbeispiel wäre ein ITX-System, denn der einfach zu kühlende Prozessor macht es in dieser Hinsicht leicht.

Natürlich sehen wir einen solchen Prozessor auch nicht im Zusammenspiel mit einem teuren Z790-Mainboard. Entsprechende B760- und H770-Mainboards landen nun ebenfalls im Handel. Während die Preise für den DDR5-Speicher aber niedrig sind, kosten die Mainboards durchweg deutlich mehr als bei den vorherigen Generationen.

Ein Core i5-13600K kostet aktuell 345 Euro, der Core i5-13400 wird ab 262 Euro gelistet. Mit nur den kleinsten Spiele-Ambitionen im Hinterkopf würden wir jedem Käufer den Aufpreis zum K-Modell empfehlen.

Positive Aspekte des Core i5-13400F:

  • niedrige Last-Leistungsaufnahme
  • höhere Multi-Threaded-Leistung als beim Vorgänger
  • effizienter Multi-Threaded-Betrieb
  • Kühlung einfach zu realisieren

Negative Aspekte des Core i5-13400F:

  • leichte Schwächen in der Gaming-Leistung gegenüber den K-Modellen