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Das ist sie also: Die Octane, die erste eigene SSD von OCZ. Bei der Entwicklung wurde auf jeden Fall viel richtig gemacht, doch gibt es leider auch ein paar negative Seiten. Doch der Reihe nach.
Die OCZ Octane ist für Desktop-Systeme gedacht, das wird sofort deutlich. Bei niedrigen Anfragetiefen (QD 1) liefert sie vor allem lesend eine gute Performance, bei höheren Anfragetiefen (QD 64) und/oder schreibend kann sie nicht mehr mit anderen aktuellen SSDs mithalten. Doch das ist nicht unbedingt als negativ zu werten, denn diese Werte sind für Einbenutzer-Systeme nicht relevant. Für Server-Anwendungen macht das die Octane freilich untauglich, doch wird sie auch gar nicht für diesen Einsatzzweck verkauft oder beworben. Ebenfalls überzeugen kann die Octane bei sequenziellen Operationen, was für Nutzer interessant ist, die öfter mit Gigabyte-großen Dateien arbeiten.
Sehr schade ist allerdings, dass die Octane ohne TRIM nicht nutzbar zu sein scheint. Wer noch ein Betriebssystem ohne TRIM einsetzt oder eine passende SSD für ein RAID-Verbund sucht - zur Octane sollte man lieber nicht greifen, denn große Performanceinbußen sind vorprogrammiert. Hier empfehlen sich nach wie vor SSDs auf SandForce-Basis, die ihre Performance unabhängig von der Verfügbarkeit des TRIM-Befehls halten.
Die Performance der OCZ Octane kann also überzeugen - zumindest bei Desktop-Systemen und mit der Verfügbarkeit des TRIM-Befehls. Doch Performance ist nicht alles, wie jeder weiß, der schon länger SSDs einsetzt oder ab und zu entsprechende News liest: SSDs gibt es - verglichen mit Festplatten - erst seit sehr kurzer Zeit für Endkunden zu kaufen, insbesondere zu halbwegs erschwinglichen Preisen. Und obwohl es inzwischen die dritte bis vierte Generation an SSDs gibt, sind regelmäßige Firmware-Updates immer noch keine Seltenheit, da sich trotz aller Qualitätssicherungsmaßnahmen weiterhin Fehler in die Software einschleichen. Das ist besonders tragisch, da man bei einem defekten Massenspeicher nicht nur die Hardware verliert - die möglicherweise noch auf Garantie ausgetauscht wird -, sondern auch die darauf gespeicherten Daten.
Preislich ist die OCZ Octane recht interessant, die 128 GB-Version ist zurzeit mit 158 Euro (256 GB: 294 Euro) in unserem Preisvergleich gelistet. Für die Samsung SSD 830 werden hier 166 Euro (310 Euro) fällig, Intels SSD 510 kostet sogar 228 Euro (455 Euro). Crucials m4 kostet derzeit 165 Euro (309 Euro). Auf einen Award verzichten wir an dieser Stelle trotzdem, denn die genannten Konkurrenz-Produkte (zumindest Samsung/Crucial) bieten insgesamt, wenn man die eigentlich "unwichtigen" Werte wie die Leistung bei hohen Anfragetiefen mit einbezieht, eine bessere Performance zu einem nicht spürbar höheren Preis. Dass das Plus an Performance dieser SSDs nicht im Alltag "ankommt", spielt dabei nicht unbedingt eine Rolle. Zusätzlich haben beide Laufwerke allerdings auch keine so großen Probleme ohne TRIM wie die OCZ Octane. Diese Mängel machen die Octane nicht zu einer schlechten SSD - aber lassen eben das vermissen, was man von "excellent hardware" erwarten würde.
Positive Aspekte der OCZ Octane:
- Gute Alltagsperformance
- Niedriger Preis
Negative Aspekte der OCZ Octane:
- Extremer Performance-Verlust ohne TRIM