Der Lieferumfang der OCZ Vector 150 fällt wie gewohnt bei einer SSD aus: Ein Einbaurahmen, um das 2,5-Zoll-Laufwerk auch in herkömmlichen 3,5-Zoll-Schächten zu verbauen, liegt der Vector ebenso wie ein Satz Schrauben bei. Das 7 mm hohe Gehäuse ist vollständig aus Metall gefertigt und wirkt sehr wertig.
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Nach dem Öffnen des Gehäuses offenbart die Vector ihre Technik: Der hauseigene Indilinx Barefoot 3 Controller ist umgeben von Speicherbausteinen der Firma Toshiba. Genauer gesagt handelt es sich um 2-Bit-MLC-Speicher, gefertigt in 19 nm. Ausgehend von der Typenbezeichnung ist der Speicher auf der Vertex 460 und der Vector 150 der gleiche. Die Vector 150 ist allerdings für eine wesentlich höhere Schreiblast spezifiziert, nämlich 50 GB pro Tag über einen Zeitraum von fünf Jahren. Der Vertex gesteht man in einem Zeitraum von drei Jahren lediglich 20 pro Tag zu. Während die Performance des Flashspeichers selbst bei beiden Serien also identisch sein dürfte und Performanceunterschiede einzig durch den bei der Vector schneller getakteten Controller entstehen, ist der Speicher in der Vector vermutlich höherwertiger, d.h. für mehr Schreib-Lösch-Zyklen spezifiziert. Unterstützt wird der Barefoot 3 Controller von zwei Micron D9PFJ DDR3-1600 RAM-Chips, die als Cache dienen und eine Gesamtkapazität von 64 MB aufweisen. Der Cache der Vertex 460 besitzt zwar ebenfalls die gleiche Größe, ist mit DDR-1333 allerdings langsamer getaktet.
Im Vergleich zum Vorgänger wurde außerdem das Over-Provisioning erhöht: Statt 7% werden nun gut 12% für Organisationszwecke reserviert und sind dem Nutzer daher nicht zugänglich. Verbaut werden bei einer mit 240-256 GB beworbenen SSD stets 256 GiB Flash-Speicher, zur Verfügung stehen dem Nutzer mind. 7% weniger, was dem Over-Provisioning geschuldet ist, zufällig aber auch dem Umrechnungsfaktor von GB (10er Basis) in GiB (2er Basis) entspricht.
Als nächstes schauen wir uns die Performance der OCZ Vector 150 nach starker Belastung an. Hierzu testen wir das Laufwerk zuerst im fabrikneuen Zustand, danach schreiben wir zwei Stunden mit Iometer auf das Laufwerk (4K, Random, QD 64). Einen interessanten Effekt können wir bereits beim ersten Durchlauf beobachten, denn ab einem gewissen Punkt nimmt die Schreibleistung des Laufwerks schlagartig ab.
Hierbei handelt es sich einen adaptiven Pseudo-SLC-Modus, den wir auch schon bei der OCZ Vertex 460 gesehen haben. Dieser sorgt dafür, dass stets möglichst viele Zellen mit nur einem Bit programmiert werden, was schneller geht als eine Zelle mit zwei Bits zu programmieren. Nach einer gewissen Datenmenge sind alle Zellen mit genau einem Bit beschrieben, die Kapazität des Laufwerks aber noch nicht erreicht. Dann muss der Controller die Daten umorganisieren und die Zellen mit zwei Bits beschreiben, was sich in einem Abfall der (momentanen) Schreibleistung bemerkbar macht. Wird das Laufwerk beispielsweise zur Hälfte gefüllt, steht für Hälfte des übrigen freien Speichers wieder der Pseudo-SLC- bzw. Performance-Modus zur Verfügung. Lediglich wenn das Laufwerk komplett gefüllt wurde und es keine Zellen mehr gibt, die mit nur einem Bit programmiert werden können, steht die Leistung des Performance-Modus nicht mehr zur Verfügung, was auf dem folgenden Screenshot zu sehen ist.
Relativ beeindruckend ist die Leistung der OCZ Vector 150 nach unserem Belastungstest. Die Kurve sieht zwar ungefähr so aus wie bei jedem anderen Laufwerk, das wir bisher getestet haben, auf der y-Achse sinkt der Wert für die Schreibgeschwindigkeit allerdings nur etwas unter 100 MB/s. Im Durchschnitt schreibt die Vector 150 noch mit 168 MB/s, was deutlich mehr ist als bei vielen anderen SSDs. Abgesehen vom ursprünglichen Leistungsabfall beim Umschalten vom Performance- in den Storage-Modus sollte die Performance der Vector 150 also recht konstant sein.