TEST

Elgato Thunderbolt Drive+ im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Die Vorteile von Thunderbolt liegen bei externen Speichermedien auf der Hand. Thunderbolt ist nur ein Übertragungsmedium, das Protokolle wie DisplayPort und PCI-Express einfach nur durchschleift. Bei externen RAID-Systemen können die Hersteller daher auf einen RAID-Controller verzichtet. Stattdessen übernimmt das Betriebssystem per Software-RAID die Ansteuerung der Datenträger. Mit Thunderbolt 2.0 hat Intel die Übertragungsrate von 10 auf 20 GBit/Sek. verdoppelt. Davon profitiert das Thunderbolt Drive+ von Elgato aber nicht, denn hier kommt noch der Standard in der 1. Generation zum Einsatz. Dafür verwendet Elgato dieses mal neben Thunderbolt auch gleich USB 3.0 und lässt dem Nutzer damit die Wahl, welche Schnittstelle er verwenden will oder kann.

Elgato Thunderbolt Drive+

Elgato Thunderbolt Drive+

Der Wechsel des Controllers im Vergleich zur Thunderbolt SSD sorgt beim Thunderbolt Drive+ für einen Performance-Sprung - sowohl beim Lesen wie auch beim Schreiben von Daten. Die größere Überraschung aber ist, dass die Leistungswerte bei Verwendung von USB 3.0 deutlich besser sind. Theoretisch erlaubt Thunderbolt 1.0 eine Übertragungsrate von 10 GBit/Sek., bei USB 3.0 sind es bis zu 5 GBit/Sek. Hier spielt also offenbar die Anbindung des Speichercontrollers an die jeweilige Schnittstelle auch eine entscheidende Rolle. Nun sind Benchmarks das eine, Praxiserfahrungen das andere - aber auch hier werden die 14,09 GB von der internen PCI-Express-SSD des MacBook Pro über USB 3.0 schneller kopiert, als über Thunderbolt. Ob Thunderbolt 2.0 das Verhältnis wieder zurechtrücken kann, wird sich erst noch herausstellen müssen. Auf der CES 2014 zeigte LaCie die Little Big Disk mit Thunderbolt 2.0, die eine Übertragungsrate von 1.375 MB/Sek. schaffte, allerdings aber auch extern mit Strom versorgt werden musste.

Je nach Dateigröße erreicht das Elgato Thunderbolt Drive+ über Thunderbolt eine Übertragungsrate von 340 MB/Sek. für das Schreiben und 380 MB/Sek. für das Lesen von Daten. Unter Verwendung von USB 3.0 steigt die Leserate auf bis 435 MB/Sek., doch auch beim Schreiben von Daten sind teilweise höhere Werte zu erkennen. Dies wirkt sich dann auch in der Praxis aus, weswegen wird beim Einsatz des Elgato Thunderbolt Drive+ die Verwendung der USB-3.0-Schnittstelle empfehlen. Thunderbolt ist nur noch dann interessant, wenn kein USB-Port mehr frei ist bzw. nur noch ein Thunderbolt-Port (auch am Ende der Daisy-Chain) frei ist.

Der Preis von 899,95 Euro für einen externen Speicher mit 512 GB klingt unverschämt - allerdings sind die Alternativen auch nicht wirklich günstiger. Den meisten wird nun sicher der Eigenbau aus 2,5-Zoll-Gehäuse mit USB 3.0 und SSD in den Sinn kommen. Dann lässt sich ein solcher Speicher auch für 300 bis 400 Euro (je nach Wahl der SSD) aufbauen. Für den Videoschnitt unterwegs ist solch eine Selbstbau-Lösung natürlich ebenso zu gebrauchen wie das Thunderbolt Drive+ von Elgato. Nicht jeder möchte sich aber mit dem Kauf und Zusammenbau beschäftigen und greift lieber zur Komplettlösung. Im Lieferumfang befindet sich neben dem eigentlichen Laufwerk auch noch ein kurzes Thunderbolt- und USB-Kabel.

Positive Aspekte des Elgato Thunderbolt Drive+:

  • schnelle Übertragungsraten mit USB 3.0 und Thunderbolt
  • beinahe Leistung einer internen SSD
  • robustes Aluminium-Gehäuse

Negative Aspekte des Elgato Thunderbolt Drive+:

  • kein Thunderbolt 2.0
  • hoher Preis
  • keine Daisy-Chain-Option
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (4) VGWort