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Beim Kauf eines Smartphones oder Tablets ist die wichtigste Option meist der interne Speicher. Das aktuelle iPhone 5s ist zum Beispiel mit 16, 32 und 64 GB Speicher erhältlich, bei iPad Air gibt es sogar 128 GB Speicher für eigene Inhalte. Aber was wenn auch 128 GB nicht reichen und man gerne mehr Filme, mehr Musik und mehr Bilder auf seinem Smartphone hätte? In diesem Test sehen wir uns zwei verschiedene Ansätze zur Speichererweiterung an, ein Mal das Fueldrive von Lacie mit 1 TB für ca. 175 Euro und das MobileLite Wireless von Kingston, an das sich zum Preis von ca. 30 Euro beliebige USB-Geräte und SD-Karten anschließen lassen. Auf beide Kandidaten kann via W-Lan vom Smartphone oder Tablet aus zugegriffen werfen. Was die beiden Geräte leisten können, soll dieser Test zeigen.
Beiden Geräten gemein ist die Funktion, Daten via W-Lan auf andere Geräte zu bringen. Haupteinsatz sind dabei natürlich Smartphones und Tablets, allerdings funktioneren beide Geräte auch mit Macs und PCs. Verbunden werden beide Geräte über W-Lan und sind dann via App erreichbar. Von dort aus können Inhalte der Geräte abgespielt und ausgetauscht werden. Beide Geräte, sowohl das Fueldrive als auch das MobileLite Wireless, sind natürlich keine "echten" Speichererweiterungen, aber die ermöglichen es größere Datenmengen von mobilen Geräten aus zu erreichen.
Lacie Fueldrive 1 TB
Den Anfang macht das Fueldrive von Lacie. Im 11,5 x 11,5 x 2,3 cm großen Gehäuse findet sich eine ein TB große 2,5 Zoll-Festplatte. Davon stehen nach er Formatierung dann noch 931 GB für eigene Daten zur Verfügung. Die Einrichtung gestaltet sich dabei einfach: Internen Akku laden (ein Netzteil liegt dabei), einschalten, mit dem W-LAN verbinden und schon gibt es via App Zugriff auf die Daten. Wir empfehlen nach der ersten Einrichtung erst einmal ein Kennwort für das W-LAN zu erstellen, damit nicht jeder auf die eigenen Daten zugreifen kann. Um weiterhin mit dem Internet verbunden zu sein, kann sich das Fueldrive auch zu einem bestehenden W-LAN verbinden. Praktisch: So lässt sich das Fueldrive schnell ins heimische Netzwerk einbinden und man muss auf dem Smartphone nicht immer das W-LAN wechseln.
In Sachen Datenzugriff gelten allerdings die Beschränkungen der Hersteller in Bezug auf abspielbare Formate. Am iPhone 5s konnten Videos nur nativ im MPEG4-Format abgespielt werden, für andere Videoformate braucht es Dritt-Apps wie zum Beispiel den "Goodplayer". Bilder, Musik und zum Beispiel PDF-Dokumente lassen sich aber ohne Einschränkungen anzeigen. Um das Fueldrive mit Daten zu bestücken, bietet es sich an, die integrierte USB 3.0-Schnittstelle mit einem Rechner zu verbinden. An PCs und Macs wird das Fueldrive als externe Festplatte mit exFAT-Dateisystem erkannt und kann nahezu überall (Windows XP ab SP3, Mac OS x ab 10.6) mit neuen Daten befüllt werden. Einmal mit einem Rechner verbunden, wird auch der interne Akku über die USB-Schnittstelle geladen. Der interne Akku soll laut Lacie "bis zu 8 Stunden" durchhalten, in unserem Test waren es aber eher vier bis sechs Stunden, je nachdem was man mit dem Gerät macht.
Der schnellste Weg Daten mit dem Fueldrive zu tauschen ist natürlich der Anschluss via USB 3.0. Via USB 3.0 können Daten mit etwa 100 MB/s geschrieben und gelesen werden, mit USB 2.0 bleiben durch die Begrenzung der Schnittstelle noch etwa 30 MB/s. Via W-Lan kommen wir auf Übertragungsraten von drei bis fünf MB/s, das ist leider nicht allzu viel, aber zum Streamen von Videos reicht es allemal. Wichtig: Gestreamt werden kann an das iPhone nur MPEG4, alle anderen Videos müssen erst komplett heruntergeladen werden, bevor sie abgespielt werden können.
Mit dem Smartphone verbindet man sich via "SeagateMedia"-App mit dem Fueldrive. Die App wirkt ordentlich und aufgeräumt, Einstellungen lassen sich einfach ändern und bleiben natürlich auch nach Neustart erhalten. Praktisch: Es gibt die Möglichkeit die eigene Dropbox bzw. das Google Drive auf das Fueldrive zu sichern. Vor allem Nutzern mit sehr großen Dropboxen könnte das sehr hilfreiche sein, denn so muss dafür nicht der interne Speicher herhalten. Das Fueldrive aktualisiert neue Daten der Dropbox automatisch im Hintergrund, wenn es mit dem Internet verbunden ist.
Lieferumfang des Lacie FUEL 1 TB
- Lacie FUEL 1 TB
- USB-Netzeil (5V, 2A) + microUSB 3.0-Kabel
- Quick Install Guide
Kingston MobileLite Wireless
Das mit 30 Euro relativ günstige "MobileLite Wireless" geht einen etwas anderen Weg: Es besitzt keinen eigenen Speicher, dafür lassen sich aber USB-Geräte und (micro)SD-Karten in das kleine Gehäuse stecken und werden dann auf dem Smartphone verfügbar. Das Gerät ist etwa so groß wie ein iPhone 5S, wiegt knapp 100 Gramm und bietet dabei gleich eine handvoll Funktionen. Wie schon abgesprochen dient es als "Brücke", allerdings kann es auch am Computer via USB 2.0 als (micro)SD-Karten-Lesegerät verwendet werden oder als "Notakku" (mit 1810 mAh) zum Laden des Smartphone-Akkus dienen.
Auch das MobileLite Wireless lässt sich einfach einrichten: Internen Akku via Micro-USB-Kabel laden (ein Netzteil liegt nicht dabei), einschalten, mit dem neuen W-LAN verbinden und via "MobileLite"-App auf die Daten zugreifen. Moment, auf welche Daten eigentlich? Das hängt ganz davon ab, was man daran anschließt. Die SD-Karte aus der Kamera, um die Bilder des Tages zu sichten? Kein Problem. Die externe USB-Platte mit Musik und Filmen? Kein Problem. Oder auch der USB-Stick mit dem wichtigen PDF, kein Problem. Nur 2,5-Zoll-Festplatten ohne eigene Stromversorgung laufen nicht, da dafür nicht genug Strom zur Verfüung steht. Prinzipiell funktionieren aber alle Datenträger mit USB die FAT, FAT32, NTFS oder exFAT nutzen. Apples HFS+ wird leider nicht unterstützt. Der kleine interne Akku wird mit dem beiliegenden USB-Kabel geladen, voll geladen hielt der Akku in unserem je nach angeschlossenem Gerät etwa drei Stunden. Um ein Smartphone zu laden, ist der Akku aber aufgrund seiner Kapazität weniger geeignet. Um schnell nochmal telefonieren zu können reicht es natürlich, aber einen vollen Akku spendet das Gerät nicht.
Für das "MobileLite Wireless" gelten beim iPhone dieselben Einschränkungen für Videoformate wie bereits beim Fueldrive. Videos legt man also am besten als MPEG4 ab, Podcasts und von iTunes geladene Videos sind problemlos abspielbar. Am Computer angeschlossen funktioniert das Gerät als SD-Cardreader und USB-Hub, das heißt der USB-Port des Geräts lässt sich immer noch nutzen. Die Übertragungsraten sind hier auf der einen Seite durch USB 2.0 und natürlich von der angeschlossen SD-Karte begrenzt. Haupteinsatz des "MobileLite Wireless" ist aber meistens wohl der Einsatz am Smartphone oder Tablet, um schnell auf einen USB-Stick oder eine SD-Karte zuzugreifen. Via W-Lan können wir mit etwa zwei bis drei MB/s auf angeschlossene Geräte zugreifen, laut Kingston sollen bis zu drei Nutzer gleichzeitig zugreifen können, allerdings wird die Bandbreite dann doch sehr knapp.
Über die "MobileLite"-App kann vom Smartphone aus auf angeschlossene Geräte zugegriffen werden. Die App kommt in iOS7-Optik und wirkt aufgeräumt und übersichtlich. In der Übersicht werden angeschlossene Geräte aufgeführt und können dann ausgelesen werden - alternativ lassen sich die Daten auch herunterladen und sind dann "offline" verfügbar. Eine Option zum "Auswerfen" von Geräten gibt es derweil nicht. In den Einstellungen lässt sich das W-LAN mit Name, Kanal und Verschlüsselung konfigurieren, außerdem kann man ein W-Lan für den Internetzugriff definieren. Akkulaufzeit und eingesetzte Firmware lassen sich ebenfalls auslesen. Gesetzte Einstellungen bleiben auch hier nach Neustart oder leerem Akku erhalten.
Lieferumfang des Kingston MobileLite Wireless
- Kingston MobileLite Wireless
- microUSB 2.0-Kabel
- Adapter von microSD- auf SD-Karte
- Quick Start Guide
Beide Hersteller haben hier sehr vielversprechende Lösungen. Lacies Fueldrive ist sozusagen "die externe Festplatte, die von absolut jedem Geräte erreichbar ist", während man Kingstons MobileLite Wireless wohl am besten als "Eierlegende Wollmilchsau für Smartphones und Tablets" bezeichnen könnte. Beide Geräte haben ihre Vor- und Nachteile, welcher Nutzer welches Gerät brauchen könnte, klären wir im Fazit auf der nächsten Seite.