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Nach dem Öffnen der Crucial MX100 präsentiert sich uns das typische Layout einer SSD: Insgesamt 16 Speicherbausteine, davon jeweils acht auf der Vorder- und acht auf der Rückseite. Der Marvell-Controller vom Typ 88SS9189 sitzt in der Nähe der Anschlüsse und direkt daneben wurde der externe Cache verlötet, der wie der Speicher natürlich von Micron stammt. Dabei handelt es sich um Low-Power-DDR2-RAM mit einer Betriebsspannung von lediglich 1,2 Volt und einer Gesamtkapazität von 512 MB.
Was die Einführung von neuen Speichertechnologien angeht, ist Crucial stets an der Spitze: Bei der Crucial M500 kam erstmalig Speicher mit einer Dichte von 128 Gbit pro Die zum Einsatz, was ein Spitzenmodell mit einer Kapazität von knapp einem Terabyte ermöglicht hat. Bei der Crucial MX100 ist das ebenfalls der Fall: Geben wir den BGA-Code NW656 des Speichers in den Decoder von Micron ein, erhalten wir die Teilenummer MT29F256G08CECCBH6. Ein Speicherchip kann also 256 Gbit aufnehmen, die Gesamtkapazität teilt sich auf zwei Dice auf. Durch die Verkleinerung der Strukturgröße auf 16 nm konnte die Speicherdichte allerdings abermals erhöht werden. Viel kleinere Strukturen werden auch nicht mehr möglich sein, denn hier geraten wir schlicht an die Grenze dessen, was die Physik erlaubt. Was die Strukturgröße angeht sind 16 nm möglicherweise bereits der vorletzte Schritt.
Während eine Verkleinerung der Strukturgröße Kostenvorteile bringt, müssen dafür in zwei Bereichen Abstriche hingenommen werden: Performance und Haltbarkeit. Dieser Nachteil ist häufig allerdings eher theoretischer Natur, denn durch optimierte und genau auf den jeweiligen Speicher abgestimmte Algorithmen lassen sich diese Nachteile in der Regel mehr als ausgleichen. Zumindest was die Performance angeht, ist uns auf den nächsten Seiten ein direkter Vergleich möglich, denn die Crucial M550 setzt noch auf Speicher mit einer Strukturgröße von 20 nm. Eine offizielle Zahl für die maximal möglichen Speicherzyklen (programmieren/löschen) gibt es leider nicht. Diese Zahl ist letztendlich jedoch auch nicht sonderlich wichtig, ein effektives Wear-Leveling und eine niedrige Write Amplification haben einen viel größeren Einfluss auf die Lebensdauer der SSD. Hier gab es bei Laufwerken von Crucial bisher keine Probleme.
Als nächstes schauen wir uns die Performance der Crucial MX100 nach starker Belastung an. Dazu lassen wir zuerst über das fabrikneue Laufwerk den HDTach-Benchmark laufen, um die Performance im Auslieferungszustand zu bestimmen. Danach starten wir Iometer und schreiben solange auf das Laufwerk, bis es abermals vollständig gefüllt wurde, dieses Mal allerdings mit 4K-Blöcken und zufälligen Schreibzugriffen bei einer Queue Depth von 64.
Im Neuzustand (oberer Screenshot) messen wir mit HDTach eine Geschwindigkeit von 471,9 MB/s beim Lesen und 447,4 MB/s beim Schreiben. Nach unserem Belastungstest sinkt die Lesegeschwindigkeit auf 223,8 MB/s und die Schreibgeschwindigkeit durchschnittlich auf magere 34,4 MB/s (unterer Screenshot). Das ist ein eher schlechtes Ergebnis und führt zu dem Schluss, dass die Crucial MX100 nicht ohne TRIM eingesetzt werden sollte, was heutzutage allerdings keine große Einschränkung mehr darstellt. Des Weiteren ist die von uns simulierte Last in keinem Desktop-System anzutreffen und stellt einen Extremfall dar.