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Bei der Samsung SSD 960 EVO kommt als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zur 960 PRO kostengünstiger 3D-TLC-Speicher zum Einsatz. Der Controller ist hingegen bei beiden Laufwerken identisch, es wird Samsungs hauseigener Polaris-Controller genutzt.
Die Samsung SSD 960 EVO ist nur einseitig bestückt und beansprucht damit den geringstmöglichen Platz, was wiederum der Kompatibilität insbesondere zu Notebooks zugute kommt. Die Rückseite des Laufwerks ist jedoch nicht komplett leer, denn dort befindet sich ein spezieller Aufkleber. Schaut man sich das Foto der Rückseite ganz genau an, kann man am Rand des Aufklebers ein kupferfarbenes Schimmern erkennen.
Tatsächlich besteht der Aufkleber aus einer dünnen Kupferschicht, die das thermische Verhalten des Laufwerks verbessern soll. Im Gegensatz zu SATA-SSDs produzieren Laufwerke im M.2-Format häufig eine größere Abwärme, die aufgrund der kleineren Bauform auch noch schlechter abgeführt werden kann. Jedes M.2-Laufwerk unterliegt damit nach einer gewissen Dauerlast eine Drosselung der Performance, um nicht zu überhitzen. Während sich dies in Benchmarks leicht nachstellen lässt, hat es für den Alltag meistens nur wenig Relevanz, denn bis zur Drosselung müssen sehr große Datenmengen verarbeitet werden.
Ohne zusätzlichen Kühlkörper und ohne Belüftung schreibt die Samsung SSD 960 EVO bei diesem Test 96 Sekunden mit voller Performance, danach wird die Performance gedrosselt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 171 Gigabyte geschrieben. Steigt die Temperatur weiter, wird stärker gedrosselt. Hier ist das nach 316 Sekunden bzw. 532 Gigabyte der Fall - mehr als die Hälfte der Kapazität des Laufwerks. Zusammengefasst lässt sich sagen: Auch die Samsung SSD 960 EVO kann nicht beliebig lange mit voller Performance schreiben, doch können so viele Daten geschrieben werden, dass die Drosselung im Alltag kaum aktiviert werden dürfte.
Ein weiteres Feature der Samsung SSD 960 EVO ist der TurboWrite-Cache, den Samsung nun schon seit einigen Generationen einsetzt. Auch bei anderen Herstellern kommen ähnliche Technologien, meistens unter eigenem Namen, zum Einsatz. Das Prinzip ist jedoch immer identisch: Ein gewisser Teil des TLC-Speichers wird reserviert und als SLC-Speicher angesprochen. Das heißt, dass die Speicherzellen mit nur einem statt drei Bits programmiert werden, was wesentlich schneller geht. Die Folge ist eine höhere Performance, solange in den (Pseudo-)SLC-Speicher geschrieben werden kann. Im Leerlauf werden die Daten dann in den langsameren TLC-Speicher verschoben.
Für die 960-Serie der Samsung SSDs wurde die TurboWrite-Technologie überarbeitet: Es gibt weiterhin einen fest reservierten Speicherplatz, der als Cache benutzt wird. Ist dieser voll, kann das Laufwerk jedoch je nach Bedarf und freiem Speicherplatz zusätzlichen TLC-Speicher als SLC-Cache benutzen. Somit kann die 960 EVO länger eine höhere Performance liefern.
Die Samsung SSD 960 EVO kommt mit einer dreijährigen Garantie, was für eine Mainstream-SSD üblich ist. Für die 960 PRO gibt Samsung wie Intel für die 600p fünf Jahre Garantie. Auch bei der maximalen Schreiblast, die die Garantiezeit bei jedem Hersteller einschränkt, gibt es Unterschiede, wie die folgende Tabelle zeigt.
Kapazität | 128 GB | 256 GB | 512 GB | 1 TB | 2 TB |
---|---|---|---|---|---|
Samsung SSD 960 EVO | - | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - |
Samsung SSD 960 PRO | - | - | 400 TB | 800 TB | 1,2 PB |
Intel SSD 600p | 72 TB | 144 TB | 288 TB | 576 TB | - |
Die Intel SSD 600p hat durchgängig eine um 44% höhere zugelassene maximale Schreiblast im Vergleich zur Samsung SSD 960 EVO, bei der 960 PRO sind es sogar 100% mehr. Die praktische Relevanz des TBW-Werts ist allerdings eher gering, denn einerseits erreicht man diesen Wert selbst als Power-User kaum, andererseits ist davon auszugehen, dass der Speicher ein Vielfaches der spezifizierten Schreibvorgänge aushält. Den Herstellern geht es beim TBW-Wert vor allem darum, den Einsatz in Servern und Enterprise-Umgebungen einzuschränken.