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Die ADATA SX8000 wird in zwei Varianten angeboten: In der von uns getesteten, „nackten“ Version und in einer Version mit Blech-Kühlkörper, ähnlich einem Heatspreader bei Arbeitsspeicher. Die SX8000 ist beidseitig bestückt, was im Gegensatz zu einem zusätzlichen Kühlblech standardkonform ist. Möchte man die SSD in einem Notebook einsetzen, sollte man die Version ohne Kühlkörper kaufen – für einen Desktoprechner darf es auch die Version mit Kühlkörper sein, wobei man keine Wunder bei der Kühlleistung erwarten darf.
Momentan stellt sich die Frage danach, welche Version man kaufen soll, allerdings gar nicht, denn in unserem Preisvergleich ist nur die Version ohne Kühlkörper (ASX8000NP) gelistet. Die Variante mit Kühlkörper (ASX8000NPC) scheint noch nicht bei den Händlern angekommen zu sein.
Im Datenblatt finden wir ebenfalls einen Hinweis auf eine Variante der SX8000 mit einem Terabyte Speicherkapazität, diese scheint es jedoch auch noch nicht in die Lager der Händler geschafft zu haben. Damit hat man derzeit effektiv die Wahl zwischen 128, 256 und 512 GB Speicherkapazität.
Im Datenblatt des SM2260-Controller listet Silicon Motion eine maximale Performance von 2.400 MB/s beim Lesen und 1.000 MB/s beim Schreiben. ADATA spezifiziert die SX8000 ab 256 GB mit 1.400 MB/s beim Lesen und 1.000 MB/s beim Schreiben, das kleinste Modell mit 128 GB soll immerhin noch 900 MB/s lesen und 500 MB/s schreibend erreichen, jeweils mit AS SSD gemessen. Damit liegen die Herstellerangaben bei den sequenziellen Transferraten weit unter denen anderer High-End-SSDs wie der Samsung SSD 960 PRO.
Des Weiteren bietet der Controller prinzipiell TCG-Opal-Unterstützung. Diese scheint für die SX8000 allerdings nicht verfügbar zu sein, denn das Datenblatt der SSD verliert kein Wort über Verschlüsselung. Auch Intel hat die TCG-Opal-Unterstützung für 600p gestrichen – wer darauf Wert legt, muss zur teureren Pro 6000p greifen.
PCI-Express-SSDs produzieren im Gegensatz zu SATA-SSDs deutlich mehr Abwärme, die bei Laufwerken im M.2-Format aufgrund der kleineren Bauform auch nur schlecht abgeführt werden kann. Jedes M.2-Laufwerk unterliegt damit nach einer gewissen Dauerlast einer Drosselung der Performance, um nicht zu überhitzen. Während sich dies in Benchmarks leicht nachstellen lässt, hat es für den Alltag meistens nur wenig Relevanz, denn bis zur Drosselung müssen sehr große Datenmengen verarbeitet werden.
Die ADATA SX8000 erreicht bei unserem Test nach 218 Sekunden bzw. 115 GB geschriebenen Daten eine Temperatur, bei der das Laufwerk gedrosselt wird und die Performance periodisch zwischen knapp 600 MB/s und gut 200 MB/s schwankt. Im Mittel liegt die Performance im gedrosselten Zustand bei 409 MB/s.
Wie inzwischen bei praktisch jedem Laufwerk gehört auch bei der SX8000 ein Pseudo-SLC-Cache zur Ausstattung. Samsung nennt diese Technologie TurboWrite, bei Crucial heißt sie Dynamic Write Acceleration – ADATA verzichtet auf einen wohlklingenden Namen fürs Marketing, die Technik ist freilich identisch: Ein Teil des Speichers wird mit nur einem statt zwei Bits programmiert, was die Performance zumindest kurzfristig steigert. Wie groß der Einfluss des SLC-Caches ist, hängt vor allem davon ab, wie sich das Laufwerk verhält, wenn dieser Cache voll ist.
Der einfachste Test dafür ist, das Laufwerk sequenziell mit Daten zu füllen und zu beobachten, wann die Performance schlagartig abfällt – ab diesem Punkt müssen die Daten direkt in den langsameren Speicher geschrieben werden.
Die ADATA SX8000 können wir 74,5 Sekunden mit voller Performance beschreiben, danach fällt die Leistung auf 181 MB/s. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 44 GB Daten geschrieben – bei der Intel SSD 600p war der SLC-Cache bereits nach 10 GB gefüllt und die Performance ist auf 146 MB/s gefallen. Im Fall des Intel-Laufwerks durfte man aufgrund der Platzierung als Einsteiger-Laufwerk nicht unbedingt viel mehr erwarten, bei der ADATA SX8000 ist die Geschwindigkeit mit vollem Cache eher als ernüchternd zu bezeichnen, auch wenn man 44 GB selbstverständlich erstmal am Stück schreiben muss, was im Alltag vermutlich nicht sehr häufig vorkommt.
Kapazität | 128 GB | 256 GB | 512 GB | 1 TB | 2 TB |
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Samsung SSD 960 EVO | - | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - |
Intel SSD 600p | 72 TB | 144 TB | 288 TB | 576 TB | - |
ADATA SX8000 | 80 TB | 160 TB | 320 TB | 640 TB | - |
Samsung SSD 960 PRO | - | - | 400 TB | 800 TB | 1,2 PB |
ADATA gibt auf die SX8000 fünf Jahre Garantie und liegt damit gleichauf mit der Intel SSD 600p. Samsung gibt auf die 960 EVO nur eine Garantie von drei Jahren, fünf Jahre gibt es nur bei der teureren 960 PRO. In allen Fällen ist die Garantiezeit durch die maximale Schreiblast (Total Bytes Written) beschränkt, die in der vorherigen Tabelle aufgeführt und je nach Hersteller und Modell unterschiedlich ist.
Der TBW-Wert der SX8000 liegt 11% über dem der Intel SSD 600p und sogar 60% über dem der Samsung SSD 960 EVO. Die praktische Relevanz des TBW-Werts ist allerdings eher gering, denn einerseits erreicht man diesen Wert selbst als Power-User kaum, andererseits ist davon auszugehen, dass der Speicher ein Vielfaches der spezifizierten Schreibvorgänge aushält. Den Herstellern geht es beim TBW-Wert vor allem darum, den Einsatz in Servern und Enterprise-Umgebungen einzuschränken.