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Bei der Corsair Neutron NX500 handelt es sich um ein NVMe-Laufwerk, der Rechner sollte also halbwegs aktuell sein, um einen reibungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Windows unterstützt NVMe ab Version 8.1 nativ, bei 7 ist das Einspielen eines Hotfixes notwendig. Mainboards der aktuellen Generation sollten mit NVMe kein Problem mehr haben, auch das Booten sollte in allen Fällen einwandfrei funktionieren. Bei Mainboards mit älterem Chipsatz, wie beispielsweise Z77, lassen sich keine allgemeinen Aussagen über die Bootfähigkeit treffen. Als Datenlaufwerk sind NVMe-Laufwerke jedoch immer nutzbar, solange eine Treiberunterstützung seitens des Betriebssystems gegeben ist.
Die Corsair Neutron NX500 SSD ist mit einem massiven Kühlkörper ausgestattet, der mit einer Zierblende in Carbon-Optik versehen ist. Zur besseren Kühlung besitzt das Laufwerk außerdem eine Backplate, die auch zur Stabilisierung der Platine beiträgt.
Corsair stattet die SSD mit einer fünfjährigen Garantie aus, damit sind die Corsair MP500 und Samsung SSD 960 EVO in der folgenden Tabelle die einzigen Laufwerke, die lediglich eine dreijährige Garantiedauer besitzen. In allen Fällen endet der Garantiezeitraum frühzeitig, wenn die maximale Schreiblast überschritten wird.
Kapazität / GB | 120 -128 | 240-256 | 400 - 512 | 800 - 1.000 | 2.000 |
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Samsung 960 EVO | - | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - |
Intel SSD 600p | 72 TB | 144 TB | 288 TB | 576 TB | - |
ADATA SX8000 | 80 TB | 160 TB | 320 TB | 640 TB | - |
Samsung 960 PRO | - | - | 400 TB | 800 TB | 1,2 PB |
Zotac Sonix SSD | - | - | 698 TB | - | - |
Corsair MP500 | 175 TB | 349 TB | 698 TB | - | - |
Corsair NX500 | - | - | 698 TB | 1.396 TB | - |
Corsair spezifiziert damit die höchste zulässige Schreiblast, im Bereich der 400-512 GB großen Laufwerke zusammen mit Zotac.
Unter dem Kühlkörper kommt über der Anschlussleiste der Phison-Controller mit der Bezeichnung PS5007-11 zum Vorschein. Die Bezeichnung unterscheidet sich leicht von der Variante, die bei der Corsair Force MP500 zum Einsatz kommt – dort lautet sie PS5007-E7. Dies bezieht sich jedoch wahrscheinlich lediglich auf die Bauform, die sich zwischen beiden Laufwerken unterscheidet.
Umgeben ist der Controller von mehreren NAND-Speicherbausteinen, die in 15 nm von Toshiba gefertigt werden und ein Toggle-Interface besitzen. Unterstützt wird der Controller von zwei DRAM-Speichermodulen, die eine Größe von 1 GB haben und von Micron stammen (D9STQ / MT41K512M16HA).
Interessant ist auch jeweils der freie Bereich auf der Platine, sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite. Hier gibt es Lötpunkte für eine große Anzahl an SMD- und Durchsteck-Kondensatoren. Anordnungen dieser Art dienen in der Regel einem Schutz des Laufwerks bei plötzlichem bzw. ungeplantem Verlust der Versorgungsspannung. Dieser Bereich ist bei der Corsair NX500 jedoch gänzlich unbestückt, laut Corsair gibt es auch keinen Plan ein weiteres Modell auf den Markt zu bringen, dass einen entsprechenden Schutz bietet – das ist für Consumer-Laufwerke allerdings auch nicht üblich.
Wie inzwischen bei praktisch jedem Laufwerk gehört auch bei der Corsair NX500 ein Pseudo-SLC-Cache zur Ausstattung. Samsung nennt diese Technologie TurboWrite, bei Crucial heißt sie Dynamic Write Acceleration – Corsair verzichtet auf einen wohlklingenden Marketing-Namen, das Prinzip ist jedoch identisch: Ein Teil des Speichers wird mit nur einem statt zwei Bits programmiert, was die Performance zumindest kurzfristig steigert. Wie groß der Einfluss des SLC-Caches ist, hängt vor allem davon ab, wie sich das Laufwerk verhält, wenn dieser Cache voll ist.
Die Corsair Neutron NX500 schreibt etwas mehr als 70 Sekunden mit voller Geschwindigkeit, was einer Datenmenge von rund 85 GB entspricht. Danach fällt die Geschwindigkeit drastisch ab und liegt durchschnittlich bei 295 MB/s. Hier verhält sich das Laufwerk also grundsätzlich anders als die Force MP500, die nur 14 Sekunden bzw. 16,3 GB mit voller Geschwindigkeit schreibt, danach aber immer noch mit rund 1.000 MB/s weiterschreibt.
Temperaturprobleme kennt die Corsair Neutron NX500 nicht. Selbst nach 10 Minuten Dauerlast erreicht das Laufwerk ohne aktive Belüftung lediglich eine Temperatur von rund 60 °C. Dieses sehr gute Ergebnis ist vor allem dem großen Kühlkörper geschuldet, der offenbar eine gute Arbeit macht.
Weiterhin ist anzumerken, dass der Controller die Daten transparent komprimiert. Transparent heißt in diesem Fall: Schreibt man komprimierbare Daten auf das Laufwerk, nimmt nicht der Speicherplatz des Laufwerks zu, sondern die Geschwindigkeit, mit der die Daten geschrieben werden. Der Kompressionstest des AS SSD Benchmarks veranschaulicht diesen Effekt.
Die folgenden Benchmarks wurden mit inkompressiblen Daten durchgeführt, sind für den Controller also das schlechteste Szenario. Dementsprechend werden auch nicht die Herstellerangaben für das sequenzielle Lesen und Schreiben erreicht. Corsair ermittelt diese Werte mit Hilfe des ATTO Benchmarks.
Die Lesegeschwindigkeit stimmt ziemlich genau mit der Herstellerangabe von 3.000 MB/s überein, beim Schreiben fehlen gut 4% zu den spezifizierten 2.400 MB/s. Warum das so ist, ist unklar. Bei der Corsair Force MP500 konnten wir die Herstellerangaben in beiden Fällen reproduzieren.