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Obwohl 3D XPoint eine wesentlich höhere Lebendauer verspricht, ist diese nicht unbegrenzt. Konkret spezifiziert Intel das Laufwerk wie folgt:
Kapazität / GB | 120 - 128 | 240 - 280 | 400 - 512 | 800 - 1.000 | 2.000 |
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Western Digital Black | - | 80 TB | 160 TB | - | - |
Samsung 960 EVO | - | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - |
Intel SSD 600p | 72 TB | 144 TB | 288 TB | 576 TB | - |
ADATA SX8000 | 80 TB | 160 TB | 320 TB | 640 TB | - |
Samsung 960 PRO | - | - | 400 TB | 800 TB | 1,2 PB |
Zotac Sonix SSD | - | - | 698 TB | - | - |
Corsair MP500 | 175 TB | 349 TB | 698 TB | - | - |
Corsair NX500 | - | - | 698 TB | 1.396 TB | - |
Intel Optane SSD 900P | - | 5,11 PB | 8,76 PB | - | - |
Intel P4800X (375 GB) | - | 20,5 PB | - | - |
Zum Vergleich wurde auch die P4800X aufgenommen, die Enterprise-Version der Optane 900P. Zwischen NAND-basierten PCI-Express-Laufwerken gibt es bereits große Unterschiede, doch die Optane spielt hier in einer anderen Liga: Die Haltbarkeit in der 500-GB-Kapazitätsklasse ist zehn Mal höher als der bisher größte Wert einer von uns getesteten SSD. Dass hier noch Luft nach oben ist, zeigt der TBW-Wert der P4800X, der noch einmal deutlich höher liegt.
Für Desktop-Anwender und -Anwendungen dürfte dies jedoch relativ egal sein. Eine gängige Schätzung für Desktop-Systeme ist eine Schreiblast von 20 GB pro Tag, verdoppelt man dies noch und rechnet die Schreiblast auf die übliche Garantiezeit von fünf Jahren hoch, erreicht man 73 TB TBW. Damit wäre man bei der Intel SSD 600p an der Grenze, andere NAND-basierte Laufwerke übertreffen diesen Wert jedoch schon deutlich. Zum Vergleich: Die Intel Optane SSD 900P könnte man jeden Tag zehn Mal überschreiben.
Die technische Seite der Intel Optane SSD 900P ist zweifelsfrei überzeugend. Doch es drängt sich die Frage auf: Wer kann überhaupt von der massiven Mehrleistung und der enormen Haltbarkeit profitieren?
Wie die Star-Citizen-Werbung auf der Verpackung des Laufwerks vermuten lässt, sind Spieler eine von Intel angedachte Zielgruppe. Ob sich die Ladezeiten durch eine Optane SSD im Gegensatz zu einer PCI-Express-SSD noch einmal erheblich verbessern, ist fraglich, denn der Flaschenhals ist hier kaum noch der Massenspeicher, sondern das Entpacken der Texturen, was alleine durch die CPU / GPU erledigt wird.
Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet wären Applikationen, für die der vorhandene Arbeitsspeicher nicht ausreicht, sodass Daten ausgelagert werden müssen. Hierbei profitiert man natürlich enorm von der Optane SSD, denn die Latenzen sind deutlich näher an denen von Arbeitsspeicher als bei NAND-SSDs. Doch muss man so einen Anwendungsfall selbstverständlich erst einmal haben – da DRAM immer noch schneller als 3D XPoint ist, würde man natürlich auch erst versuchen, den Arbeitsspeicher maximal auszubauen.
Schaut man sich die spezifizierte Schreiblast der Intel Optane SSD 900P an, liegt natürlich auch die Idee nahe, das Laufwerk in einem von starken I/O geplagten Server zu verbauen – und dabei im Vergleich zur P4800X viel Geld zu sparen. Intel macht jedoch klar, dass dieser Einsatzzweck nicht erwünscht ist: Die fünfjährige Herstellergarantie erlischt, sobald die 900P in einem Mehrbenutzer-System in einem Rechenzentrum eingesetzt wird.
Die Intel Optane SSD 900P hat laut Datenblatt im Leerlauf eine Leistungsnahme von fünf Watt, beim Lesen sind es durchschnittlich acht Watt und beim Schreiben 13 Watt. Diese Verlustleistung muss abgeführt werden, wozu die 900P mit einem großen Passivkühlkörper bestens gerüstet ist.
Für unseren Test haben wir permanent sequenziell auf das Laufwerk geschrieben und dabei die Temperatur aufgezeichnet. Bei einer Umgebungstemperatur von 22 °C, in einem offenen Gehäuse und ohne zusätzliche aktive Kühlung erreicht die 900P nach zehn Minuten Dauerlast eine Temperatur von gut 62 °C und ist damit noch ein gutes Stück von der von Intel spezifizierten Maximaltemperatur von 70 °C entfernt. Die Intel Optane SSD 900P hat also definitiv keine Temperaturprobleme.