Wie uns das Datenblatt und der Blick auf die verbaute Hardware auf dem PCB verrät, handelt es sich bei der T-Force Cardea A440 Pro Special Series also grundsätzlich um die A440 Pro, die wir bereits ausführlich getestet haben. Zu den grundlegenden Eckdaten gehören der aktuell schnellste Phison PS5018-E18, der von 2 GB DDR4-DRAM unterstützt wird. Außerdem kommt Crucials neuester 176-Layer-TLC-NAND zum Einsatz, der in den Kapazitäten von einem, zwei oder vier Terabyte angeboten wird. TeamGroup spezifiziert beide Varianten der A440 Pro am Limit des Phison-Controllers, sodass die 7.000 MB/s schreibend sowie 7.400 MB/s lesend die aktuelle Spitze dieser Konfiguration bedeutet. Außerdem setzt TeamGroup bei beiden SSDs auf das sogenannte "Overprovissioning", sodass von den zwei Terabyte nomineller Kapazität "nur" 1.863 GB verfügbar sind, der Rest als (Pseudo-)SLC-Cache für einen möglichst immer zur Verfügung stehenden Boost dem Nutzer dient. Diese Variante kennen wir bislang von einigen HighEnd-Massenspeichern und hat sich auch in der Praxis bewährt. Für weitere Details des Cache-Verhaltens verweisen wir an dieser Stelle jedoch auf das ausführliche Review der A440 Pro, deren Angaben auch für die Special Series gilt. Gemäß der Zielgruppe der "Gamer" dürfte das maximale sequenzielle Caching ohnehin kaum für Interessenten der T-Force Cardea A440 Pro Special Series von Relevanz sein.
TeamGroup liefert die SSD im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern und auch eigenen Modellen nackt aus, also wirklich mit einem direkten Blick auf das PCB und die verbauten Komponenten. Das kühlende Grafitplättchen muss vom Anwender selbst aufgeklebt werden, indem der Schutzstreifen abgezogen und das Etikett nun auf die Komponenten plan aufgelegt wird. Dieser Vorgang sollte auch Grobmotorikern keine Herausforderung sein, dennoch ist natürlich etwas Vorsicht angebracht.
Einen Speichercontroller konsequent mit mehreren Gigabyte pro Sekunde zu belasten führt unweigerlich zu einer gewissen Hitzeentwicklung und der Phison PS5018-E18 ist hier keine Ausnahme, wie wir in mehreren Reviews bereits erkennen durften. Dies führte sogar dazu, dass selbst mit einem aufwendigen Kühlkörper wie dem der A440 Pro eine starke Drosselung provoziert werden konnte, wenn auch zugegeben erst nach einer praxisfernen maximalen Beanspruchung. Dennoch ist es daher auch nicht überraschend, dass wir bei der Special Series der A440 Pro ebenso temperaturbedingte Drosselungen aufdecken, diese aber sogar deutlich früher auftreten. Beide Massenspeicher erreichen bei 75 °C ihren kritischen Punkt, an welchem die Firmware die Drosselung einleitet. Dieser Einbruch ist in beiden Fällen jeweils dramatisch, sodass die Transferrate auf einen dreistelligen Betrag fällt und sich nur relativ langsam erholt. Bei nur wenigen Kelvin Temperaturdifferenz wird im Anschluss wieder die maximale Leistung erreicht, ehe sich der Leistungsabfall wiederholt - praktisch bis zum Ende des Tests.
Wie bei vielen anderen NVMe-Datenträgern mit temperaturbedingter Drosselung auch gilt es, diesen Leistungsabfall auf das jeweilige Anwendungsverhalten zu reflektieren. Während wir für das Review also eine Drosselung bei 75°C provozieren können, muss dies längst kein typisches Szenario für den Alltag sein, sondern stellt eher den worst case dar. Ein gut belüftetes System und bereits der Einsatz der meisten vorhandenen passiven SSD-Kühler fast aller aktueller Retail-Mainboards führt zu deutlich besseren Ergebnissen. Außerdem sehen wir in den Anwendungsbenchmarks durch unsere Hardwareüberwachung, dass hier die T-Force Cardea A440 Pro Special Series lediglich im Bereich von 60 °C bis 63 °C unter Belastung erwärmt wird, also weit unter der kritischen Grenze. Folgerichtig erwarten wir bei der wichtigen Alltagsleistung also keinen nennenswerten Leistungsunterschied.
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Tatsächlich liegt unser Testsample der Special Series sogar noch minimal vor der besser gekühlten A440 Pro. Dies bestätigt zum einen unsere obige Aussage, zum anderen ist der Leistungsunterschied von 2 % sicherlich in einem tolerierbaren Rahmen der Messungenauigkeit und Serienstreuung. Auf die Einzelergebnisse wollen wir an dieser Stelle daher verzichten, bestätigen sie doch mit minimaler Schwankung die exzellente Leistung der T-Force Cardea A440 Pro, die wir bereits ausführlich besprochen haben.
Zusammenfassend lässt sich jedenfalls sagen, dass die Anwendungsleistung der 440 Pro auch in der Playstation 5 erwarten lässt oder auch beispielsweise in Gaming-Laptops. Die Leistung ist dabei grundsätzlich auf einem hohen Niveau, wobei wir mittlerweile mit einer Western Digital WD_Black SN850X und der kürzlich getesteten Samsung SSD 990 PRO nochmals deutlich schnellere Datenträger bezüglich der Anwendungsleistung getestet haben. Diese liegen ebenso wie die Crucial P5 Plus aktuell vor den Phison-Massenspeichern und stellen daher auch die größte Konkurrenz für die TeamGroup-SSD dar. Alle drei Konkurrenten sind ebenfalls in flacher Ausführung vorhanden, beziehungsweise im Falle der Crucial sogar ausschließlich.