TEST

Synology HAT3300 mit 4 TB im Test

Neue Synology-HDD auch für das heimische NAS - Testsystem und Energieverbrauchsmessung

Portrait des Authors


Nach unserem Testsystem mit AMD Ryzen R5 2400G mit einem Mini-ITX-Mainboard aus dem Jahr 2019, wurde es mittlerweile Zeit ein frisches System zusammenzustellen. Dieses Mal sollte es ein Intel-System werden, mit einem normalen ATX-Mainboard für größte Flexibilität. Den geplanten i5-12400 ersetzte unser Redakteur direkt durch einen etwas leistungsfähigeren Intel-Alder-Lake-Prozessor. Für maximale Leserate beim Schreiben auf Test-Muster stellt Seagate gleich vier BarraCuda Q5 SSDs mit je 1 TB Speicherplatz für das Testsystem zur Verfügung. Mit dem integrierten USB-Gen3.2-2x2-Anschluss eignet sich das System auch für die schnellsten externen Speicher. Die Synology HAT3300-4T ist die erste Festplatte, welche wir sowohl einzeln als auch im RAID an unserem neuen Controller im Testsystem geprüft haben.

Technische Daten
Prozessor
Intel Core i9-12900KS
MainboardMSI MAG Z690 Tomahawk Wifi DDR5
ArbeitsspeicherCrucial 32 GB DDR5-5200 CL42
NetzteilBeQuiet StraightPower 11 1000W
Speicher
4x Seagate BarraCuda Q5, 1TB, ZP1000CV30001 im RAID 0
ControllerMICROCHIP Adaptec SmartRAID Ultra 3254-16e /e
Cache-SSDs2x KIOXIA PM7-V 3,2 TB KPM71VUG3T20
GehäuseAIC J2012 SAS3 mit 12 Einschüben

Betriebssystem Windows 11 Pro in der jeweils aktuellsten Version.

Energieverbrauchsmessung

Um die Herstellerangaben für den Energieverbrauch nachzuvollziehen, haben wir ein entsprechendes Testsystem aufgebaut. Für eine umfassende Leistungsmessung sollte die Versorgung mit 5 V und 12 V betrachtet werden. Wie die Art der Messung bereits erahnen lässt, benötigen wir Strom und Spannung, um daraus die Leistung zu errechnen. Eine Möglichkeit wäre es, mit einem Multimeter die Spannung zu messen und mit einer Strommesszange den Strom.

Dazu könnte man die Messgeräte auf die Erfassung des Durchschnittswerts einstellen und erst die 5-V-Schiene und danach die 12-V-Schiene aufnehmen. Hierdurch lässt sich aber weder der Anlauf darstellen noch eine genaue Aussage treffen, wie sich die Werte über die Zeit verhalten.

Mit einem Vierkanaloszilloskop können wir alle vier Messungen gleichzeitig durchführen und in Abhängigkeit von der Zeit darstellen.

Dazu verwenden wir das digitale RIGOL DS1054Z Vierkanalspeicheroszilloskop inklusive Speichererweiterung sowie zwei Rigol-Tastköpfe und zwei Pico-Strommesszangen mit integriertem Spannungswandler zum direkten Anschluss an das Oszilloskop.

Technische Daten

Oszilloskop
Rigol DS1054Z (4Ch. 50 MHz 1GSa/s 24 Mpts)
TastköpfeRigol PVP 2150 (1x 35 MHz, 10x 150 MHz)
StrommesszangenPicoTech TA 189 AC / DC 30 A 1% Toleranz +-2 mA

Wie bisher praktiziert, führen wir vier Messungen durch. Alle Messungen dauern jeweils etwa 1 Minute und werden mehrfach wiederholt. Das Oszilloskop zeigt uns einerseits den visualisierten Spannungsverlauf, aber auch eine Auswertung der Hoch- und Tiefpunkte sowie der Durchschnittswerte an. Über die MATH-Funktion des Oszilloskops können wir uns auch gleich die Leistung für die 12 V-Schiene hochrechnen lassen, nämlich durch Multiplikation der entsprechenden Kanäle. Im Anschluss an die Messung können die Daten mit einem USB-Stick abgeholt und aufgearbeitet werden. Eine Steuerung der Messung und Bildausgabe über den integrierten RJ45 LAN-Anschluss ist ebenso möglich. Der Elektrotechniker dreht jedoch lieber an Reglern und drückt Knöpfe :).

Messung 1

Zuerst wird die Leistungsaufnahme beim Einschalten aufgezeichnet. Dies ist eine kritische Phase mit einer vergleichsweise sehr hohen Leistungsaufnahme. Beim Hochdrehen der Spindel auf Betriebsdrehzahl kann es zu einem Vielfachen der im Ruhezustand aufgenommenen Leistung kommen.

Leistungsaufnahme Messung 1

Anlauf

Leistung in Watt
Weniger ist besser

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Wie nicht anders zu erwarten war, ist die zu beschleunigende Masse nicht sehr hoch und somit die elektrische Leistungsaufnahme beim Anlauf eher gering.

Messung 2

In der zweiten Messung zeichnen wir die elektrische Aufnahme im Ruhezustand auf. Dabei warten wir genau 10 Minuten ab, bevor wir die Messung starten. In dieser Zeit wird das System nicht direkt von uns angesprochen. 10 Minuten haben wir als Wert gewählt, weil Seagate Festplatten mit PowerChoice nach 15 min in den Standby-Modus gehen und wir so noch die laufende Festplatte messen können.

Leistungsaufnahme Messung 2

Leerlauf

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Der Verbrauch im Leerlauf fällt erfreulich gering aus. Auch hier ist wieder ein interessantes Phänomen zu erkennen, das wir bereits bei der WD Purple Pro mit 18 TB betrachten konnten. Obwohl die SkyHawk, 4 TB, augenscheinlich mit den Synology HAT3300-4T eng verwandt sind, ist die Abweichung im Leerlauf sehr groß. Dies lässt sich auf die andere Firmware der Surveillance-Festplatte zurückführen, da in deren Anwendungsfall der Leerlauf nicht vorkommen sollte. Somit lässt sich nicht nur für große Festplatten, sondern auch für 4-TB-Modelle folgendes aussagen: Auch wenn Surveillance-Festplatten qualitativ in einem NAS ohne Surveillance-Aufgabe genutzt werden können, so ist dies dennoch aufgrund des Verbrauchs im Leerlauf und ggfs. von Einschränkungen bei der Leistungsfähigkeit nicht zu empfehlen.

Messung 3

Danach wird eine Messung in Benutzung durchgeführt. Es werden 50 GB an Daten in Form des Windowsimages 1809 in mehrfach kopierter Ausführung am Stück übertragen. Hier wird erst der Cache der Festplatte gefüllt und im Anschluss daran muss die Festplatte die Daten verarbeiten. Dies lässt sich schön beobachten.

Leistungsaufnahme Messung 3

Kopieren

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Mit etwas mehr als 3,5 W im Windows-Kopierbetrieb kann die Synology HAT3300-4T ihre geringe bewegte Masse voll ausspielen und ist der neue Spitzenreiter des Tests. 

Messung 4

Zum Schluss gibt es noch eine Messung während dem HD-Tune Pro Random Access Read Benchmark. Diese Messung sorgt als standardisierter Test für Vergleichbarkeit bei etwas mehr Leistungsaufnahme.

Leistungsaufnahme Messung 4

Random Access Read

Leistung in Watt
Weniger ist besser

Augenscheinlich bringt die HAT3300-4T auch hier wieder ein ganz hervorragendes Ergebnis. Auch wenn die 5,41 W für dieses Muster valide und reproduzierbar sind, lohnt sich im späteren Verlauf ein Blick auf den direkten Vergleich beider Muster.