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Wie Speicher-Enthusiasten mit Blick auf das Datenblatt sicherlich feststellen, unterscheidet sich die MSI Spatium M570 Pro technisch zunächst nicht von den bislang getesteten Corsair MP700 Pro, der Seagate FireCuda 540, der Gigabyte Aorus 10000 oder der Crucial T700 und praktisch allen anderen aktuell verfügbaren PCIe5-SSDs. So finden wir auf dem PCB den Phison PS5026-E26, der von 4 GB DDR4 von SKHynix unterstützt wird und die Daten auf 232-Layer TLC-NAND von Micron verewigt. Die technischen Details sind dabei letztlich längst bekannt, sodass wir an dieser Stelle auf die vorherigen Reviews verweisen wollen.
Performance-seitig bedeutet die technische Verwandtschaft, dass es sich bei der MSI Spatium M570 Pro zweifelsfrei ebenfalls um eine HighEnd-SSD handelt. Wie bekannt, setzen aktuelle NVMe-Speicher dabei unter anderem auf einen sogenannten (Pseudo-)SLC-Cache, um die beworbenen maximalen Schreibgeschwindigkeiten in der Realität abbilden zu können. Wir messen also bei der MSI-SSD ein bekanntes Bild. So kann im leeren Idealzustand die SSD zunächst mit maximaler Geschwindigkeit schreiben, ehe nach zwanzig Sekunden die Geschwindigkeit auf etwa ein Drittel, also etwa 3.400 MB/s einbricht. Zu diesem Zeitpunkt hat die SSD bereits 200 GB an Daten auf den NAND geschrieben. Anschließend wird das Performance-Level gehalten, bis wir nach etwa 220 Sekunden eine gewisse Hysterese messen. Dies geschieht nach gut 910 GB. Am Ende des Tests hat die MSI Spatium M570 Pro ganze 1.142 GB geschrieben - ein beeindruckender Wert.
Im gefüllten Zustand hingegen sieht das Bild etwas anders aus. Wieder kann die MSI Spatium M570 Pro mit hoher Schreibgeschwindigkeit beginnen, den NAND zu füllen, doch schon nach wenigen Sekunden pendelt sich das Leistungsniveau auf etwa 1.700 MB/s ein. Diese Geschwindigkeit bleibt bis zum Schluss erhalten, was letztlich dazu führt, dass die SSD praktisch bis zum Limit am Ende des Tests komplett gefüllt ist.
Wie zu erwarten, sind die Schaubilder praktisch identisch zu denen anderer PCIe5-Massenspeicher - es handelt sich schließlich um dieselben Komponenten. Beeindruckend die Messwerte dennoch, auch wenn der erste Blick etwas anderes vermitteln könnte. So ist das PCIe5-Interface selbstverständlich nur für Leistungsspitzen überhaupt messbar und im Alltag nutzbar, doch dass die Schreibgeschwindigkeit auch noch beim maximalen Füllstand bei etwa 1.400 MB/s liegt, sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Während alle aktuellen PCIe5-Massenspeicher einerseits durch Performance begeistern können, bleibt das Thema der Hitzeentwicklung ein ebenso heiß diskutiertes. Besonders aktiv gekühlte Lösungen wie bei der Corsair MP700 Pro treffen dabei nicht unbedingt auf ausschließlich positives Feedback wie auch ein Blick in unser Forum zeigt. MSI geht daher einen anderen Weg und stattet die MSI Spatium M570 Pro FROZR passend zum Namen mit einem äußerst massiven Kühlkörper aus. Dieser soll mittels drei Heatpipes dafür sorgen, dass thermisch bedingte Drosselungen vermieden werden können.
Wenig überraschend bedeutet dies jedoch auch, dass eine Kompatibilität durchaus zum kritischen Thema werden kann. MSI gibt daher für die MSI Spatium M570 Pro an, dass eine Länge von 94,8 mm sowie eine Höhe von 71,65 mm verfügbar sein muss. Dies lässt direkt eine Reihe üblicher Einbaumöglichkeiten ausscheiden. M.2-Slots unterhalb von PCIe-Karten sowie viele mit lediglich einer Dimensionierung bis zu 2280-Formaten scheiden damit aus. Auch bei unserem Test-System ist ein reibungsloser Betrieb nicht möglich gewesen, die VRM-Kühler müssten bei unserem ASUS ROG STRIX B650-A Gaming WIFI demontiert werden - keine zu empfehlende Variante.
Im praxisfernen Testaufbau zeigt sich letztlich jedoch die Effektivität des Kühlers. Um die MSI Spatium M570 Pro etwas aus der Reserve zu locken, wurden zwei Durchläufe durchgeführt, in denen die Schwelle von 70°C nicht durchbrochen wurde. Es bleibt auch mit Blick auf die Kühl-Lösungen von Gigabyte und Corsair die Erkenntnis, dass die aktuelle Generation von PCIe5-SSDs hier am thermischen Maximum sind. Dabei darf umgekehrt jedoch auch nicht vergessen werden, dass unser Test ein absoluter Extremfall darstellt. In den meisten Fällen dürfte ein reibungsloser Betrieb bereits durch die vorinstallierten Kühlkörper der meisten Mainboards möglich sein.
Neben fünf Jahren Garantie gibt MSI für die Spatium M570 Pro zudem TBW-Angaben zu der erwartbaren Haltbarkeit des Speichers an. Die Werte sind dabei identisch zur Spatium M480 Pro und sollten selbst bei schreib-intensiven Use-Cases von Consumern nicht erreicht werden.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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MSI Spatium M570 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Kingston DC600M | - | 876 TB | 1.752 TB | 3.504 TB | 7,68 TB: 14 PB |
Corsair MP700 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD Blue SN580 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 900 TB | - |
Patriot Viper VP4300 Lite | - | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 2 PB |
Seagate FireCuda 540 | - | - | 1 PB | 2 PB | - |
MSI Spatium M480 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Crucial T700 | - | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Western Digital WD Red SN700 | 500 TB | 1 PB | 2 PB | 2,5 PB | 5,1 PB |
Samsung SSD 990 PRO | - | - | 600 TB | 1,2 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850X | - | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Kioxia Exceria Pro | - | - | 400 TB | 800 TB | - |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |