TEST

Kioxia Exceria Plus Portable SSD im Test

Die Preis-Leistung im Fokus - Detailblick und Benchmarks

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Nimmt man die SSD aus dem Karton, fällt zunächst das geringe Gewicht von nur 76 g positiv auf. Aufgrund der Größe von doch immerhin 105 mm in der Länge könnte man schließlich durchaus von etwas mehr ausgehen, zumal es sich um ein Metallgehäuse handelt. Das Aluminium fühlt sich gut in der Hand an, die gebürstete Oberfläche sollte so manche Beschädigung abhalten, ehe sie sich selbst verformt. Auf der Oberseite findet sich lediglich der Firmenschriftzug, auf der linken abgerundeten Stirnfläche der USB-C-Anschluss und eine kleine Status-LED. Die SSD nutzt dabei USB 3.2 Gen 2x1 (vormals: USB 3.1 Gen 2) mit maximal 10 GBit/s, wobei mit sequenziellen Transferraten von maximal 1.050 MB/s nur ein Bruchteil davon genutzt wird. Selbstverständlich ist die Kioxia Exceria Plus Portable SSD aber natürlich auch bis USB 2.0 abwärtskompatibel oder kann auf USB4-Ports genutzt werden. 

NVMe-Innereien und Cache-Verhalten

Auf der Unterseite des Gehäuses (siehe Galerie) befinden sich neben allerlei Kennzeichnungen auch sechs Torx-Schrauben, die ein einfaches Öffnen ermöglichen. Im Inneren können wir dann die eigentlich zur Speicherung zuständige M.2-2280-SSD sehen und theoretisch auch austauschen und in Zukunft aufrüsten. 

Der verwendete JMicron JMS583 Bridge-Chip unterstützt Anbindungen bis PCIe3 x2. Die verbaute Kioxia-SSD ist uns in dieser Form bislang nicht vertraut, weder die zuletzt getestete OEM-SSD XG8, noch die Retail-SSD Exceria Pro kommen hier zum Einsatz. Mit letzterer jedoch teilt sich die verbaute SSD einige Eigenschaften, sodass in beiden Modellen der Kioxia T058NC1210GSE als Speichercontroller zum Einsatz kommt, welchem DDR4-DRAM von SK Hynix zur Seite steht. Der Controller ist dabei keine Eigenentwicklung, sondern viel eher ein abgeänderter Phison PS5018-E18. Das ist durchaus positiv zu verstehen, gehörte dieses Modell doch vor nicht allzu langer Zeit zur PCIe4-HighEnd-Klasse. 

Die verbaute SSD ist einseitig bestückt und darf ihre Abwärme mittels Wärmeleitpad direkt an das Aluminiumgehäuse abführen. Ob dies nötig ist, darf bezweifelt werden, kann jedoch auch nicht ermittelt werden, da leider ein Temperatursensor fehlt oder zumindest nicht ausgelesen wird. Theoretisch wäre auch eine doppelseitige SSD möglich, was vermutlich auch bei dem Modell mit doppelter Kapazität der Fall sein dürfte. Beim NAND können wir leider keine konkreten Angaben machen, da sich der Code auf den Speichern kaum lesen lässt. Kioxia spricht allgemein lediglich von BiCS-NAND, es liegt die Vermutung nahe, dass es sich um aktuellen BiCS5-NAND handelt, wie wir ihn seit einer Weile auf praktisch allen SSDs von Kioxia und Western Digital finden. 

Nachdem also die Innereien ausreichend betrachtet wurden, wollen wir nun zunächst testen, wie sich diese auf das Cache-Verhalten auswirken. In diesem Kontext sind natürlich Vergleiche zu manchen vermeintlichen Top-Modellen interessant sowie zu Speichern mit QLC-NAND, der hier besonders anfällig für massive Leistungseinbrüche ist. Hersteller nutzen dann den vorhandenen (Pseudo-)SLC-Cache für tolle Werbeversprechen bezüglich der Geschwindigkeit, wobei diese im Alltag praktisch nicht abrufbar ist. 

Glücklicherweise kann die Kioxia Exceria Plus Portable SSD hier für Entwarnung sorgen. Zwar kommt - wie zu erwarten - ebenfalls ein (Pseudo-)SLC-Cache zum Einsatz, doch dieser ist zunächst einmal ausreichend dimensioniert und zweitens auch im alltagsnahen Zustand bei 80% Füllstand nutzbar. Im leeren Idealzustand bedeutet dies, dass wir für 45 Sekunden mit praktisch maximaler Geschwindigkeit den Speicher füllen können. Dann, nach also etwa geschriebenen 40 GB, halbiert sich die Schreibrate auf solide 450 MB/s. Diese können bis zum Ende des Tests, bis dahin 162 GB insgesamt, gehalten werden. Im alltagsnäheren Zustand steht der Boost nur 25 Sekunden, also etwa 24 GB zur Verfügung. Dies dürfte im Alltag die allermeisten Szenarien abbilden. Danach kann die SSD ebenfalls mit etwa 450 MB/s weiter schreiben, hier messen wir nach fünf Minuten 153 GB Daten auf dem Speicher - also fast den kompletten erreichbaren Füllstand. 

AS SSD Benchmark

Mit dem AS SSD Benchmark wollen wir anschließend die synthetischen Werte der SSD ermitteln, um eine Vergleichsbasis mit anderen Massenspeichern ermitteln zu können. 

Neben den hohen sequenziellen Transferraten können sich auch die 4K-Werte sehen lassen, beispielsweise im Vergleich zur Samsung Portable SSD T5 EVO, die vor allem lesend deutlich schwächer arbeitete. Bemerkenswert schlecht hingegen sind die 4K-64-Werte unseres Samples. In diesem äußerst praxisfernen Tests greifen 64 Threads parallel auf die SSD zu, sodass meist eine gute Skalierung ermittelt werden kann (SSDs lieben diesen Test). Es scheint so, dass der USB-Bridge-Chip hier zum Flaschenhals wird und mit der Menge nicht zurecht kommt. Die Werte waren bei unserem Sample reproduzierbar im Rahmen der Messungenauigkeit. 

Deutlich besser arbeitet die Kioxia-SSD hingegen mit dem Kopier-Benchmark zusammen. Hier wurden äußerst hohe Ergebnisse erzielt, in praktisch allen drei Disziplinen. 

CrystalDiskMark und ATTO

Mit Blick auf die Herstellerangaben wollen wir mit dem CrystalDiskMark diese bestätigen, scheitern jedoch lesend wie schreibend sehr knapp. Im Alltag dürften die fehlenden 38 MB/s beziehungsweise 18 MB/s niemals bemerkbar sein, dennoch etwas schade. Mit Blick auf die RND4K-Werte zeigt sich wiederum eine gute Performance für eine externe SSD, die selbst der Samsung Portable SSD T9 überlegen ist. 

Mittels ATTO können wir abschließend noch die Performance-Skalierung in Abhänigigkeit von I/O-Size sowie zur Dateigröße ermitteln. Auch hier gibt die Kioxia Exceria Plus Portable SSD ein relativ gutes Bild ab und kann mit hohen Lese- und Schreibraten punkten.