Seit dieser Woche ist für Anthem das Update für das Deep Learning Super Sampling (DLSS) verfügbar. Per DLSS kann die Leistung gesteigert werden, in dem die Bilder nicht in nativer Auflösung gerendert, sondern per Deep-Learning-Netzwerk mit einer möglichst idealen Darstellung abgeglichen werden. Dazu rendern die GeForce-RTX-Karten in einer niedrigeren Auflösung, gleichen ihre Ausgabe mit einem per DL-Netzwerk trainierten Darstellung ab und die Tensor Cores der Turing-Architektur setzen die neuen Frames neu zusammen.
DLSS soll es ermöglichen, auch in höheren Auflösungen noch ausreichend FPS zu erzielen, auch wenn die Rohleistung der Hardware dies eigentlich nicht hergibt. Auf per Ray Tracing berechnete Effekte verzichtet Anthem und so können wir uns auf die Betrachtung des DLSS konzentrieren.
Beginnen wollen wir dabei mit den Benchmarks:
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Für eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel wird DLSS selbst mit einer GeForce RTX 2060 nicht angeboten. NVIDIA und BioWare sind der Meinung, eine solche Karte könne ausreichende FPS liefern und mit mehr als 100 FPS in unserer Textsequenz scheint dies auch so der Fall zu sein.
Für eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel wird die GeForce RTX 2080 Ti weiterhin ausgespart, alle anderen Modelle unterstützen ein DLSS. Das Leistungsplus durch DLSS ist mit bis zu 7,5 % aber noch relativ gering.
Schon anders sieht dies für 3.840 x 2.160 Pixel aus. Hier ist das Leistungsplus durch die Bank deutlich größer. Eine GeForce RTX 2060 profitiert um fast 25 %, für eine GeForce RTX 2070 und GeForce RTX 2080 steigen die FPS um etwa 23 %. Für die GeForce RTX 2080 Ti liegt das Plus bei 21 %. Die wichtige Frage ist aber eher, ob eine Karte durch die Nutzung von DLSS in einen spielbaren FPS-Bereich rückt. Für die GeForce RTX 2070 und GeForce RTX 2080 lässt sich diese Frage klar positiv beantworten. Eine GeForce RTX 2060 rückt von 40 auf 50 FPS und eine GeForce RTX 2080 Ti hat mit DLSS ebenfalls ausreichend Reserven für aufwendigere Szenen.
DLSS im Screenshot-Vergleich
Der Elefant im Raum ist sicherlich einmal mehr die Bildqualität mit DLSS. Hierzu haben wir einige Vergleichs-Screenshots erstellt.
Der Nebel macht einen direkten Vergleich etwas schwieriger, wir können für Anthem aber eine deutlich geringere Weichzeichnung feststellen, als dies bei anderen Spielen mit DLSS bisher der Fall ist.
Auch für dünne Objekte fällt die Weichzeichnung weit weniger auf, wenngleich sie noch immer leicht sichtbar ist.
Für viele kleine Details in größerer Entfernung fällt dann schon deutlicher auf, dass die Texturen ein paar Details verlieren. Aber auch hier ist der Effekt weitaus weniger deutlich als bei anderen Spielen.
Die gute Arbeit von DLSS wird auch im letzten Screenshot noch einmal verdeutlicht.
Engine holt nicht alles heraus
BioWare hat für Anthem die Frostbite-Engine verwendet. Aus rein optischer Sicht haben die Macher nicht alles Machbare aus der Engine für Anthem herausgeholt, was sich schon anhand der Leistung alle Karten und der GeForce RTX 2060 im Besonderen zeigt.
Die Darstellungsqualität des DLSS gefällt uns aber weitaus besser als bei Shadow of the Tomb Raider, Metro: Exodus oder Battlefield V. Ob dies aber auch eine generelle Verbesserung für DLSS nach sich ziehen wird, wird sich noch zeigen müssen. Vielleicht hat NVIDIA einfach nur mehr Trainingszeit auf Anthem angewendet oder aber der Trainings-Algorithmus passt nur besser zur Darstellung in Anthem.