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Nachdem Cyberpunk 2077 erstmals im Jahr 2012 angekündigt wurde, ist es nach acht Jahren endlich so weit und alle Gamer können nun in Night City auf Entdeckungstour gehen. Das Action-Rollenspiel der polnischen Spieleschmiede CD Projekt Red entwickelte sich recht schnell zu einem der meist gehypten Titel der vergangenen Jahre. Auch dass der Schauspieler Keanu Reeves eine Rolle in dem AAA-Titel übernehmen wird, sorgte für Aufsehen. Somit hat es sich Hardwareluxx natürlich nicht nehmen lassen und ist in der Rolle des Protagonisten V in Night City auf große Entdeckungstour gegangen. Welche aufregenden Abenteuer wir dabei erlebt haben, erfahrt ihr in diesem Angespielt.
Auch wenn die Entwicklung von Cyberpunk 2077 mehrere Jahre in Anspruch genommen und die polnische Spieleschmiede den Veröffentlichungstermin mehrfach verschoben hat, soll im kommenden Jahr ein Multiplayer für das Action-Rollenspiel folgen. Aktuell lässt sich die futuristische Geschichte rund um V nur im Einzelspielermodus entdecken.
Während in einem separaten Special bereits auf die Grafik und die Leistung verschiedener Grafikkarten eingegangen sind, soll es sich hier um das Gameplay und die Story drehen.
Wie der Titel des Spiels bereits erahnen lässt, verfolgt CD Projekt Red mit Cyberpunk 2077 eine dystopische Richtung der Science-Fiction-Literatur. Bereits im Jahr 1980 verfasste der Autor Bruce Bethke eine Kurzgeschichte namens Cyberpunk. Vergleicht man diese mit üblichen Utopien aus dem Sci-Fi-Umfeld, so merkt man schnell, dass es sich hierbei um eine düstere Welt handelt. Gewalt steht hier an der Tagesordnung und ist im Cyberpunk-Universum sicherlich kein Fremdwort. Ein weiteres Merkmal des Genre ist die Kontrolle des Staates durch global agierende Konzerne. Diese nutzen ihre technologischen Errungenschaften jedoch nicht, um das Leben der Menschen zu verbessern. Vielmehr wird Technologie für die totale Überwachung und der damit verbundenen Sicherung der Machtverhältnisse missbraucht. Die Folge ist der Verlust von sozialer sowie persönlicher Sicherheit der Bevölkerung. Die Legislative bilden die Konzerne und für die Exekutive sind die privaten Sicherheitskräfte der fiktiven Unternehmen verantwortlich.
Das Gegenstück hierzu stellen die Hacker dar. Mit ihrer unbeugsamen Art begehren sie gegen die mächtigen Konzerne und ihre Führungsriege auf. Die Motivation ist dabei unterschiedlich. Ob aus Selbstinteresse, Vergeltung oder dem Wunsch, die Menschheit zu retten, verfolgt jedes Individuum ganz verschiedene Ziele.
Somit steht Cyberpunk 2077 auf einer soliden Basis und führt die Spieler in typischer Rollenspiel-Manier ganz tief in den Kaninchenbau des Cyberpunk-Universums hinein.
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Gameplay
Zunächst einmal gilt es sich für einen Schwierigkeitsgrad zu entscheiden. Hier stehen insgesamt vier verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. "Einfach" stellt dabei die perfekte Option für Spieler dar, die sich ganz entspannt auf die Geschichte von Cyberpunk 2077 konzentrieren möchten. Dies merkt man besonders bei Kämpfen, denn diese sind keine Herausforderung. Dies ändert sich bei "Normal". Hier sind zumindest die höherstufigen Gegner etwas anspruchsvoller. Bei der Difficulty "Schwer" gilt es zu beachten, dass der Einsatz von Vorteilen, Cyberware, Kampfgadgets und anderen Verbrauchsgütern zum Überleben in Night City absolut notwendig ist. Wem dies immer noch nicht reichen sollte, hat mit "Sehr Schwer" zusätzlich noch den Faktor der Charakterentwicklung im Nacken. Gerade für den Anfang sollte allerdings zunächst maximal zu "Normal" oder "Schwer" gegriffen werden. Hat man sich erst einmal mit der Welt von Cyberpunk 2077 vertraut gemacht, können erfahrene Spieler sicherlich auch zu "Sehr Schwer" wechseln.
Sobald der Schwierigkeitsgrad gewählt ist, folgt die Selektion des Lebensweges. Hier lässt sich aus drei verschiedenen Vergangenheiten eine auswählen. Als Nomade ist man durch die Badlands gezogen und hat dabei Schrottplätze und Treibstoffdepots geplündert. Als Streetkid ist man hingegen mit Gangs, Fixern, Puppen und Dealern groß geworden. Das Gesetz des Dschungels verlangt, dass die Schwachen den Starken dienen. Der letzte Weg des Trios stellt der Konzerner dar. Hier stammt V aus der Konzernwelt und hat Gesetze umgangen, Geheimnisse ausgenutzt und Informationen als Waffe eingesetzt. Je nachdem für welchen Lebensweg man sich entscheidet, ändern sich einige Handlungen und Dialoge im Spiel.
Im Anschluss kann zwischen einem weiblichen oder männlichen Körper gewählt werden. Dieser lässt sich äußerst umfangreich anpassen. Neben der Stimmlage, Hautfarbe und Frisur kann zudem zwischen verschiedenen Optionen bei den Geschlechtsorganen gewählt werden. Dazu zählt unter anderem der Schamhaarstil. Somit hat sich CD Projekt Red selbst bei kleinen Details nicht zurückgehalten und bietet Individualisierungsmöglichkeiten in Hülle und Fülle.
Nachdem man sich für ein optisches Erscheinungsbild entschieden hat, kommen die Charakterfertigkeiten an die Reihe. Jedes Attribut umfasst dabei mehrere Fertigkeiten. Sowohl Attribute als auch Fertigkeiten gewähren abhängig von dem eigenen Spielstil unterschiedliche Boni. Das Level einer Fertigkeit steigt durch das Ausführen entsprechender relevanter Handlungen. Außerdem gilt zu beachten, dass eine Fertigkeit maximal auf das Level des Attributs, dem sie untergeordnet ist, gesteigert werden kann. Zu Spielbeginn lassen sich insgesamt sieben Punkte auf Konstitution, Intelligenz, Reflexe, technische Fähigkeit oder Coolness verteilen. Letztere bestimmt zum Beispiel die eigene Widerstandskraft sowie die Selbstbeherrschung und die Effektivität im Stealth-Modus. Wer hier seine Punkte investiert, sorgt unter anderem für einen Anstieg des eigenen Schadens um 2 %. Außerdem wird man im Stealth-Modus von Gegnern 0,5 % langsamer entdeckt.
Sobald sämtliche Charaktereinstellungen vorgenommen wurden, kann es endlich mit dem eigentlichen Spiel losgehen. Die Steuerung erfolgt dabei aus der Egoperspektive. Neben diversen Handfeuerwaffen können auch die eigenen Fäuste, Messer und vieles mehr im Kampf eingesetzt werden. Außerdem verfügt V über die Fähigkeit des Hackens. Mithilfe von Quickhacks können zum Beispiel Gegner abgelenkt und anschließend aus dem Hinterhalt ohne großes Aufsehen beseitigt werden. Dabei hat man die Wahl, den Kontrahenten bewusstlos zu schlagen oder direkt umzubringen. Egal wie man sich entscheidet, manche Umgebungen erfordern die anschließende Beseitigung des Körpers, damit dieser kein Aufsehen bei einer Patrouille oder Ähnlichem erregt. Hier bieten sich unter anderem verschiedene Behälter an, in denen die Gegner verstaut werden können.
Um dem Rollenspielcharakter gerecht zu werden, stehen diverse Optionen zur Verfügung. Dies betrifft zum einen die Item-Herstellung, bei der sich aus unterschiedlichen Rohstoffen die verschiedensten Dinge sowie Upgrades craften lassen. Zudem können über den Menüpunkt "Inventar" neben Waffen auch Kleidungsstücke und vieles mehr gewechselt werden. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad müssen sich Spieler genauestens überlegen, wie sie den eigenen Charakter entwickeln wollen. Auch wenn einen die verfügbaren Optionen auf den ersten Blick zunächst etwas überfordern können, wird dies im weiteren Spielverlauf wesentlich eindeutiger und Spieler sollten sich hier ohne Probleme zurechtfinden.
Grundsätzlich bietet Cyberpunk 2077 den Gamern eine Vielzahl von Entscheidungsmöglichkeiten. Dies betrifft sowohl den Verlauf von Konversationen zu bestimmen als auch Anrufe bzw. Aufträge anzunehmen. Ebenfalls sorgt die Openworld für viel Bewegungsfreiheit in Night City. Damit der Protagonist V nicht minutenlang auf dem Beifahrersitz eines Fahrzeuges ausharren oder sich jedes Gespräch bis zum bitteren Ende anhören muss, besteht die Möglichkeit, diese Sequenzen jederzeit zu überspringen. Jedoch sollte man sich dies genau überlegen. Auch wenn die Fahrt von A nach B zunächst recht langweilig erscheinen mag, in der Welt von Cyberpunk 2077 kann immer etwas Unerwartetes passieren.
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Story
Die Story von Cyberpunk 2077 beginnt in einer Bar von Night City. Hier blicken wir in einen Spiegel und stellen dabei fest, dass V eine gebrochene Nase hat. Der Barman Pepe bietet uns einen Shot als Schmerzmittel an und wir müssen uns das erste Mal entscheiden. Trinken wir das alkoholische Getränk oder richten wir unsere Nase ohne eine entsprechende Betäubung. Da wir uns zu Beginn für den Lebensweg als Streetkid entschieden haben, sind wir vom Leben auf der Straße härteres gewohnt und beginnen direkt damit unsere Nase zu richten. Sobald dies erledigt ist, erfahren wir von Pepe, dass dieser dem Ganoven Kirk noch Geld schuldet. Als guter Samariter greifen wir dem Barmann unter die Arme und begeben uns in den ersten Stock für ein Gespräch mit Kirk.
Dort angekommen versucht uns Kirk mithilfe von Big Joe einzuschüchtern. Da uns Big Joe - der seinem Namen alle Ehre macht - kaum beeindruckt, erörtern wir Kirk im anschließenden Dialog unser Anliegen. Der zwielichtige Geschäftsmann bietet uns einen Deal an. Mithilfe eines speziellen Devices sollen wir auf nicht legalem Wege ein seltenes Fahrzeug besorgen. Sobald wir dies für ihn erledigen, erlässt Kirk dem Barmann seine Schulden.
Wir stimmen zu und machen uns auf den Weg nach draußen. Hier treffen wir mit Padre auf einen alten Bekannten aus unserem Streetkid-Lebensweg. Der alte Mann nimmt uns netterweise mit und kutschiert uns auf direktem Wege zur Tiefgarage, in der sich der gesuchte Wagen befinden soll. Allerdings verläuft die Spazierfahrt nicht ganz ohne Zwischenfälle. 6th-Street-Soldaten tauchen plötzlich auf und zwingen Padre zu einem unfreiwilligen Zwischenstopp. Jedoch hat der 6th-Street-Soldat lediglich einige Drohungen für unseren alten Freund übrig. Dabei haben wir die Möglichkeit, uns am Gespräch zu beteiligen oder zu schweigen. Natürlich sagen wir der zwielichtigen Gestalt, was wir von ihrem Auftritt halten, und setzen anschließend unsere Fahrt zur Tiefgarage fort.
Im Anschluss verabschieden wir uns von Padre und begeben uns mithilfe eines Fahrstuhls in die Garage. Dabei halten wir ständig Kontakt mit Kirk. Sobald wir das untere Stockwerk erreicht haben, folgen wir nach einem kurzen Gespräch mit einem Sicherheitsbeamten der Markierung auf der Karte und gelangen so zum Objekt unserer Begierde. Mit dem Gerät von Kirk überwinden wir kurzerhand den Sicherheitsmechanismus des Fahrzeuges und gelangen so hinter das Steuer des Luxusboliden. Als wir gerade losfahren wollen, wird die Fahrertür aufgerissen und Jackie hält uns eine Waffe ins Gesicht. Da wir uns hiervon keineswegs aus der Ruhe bringen lassen, versuchen wir einfach loszufahren. Dies gelingt jedoch nicht und urplötzlich tauchen diverse Streifenwagen auf der Bildfläche auf.
Wir werden kurzerhand von den Beamten auf den Boden befördert und verhaftet. Es folgt der erste Auftritt von Detective Stints, der uns schnurstracks hinter schwedische Gardinen befördern möchte. Allerdings erscheint kurze Zeit später mit Kooru der Besitzer des Boliden auf der Bildfläche. Dieser hat überhaupt kein Interesse daran, uns strafrechtlich zu verfolgen. Er habe schlichtweg keine Zeit für eine Zeugenaussage. Daraufhin befiehlt er Stints mit uns kurzen Prozess zu machen. Wir sollen mit gebrochenen Beinen und Bleigewichten einfach ins Meer geworfen werden. Dies wiederum kann der Detective nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Somit setzt uns Stints kurze Zeit später wieder auf freien Fuß.
Nachdem Erlebten beschließen wir mit Jackie zusammenzuarbeiten und von nun an gemeinsam in Night City unser Unwesen zu treiben. Es folgen diverse Zwischensequenzen, die uns sechs Monate in die Zukunft katapultieren. Als wir wieder die Steuerung übernehmen, befinden wir uns mit Jackie in Japantown und haben den Auftrag, eine entführte Frau aus den Fängen der Pendejos zu befreien.
Fazit
Die lange Entwicklungszeit macht sich in Cyberpunk 2077 definitiv bemerkbar. CD Projekt Red hat nicht nur auf eine Vielzahl von Details großen Wert gelegt, sondern auch eine riesige Welt kreiert. Dank der zahlreichen Möglichkeiten, die Night City bietet, lassen sich problemlos diverse Stunden in der futuristischen Welt von Cyberpunk 2077 verbringen. Ebenfalls ist uns die Steuerung von V positiv aufgefallen. Sowohl was die Bewegungen als auch das Handling von Waffen betrifft. Das Gameplay ist flüssig und es kommt bei der Steuerung zu keinerlei Verzögerungen.
Auch die deutschen Synchronstimmen und das gesamte Sounddesign des Action-Rollenspiels müssen an dieser Stelle positiv erwähnt werden. Die Atmosphäre im Spiel sorgt direkt von der ersten Sekunde an dafür, dass man überhaupt nicht mehr mit dem Spielen aufhören möchte. Zudem kann die Optik mit ihren zahlreichen Details überzeugen.
Zwar erfindet die polnische Spieleschmiede bei manchen Missionen das Rad nicht neu, jedoch sind diese abwechslungsreich und in Kombination mit den verschiedenen Fähigkeiten von V keinesfalls langweilig. Auch die typischen Rollenspielelemente sind nicht überladen und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit findet man sich selbst als genrefremder Spieler schnell zurecht. Des Weiteren benötigt die Charakterentwicklung je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad wesentlich weniger Aufmerksamkeit. Somit besteht die Möglichkeit, sich zunächst auf die Story zu konzentrieren und im weiteren Spielverlauf immer mal wieder am eigenen Charakter zu arbeiten.
Zu bemängeln sind lediglich einige kleinere Grafikfehler oder Infofenster, die sich nicht ausblenden lassen und einen Neustart des Spiels erfordern. Allerdings wurde von der polnischen Spieleschmiede bereits ein neuer Hotfix (1.04) veröffentlicht, der hier für Abhilfe sorgen soll. Außerdem ist davon auszugehen, dass aufgrund der Veröffentlichung weitere vereinzelte Fehler bekannt werden und umgehend mit einem entsprechenden Update behoben werden. Die genannten Probleme haben keinerlei Auswirkungen auf den Spielspaß von Cyberpunk 2077 und kamen bei unserem Test nur sehr selten vor.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Cyberpunk 2077 den hohen Erwartungen definitiv gerecht wird. Wer ein actiongeladenes Rollenspiel in einem finsteren Sci-Fi-Universum sucht, ist bei Cyberpunk 2077 genau richtig. Aber auch alle Spieler, die bislang nicht mit RPGs warm geworden sind, sollten sich das neue Werk der polnischen Spieleschmiede CD Projekt Red unbedingt genauer anschauen. Die aufwendige und langwierige Entwicklung ist permanent spürbar und sorgt für langanhaltenden Spielspaß.
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