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Würdiger Nachfolger oder belangloser Flopp

Dragon Age - The Veilguard angespielt - Charakter-Editor & Spielwelt

Portrait des Authors


Charakter-Editor

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Typisch für ein Rollenspiel kann man auch in The Veilguard etliche Stunden bereits im Charakter-Editor verbringen. Als Erstes wartet natürlich die Wahl, für welches Volk man sich entscheidet. Zur Wahl stehen Menschen, Elfen, Zwerge und die bulligen und gehörnten Qunari. Danach kann entweder ein voreingestelltes Äußeres gewählt werden, oder man designt seinen ganz eigenen Charakter. Hier können natürlich alle erdenklichen Feinheiten konfiguriert werden. Neben den Körperproportionen stehen auch diverse Narben und Tätowierungen zur Wahl. 

Der Editor ist auch im Zentrum der Diskussion um das Spiel. Auf Wunsch können neben Kampfnarben auch die Narben einer Mastektomie ausgewählt werden. Zusätzlich gibt es neben den Pronomen er und sie auch die nicht-binäre Wahl hen. Dies sind allerdings nur zusätzliche Optionen in einer Auswahl von hunderten anderen. Wer diese Einstellungen nicht nutzen möchte, kann es einfach ignorieren.

Ist der Charakter soweit fertig entworfen, geht es um die Entscheidung, welche Klasse man spielen möchte. Hier stehen insgesamt drei Hauptgruppen zur Wahl: Krieger, Magier und Schurke. Ab Level 20 kann man sich erneut für eine von drei Spezialisierungen entscheiden. Den Abschluss der Charakter-Erstellung macht die Einstellung dessen, was in Inquisition geschehen ist. Wer möchte, kann hier auch einen kompletten Inquisitor entwerfen, der so aussieht wie die Figur, die man damals gespielt hat. 

Zusätzlich muss man die wichtigsten Entscheidungen einstellen, die man in der Story getroffen hat. In den früheren Serien-Teilen konnte man hier Spielstände auslesen lassen oder händisch wesentlich mehr als nur die Kern-Entscheidungen eingeben. Es ist schade, dass bei The Veilguard nur die wichtigsten Abzweigungen aus Inquisition berücksichtigt werden. 

Abschließend kann noch ein Nachname für unseren Charakter gewählt werden. Dieser bestimmt die Herkunft und Vorgeschichte unserer Spielfigur. Der gewählte Vorname ist im Prinzip belanglos, da uns im Spiel ohnehin jeder Rook nennt.

Die Welt

Etwas überraschend handelt es sich bei der Welt von Dragon Age: The Veilguard nicht um eine Open World. Die ersten Stunden führt die Hauptmission den Spieler nur linear durch mehrere Level. Im Verlauf der Geschichte schaltet man sich nach rund sechs bis acht Stunden eine Art Hub frei. Von dort aus können verschiedene Welten nach Belieben bereist werden. Ist die Hauptstory in einem Gebiet abgeschlossen, kann es jederzeit wieder besucht werden, um verborgene Truhen zu finden. Auch Nebenquests stehen ab dann zur Verfügung. Wer die Augen offen hält, kann in den abgeschlossenen Gebieten Auftraggeber finden, die lukrative Nebenaufgaben haben.

Wer nicht jedes Mal durch die halbe Welt laufen will, kann auch die Schnellreise über die Karte nutzen. Mit der Freischaltung der Portale wird auch diese aktiviert. Der wiederholte Besuch von Gebieten ist durchaus lohnenswert. Im gesamten Spiel sind etliche Secrets und Schätze verteilt. In beinahe jedem Raum liegen kleine Geldbeträge hinter den Kisten und Schränken. Wer etwas genauer sucht, kann auch geheime Truhen ausfindig machen. Darin finden sich oft gute Ausrüstungsgegenstände.

Gefundene Items sind dem jeweiligen Charakter der sie nutzen kann, zugeordnet. Das bedeutet, man kann ungewollte Ausrüstung nicht an seine Helfer weitergeben, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Zusätzlich kann man im späteren Spiel die Schmiede nutzen, um das eigene Equipment mit gefundenen Materialien aufzuwerten. Natürlich finden sich auch Händler, die sowohl Items als auch Materialien im Angebot haben.

Die Welten selbst sind schöne Fantasywelten mit etlichen Details. Auch große Städte wirken lebendig, da sie von NPCs bevölkert sind, die ihrem Tag nachgehen und sich in Smalltalk ergehen. Auch unsere Basis, der Leuchtturm, lädt zum Erkunden ein und birgt einige Geheimnisse, die gelöst werden müssen. Platziert auf fliegenden Inseln im Nichts, macht der Unterschlupf einen guten Eindruck. 

Was Liebhaber der Reihe aber vermissen dürften, ist die Düsternis, die dreckige, brutale Welt, die in den alten Teilen auf uns wartete. Es gibt Ausnahmen wie ein Dorf, das von der dunklen Brut überfallen wurde. Hier türmen sich Leichen in den Straßen und die wenigen Überlebenden sind nicht mehr sie selbst und stehen apathisch murmelnd zwischen den Trümmern ihrer Existenzen. Hier erhält man noch einen Blick auf die Welt, die es in den Vorgängern, besonders in Teil eins, zu sehen gab.

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