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Mit der neuen Halle erhielt der Ausstellungsschwerpunkt „Büroindustrie“ auch einen neuen Namen: CeBIT, der ja bekanntlich für „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ steht. Er hatte sich nur mit knapper Mehrheit gegenüber der Bezeichnung CeBOT (Centrum für Büro- und Organisationstechnik) durchgesetzt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war letztendlich die zweite Silbe „BIT“ im Namen, die ja für die kleinste Dateneinheit eines Computers steht und somit der zunehmenden Bedeutung dieses Mediums am besten Tribut zollen konnte.
Die 70er und besonders die 80er Jahre verdeutlichten diesen Trend am Besten: Schon bald stieß die Halle 1 an die Grenzen des Möglichen (Kapazität), weshalb die Messe AG schnellstmöglich weitere Hallen zur Verfügung stellen musste, um der wachsenden Nachfrage der IT-Branche Herr zu werden. Dies war jedoch auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn immer mehr Software- und Hardware-Anbieter wollten die CeBIT als Ausstellungsplattform nutzen. Der Ansturm war teilweise so groß geworden, dass viele Aussteller aufgrund von Platzmangel außen vor bleiben mussten.
So wurden immer mehr Wünsche laut, die CeBIT als eigenständige Messe, abgetrennt von der Messe Hannover, zu etablieren. Im November 1984 reagierte die Messe AG entsprechend und ließ verlauten, dass die CeBIT von 1986 an jährlich im März und die Hannover Messe einen Monat später im April veranstaltet werden sollte. Leicht gemacht hatte man sich diese Entscheidung aber nicht, zumal man teilweise auch auf heftigen Widerstand einiger Industriebereiche traf, welche der Aufteilung sehr skeptisch gegenüberstanden. Letztendlich setzten sich die Befürworter einer Trennung durch, die als Argumente vor allem die besseren Rahmenbedingungen und die erweiterte Ausstellungsfläche ins Feld führten. Wie nötig die Trennung war, zeigte die letzte gemeinsame Hannover Messe deutlich, denn mit knapp 7.000 Ausstellern und mehr als 800.000 Besuchern war das Messegelände gnadenlos überfüllt.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Am 12. März 1986 war es dann soweit, die erste eigenständige CeBIT öffnete ihre Pforten für das Publikum und war mit 2.142 Ausstellern und 334.000 Besuchern ein voller Erfolg. Trotzdem gingen die Debatten über die Teilung noch einige Jahre weiter. Erst Anfang der 90er verebbten diese Unk rufe, als die CeBIT endgültig den Durchbruch geschafft und ihren festen Platz in den Terminkalendern der IT-Firmen sicher hatte. Obwohl die IT-Industrie zunehmend in eine Rezession geriet und zahlreiche Unternehmen mit gravierenden Umwälzungen zu kämpfen hatten, konnte dies der Beliebtheit der CeBIT keinen Abbruch tun. Mitte der Neunziger wurde es teilweise so voll auf dem mittlerweile komplett genutzten Messegelände, dass die Warteliste der Unternehmen, die mangels Ausstellungsfläche nicht teilnehmen konnten, immer länger wurde.
Da aber nicht nur die Ausstellungsfläche proportional anstieg, sondern auch die Anzahl der Besucher, vor allem der Privatleute, verlor die Messe zum Missfallen der Veranstalter und Aussteller den „Business“-Charakter. Um diesem Trend entgegenzuwirken, verabschiedete die Deutsche Messe AG zahlreiche Maßnahmen. Darunter deutliche Preiserhöhungen und die Verkürzung der Messe von acht auf sieben Tage.
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Leider zeigten diese Schritte aber keinen sichtbaren Erfolg, weshalb wenig später Pläne für die Einführung einer CeBIT für den Privatanwender auf den Tisch gelegt wurden, die ab 1996 alle zwei Jahre im August stattfinden sollte. Die erste CeBIT HOME ging wie angekündigt im August 1996 an den Start und konnte für den Anfang einen respektablen Erfolg verbuchen. Doch schon im zweiten Jahr zeigte sich, dass es der Messe an Unterstützung der Aussteller fehlte. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass die CeBIT HOME 2000, die wegen der EXPO in Leipzig stattfinden sollte, aufgrund einer zu geringen Ausstellerbeteiligung abgesagt und daraufhin komplett eingestellt wurde.
Nachdem wir uns bislang dem Aufstieg der CeBIT gewidmet haben, geht es im Folgenden um die Probleme der letzten Jahre und Lösungsversuche.