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Hauptsächlich existieren in heutigen Servern drei große Fehlerquellen: Die Netzteile gehen häufig kaputt, zudem haben Festplatten häufiger Fehler und es kommt zu Überhitzungen in den kleinen Gehäusen aufgrund defekter Lüfter. Aufgrund von Überhitzungsschutzmechanismen in aktuellen Prozessoren und vielfältiger Hardwaremonitoring-Tools sind Lüfter sicherlich das geringste Problem, zumal unsere RM214-Server mit der eingebauten Backplate bereits die Gehäuse-Lüfter überwachen und das verwendete MSI-Board sämtliche andere Lüfter überwachen kann. Das Netzteil besitzt ebenfalls eine eigene Überwachung für den Notfall - und das Piepen des Boards, der Backplate-Überwachung und des Netzteils wird schon einen Mitarbeiter von Server-Service alarmieren. Dies ist also eher ein kleineres Problem.
Ein größeres Problem ist das Netzteil - brennt dieses durch, ist der Server erst einmal offline. Abhilfe schaffen hier redundante Netzteile. Im Endeffekt ist dies nichts anderes, als eine zusätzliche Absicherung: Durch eine Elektronik hinter den Netzteilen wird sichergestellt, dass insgesamt zwei Netzteile immer die benötigte Spannung liefern. Fällt eines aufgrund eines Defektes aus, piept die Elektronik und das defekte Teilnetzteil kann hinten aus dem Gehäuse herausgezogen werden und durch ein neues ersetzt werden. In der Zwischenzeit übernimmt das andere Netzteil vollständig den Betrieb.
Für unseren Hauptserver haben wir uns ein relativ teures Etasis 460W red. Netzteil gegönnt:
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Problem Nummer 3 sind die Festplatten - hier kann man entweder auf sehr teure Modelle setzen, die dann allerdings trotzdem ausfallen können oder man setzt auf ein Raid. Da ein Raid 1 relativ kostenintensiv ist, weil 50% der Festplattenkapazität verloren gehen und auch der Wechsel der Platten nicht unbedingt elegant ist, haben wir uns für ein Raid 5 mit Hot Spare-Platte entschieden. Auch hier setzen wir auf Maxtors DiamondMax 10-Serie, allerdings die 250 GB-Variante mit 16 MB-Cache und 7200rpm, insgesamt vier Stück werden eingebaut.
Wir verwenden für das Raid 5 einen 3Ware Escalade 9500-LP-Controller, der vier Serial ATA-Festplatten anschließen kann und einen 64bit-PCI-Bus besitzt und somit auch die Daten schnell weiterliefern kann. Er hat eine perfekte Unterstützung für unser Linux-Derivat und besitzt die Möglichkeit, eine Festplatte als Hot Spare anzusprechen und diese im laufenden Betrieb einzubinden, wenn ein Laufwerk defekt ist. Zudem besitzt auch dieser Controller Hot-Swapping-Fähigkeiten - und wir haben ihm einen 256 MB SO-Dimm PC133 als zusätzlichen Cache gegönnt.
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Im Endeffekt haben wir also durch das Netzteil und die Festplattenredundanz schon ein relativ hohes Verfügbarkeitsniveau erreicht. Sollten wir tatsächlich mal das Pech haben, dass etwas anderes kaputt geht oder die Maßnahmen nicht geholfen haben, dann haben wir immer noch unseren Backup-Server.
Als Dual Opteron Board hatten wir mehrere Firmen zur Auswahl - sicher war jedoch, dass aufgrund der Webserver-Performance ein Dual Opteron-Board gewählt werden sollte. Wir haben hier ein MSI K8D Master3-133 FA4RM in einer neuen Revision 2.0 ausgewählt, da dieses Board sowohl Quad-Channel-DDR400 (reg.ECC) unterstützt, also jeweils zwei dedizierte Speicherkanäle für jeden Opteron besitzt und zudem auch noch mit den neuen Opterons mit 1 Ghz HT-Interface zurecht kommt. Eventuell ist sogar der Einsatz der kommenden DualCore Opterons möglich. Zudem hat das Board zwei über 64bit-PCI angeschlossene Broadcom Gigabit Ethernet-Controller, die wir ebenfalls benötigten.
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Zu unserem Glück erklärte sich MSI bereit, das Board zur Verfügung zu stellen. Ein Review wird es zwar aufgrund der Spezialität des Tests nicht geben, da wir keine Vergleichbarkeit liefern können, aber zumindest bei der Konfiguration und den ersten Stabilitätstests lieferte das MSI-Board sehr gute Resultate. Es ist ein klassisches Server-Board mit integrierter PCI-Grafik (ATI RageXL) und integriertem Serial ATA-Controller, den wir hier aber nicht verwendeten. Auch eine SCSI-Variante ist erhältlich.
Beim Speicher setzen wir auf insgesamt 8 GB reg. ECC PC3200 von Corsair - die Qualitätsriegel des Speicherprofis ließen wir uns natürlich nicht entgehen. In unseren alten Servern waren wir mit 2 GB RAM noch recht bescheiden, Dank der 64bit-Fähigkeiten des Betriebssystems und der Opterons können wir allerdings effektiv von einem Speicherausbau über 4 GB profitieren. Da auf den neuen Servern nun Web- und Datenbankanwendungen parallel laufen, sind wir gespannt, wieviel die Festplatten in Zukunft noch zu tun haben werden :-)
Als Prozessoren kommen zwei Opteron 248 zum Einsatz - zwar hatte uns AMD Anfang Februar zwei neue Modelle mit 1 Ghz HTT und 2.6 GHz versprochen, doch waren diese wohl selbst für AMD nicht greifbar. Nach wochenlanger Warterei verzichteten wir und wurden im Handel schneller fündig als AMD in der eigenen Firma. Finanziell blieb es jedoch etwas bescheidener, da die höhergetakteten Modelle einen weitaus höheren Preis im Handel besitzen. Mit dem 248er-Modell liegen wir aber sicherlich sehr gut.
Fertig zusammengebaut und mit lauten Lüftern ausgestattet sieht unser System so aus:
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Auf der nächsten Seite kommen wir zum Ende unseres Upgrades: