Mähvorgang...
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Nach der erfolgreichen Kartierung des Gartens startet der erste Mähvorgang. Dabei sollte das Gras bereits nicht zu hoch gewachsen sein. Ist es über 10 cm, stellt es den Indego vor kleinere Probleme - der Rasen im Video war bereits grenzwertig hoch. Bestenfalls sollte man einmal selber mähen und dann erst den Roboter einsetzen. Der Mähvorgang wird mit einem Countdown von 5 Sekunden eingeleitet.
In unserem Fall justierten wir nach einiger Zeit die Mähhöhe, die sich ab 10 cm abwärts einstellen lässt. Da der Rasenschnitt nicht aufgefangen wird, fällt er in kleinen Stücken zwischen den Rasen - "mulchen" nennt man dieses Prinzip, bei dem der Rasenschnitt gleichzeitig als Dünger für den Rasen zugeführt wird. Bei größeren Rasenflächen wird dieses Prinzip meistens verwendet. Ein Nachteil: Natürlich trägt man den Rasenschnitt auch beim Drüberlaufen auf die Terrasse (oder eventuell sogar ins Haus).
Bei unserem Garten mit ca. 120-140 qm Fläche benötigt der Indego nur knapp 20 Minuten zum Mähen. Dabei ist er recht leise unterwegs - vom Nachbargrundstück ist der Indego kaum noch zu hören und deutlich leiser als herkömmliche Rasenmäher. Insofern ist es kein Problem, den Indego täglich zu humanen Uhrzeiten (z.B. 10:00 Uhr und 16:00 Uhr) laufen zu lassen. Die Akkulaufzeit vom Indego reicht für unseren Rasen auch vollkommen aus, allerdings muss man sich auch nicht sorgen, dass der Indego stehen bleibt. Fällt seine Batterielaufzeit unter einen kritischen Wert, fährt er zurück in die Ladestadtion, um sich aufzuladen. Der Li-Ion-Akku soll dabei auch eine Technik besitzen, um möglichst langlebig geladen zu werden.
...und Probleme
Der Indego hat ein paar Probleme, die aufgrund seiner Konstruktion vorhanden sind - und es zeigten sich einige weitere kleine Probleme im Test:
Technisch bedarf der Indego momentan einen Stellplatz für seine Basisstattion, bei der links und rechts jeweils 2 m gerader Begrenzungsdraht vorhanden ist. Insgesamt muss man also mit der Basisstation eine Fläche von ca. 5 m am Stück besitzen, um den Indego zu platzieren. Dies schränkt die Position in einem kleinen Garten natürlich sehr ein. In unserem Fall war es nur möglich, den Indego vor der Terrasse oder an der Stirnseite des Gartens auf dem Rasen zu platzieren. Dann drückt die Basisstation natürlich den Rasen an der Stelle platt - und nach einer Zeit wird er vergammeln, man hat dann eine braune Stelle auf dem Rasen.
Eine Positionierung auf der Terrasse mit Steinen als Untergrund geht natürlich auch. Dann müsste der Begrenzungsdraht allerdings in den Fugen verlegt werden, was bei unserem Fugenmuster nicht möglich ist. Zudem ist die Frage, ob auf der Terrasse genügend Platz ohne Hindernisse ist, um den Indego dezent zu platzieren. In der Mitte möchte man den Indego sicherlich nicht stehen haben. Die Platzierung des Rasenroboters ist also momentan nicht optimal gelöst.
Zudem muss momentan der Begrenzungsdraht laut Bosch 35 cm von der Rasenkante weggesetzt werden. Damit steht ein Bereich von 22 cm ungemäht über. Für diese 22 cm muss der normale Rasenmäher aus der Garage geholt werden und es muss manuell gemäht werden, wobei man vorsichtig sein sollte, damit der Begrenzungsdraht nicht beschädigt wird. Wir schafften es, durch unsere Rasenkante den Abstand zwischen Rand und vom Roboter gemähten Rasen auf knapp 10 cm zu verkürzen. Aber auch hierfür müsste man wohl einen Kantenschneider verwenden, um den Rest zu mähen.
Neben diesen Problemen, die aufgrund der Konstruktion des Indego entstehen, gibt es ein paar weitere Kleinigkeiten, die uns im Betrieb auffielen:
- Zum einen fährt der Indego nur Teilbereiche des Rasens pro Mähvorgang ab. Einige Bereiche bleiben stehen. Insofern muss man seine Zeitschaltautomatik nutzen, um ein gutes Mähresultat zu erreichen. Den Indego abzubauen und in der Garage zu lagern, um ihn dann einzusetzen, wenn man den Rasen gemäht haben möchte, macht aus diesem Grund wenig Sinn.
- Lässt man den Rasenmäher aber über Nacht im Garten stehen, könnte ein Dieb aber schon auf die Idee kommen, das 1399 Euro teure Gerät zu entwenden. Der Indego ist nicht schwer, selbst die Basisstation lässt sich leicht transportieren. Dafür hat der Indego einen "Alarm", der jedoch nicht mehr als ein zartes Piepen ist und den Dieb wohl kaum davon abhalten wird, das Gerät mitzunehmen. Nach Rücksprache mit Bosch handelt es sich dabei auch nicht um einen Diebstahlalarm, sondern um einen Hinweis, dass der Indego angehoben geworden ist und man innerhalb einer gewissen Zeit den Pin-Code eingeben muss - sonst ist er deaktiviert. Ohne den Pin-Code oder einen Besuch beim Bosch Kundenservice lässt sich der Indego dann nicht mehr reaktivieren.
Das ist sicherlich dann ärgerlich für den Dieb, aber genauso ärgerlich für den Kunden, denn der Indego ist weg - egal ob danach defekt oder nicht.
- Letztendlich wünschen wir uns einen Sensor, der verhindert, dass man über Hundespielzeug, Kinderhände oder Gartenutensilien fährt. Diese können auf dem Rasen durchaus auftauchen, wenn automatisch gemäht wird. Auch wenn Bosch ein Warnschild auf den Indego druckt, hilft eventuell ein Sensor an der Front bei der Erkennung. Im Endeffekt wird der letzte Punkt aber sicherlich am schwierigsten zu realisieren sein.
Laut Bosch ist momentan kein Firmware- oder Software-Update für den Indego geplant. Man sagte uns zwar am Telefon, dass man - gerade bei unserem Problem des seltenen Mähens des Randes - ein Update einspielen könnte, dies scheint aber nicht als Firmware-Update zu zählen. Insofern ist es momentan nicht zu erwarten, dass sich an der Intelligenz des Rasenmähers, des Mähergebnisses oder der Positionierungsanforderungen etwas ändert.