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Schon im Januar hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigt, den HotSpot-Ausbau bei der Deutschen Bahn beschleunigen zu wollen. Immerhin habe sie das Zeug dazu, „das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters“ zu werden, „wenn die digitale Welt Einzug in alle Züge erhält und Breitbandtechnik nutzbar ist“, so der Politiker nur wenige Wochen nach seiner Vereidigung.
Nun wurden in Berlin weitere Details und Zwischenstände bekannt gegeben, ungebremste Freude dürfte bei Reisen aber weiterhin nicht aufkommen. Denn erst rund 57 Prozent des sogenannten 5.200 km langen ICE-Kernnetzes sind für den Betrieb eines HotSpots ausgebaut, die restlichen knapp 43 Prozent oder 2.200 km sollen nach dem derzeit laufenden Testbetrieb bis zum Ende des Jahres für die Nutzung freigegeben werden. Allerdings sind immer noch nicht alle ICEs entsprechend ausgerüstet. Aktuell verfügen 200 der geplanten 255 Züge über die notwendige Technik, auch hier sollen erst zum Jahresende die Arbeiten abgeschlossen sein. Eine Einschränkung: ICEs der dritten Generation, die für den Einsatz im Ausland konzipiert sind - unter anderem die Version ICE 3MF - sollen nach derzeitigem Stand nicht mit HotSpots versehen werden. Dafür sei angestrebt, neue Züge bereits ab Werk mit den notwendigen Komponenten auszustatten.
Konkrete Ausbauziele für Bahnhöfe nannte die Deutsche Bahn hingegen nicht. Bislang habe man gemeinsam mit der Deutschen Telekom rund 120 Stationen mit WLAN versorgt und würde damit „rund die Hälfte der Reisenden“ erreichen. Immerhin soll im Laufe der nächsten Wochen an den 24 wichtigsten Bahnhöfen die Technik erneuert werden. Ob und wann weitere Stationen mit HotSpots ausgestattet werden, ließ das Unternehmen offen.
Ebenfalls keine Aussage gab es bezüglich der häufigen Beschwerden hinsichtlich des HotSpot-Zustands in ICEs. Reisende beklagen hier das Nichtfunktionieren des WLANs und geringe Übertragungsraten.