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Breitbandausbau

Für die Fläche sind 25 Milliarden Euro vom Staat nötig

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Für die Fläche sind 25 Milliarden Euro vom Staat nötig
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Die Deutsche Telekom hat den Ruf nach Fördermitteln des Bundes für den flächendeckenden Breitbandausbau wiederholt. Nachdem Deutschland-Chef Niek Jan van Damme in der vergangenen Woche jedoch noch davon absah, Summen zu nennen, wurde er gegenüber dem Fokus nun konkreter.

So müsse der Staat 10 Milliarden Euro bereitstellen, wenn 90 Prozent der Haushalte mit 50 MBit pro Sekunde oder mehr versorgt werden sollen. Der Rest hin zum flächendeckenden Ausbau würde deutlich teurer werden: „Für die letzten zehn Prozent brauchen wir weitere 15 Milliarden Euro“, so van Damme. Gleichzeitig ließ der Manager erkennen, dass man ohne die staatliche Förderung nur knapp Zweidrittel der Haushalte anbinden werde. Denn innerhalb der kommenden zwei Jahre könne man 65 Prozent erreichen, „danach seien die politischen Rahmenbedingungen ausschlaggebend“, so das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe. Dies bedeutet: Beteiligen sich Bund, Länder oder Kommunen nicht finanziell, blieben weite Teile der Bevölkerung ohne schnellen Internet-Anschluss.

Laut van Damme seien die genannten Summen unabhängig davon, wer im Einzelnen das Netz ausbaut. Denn seiner Meinung nach sei kein Konkurrent gewillt, ländliche Regionen ohne Zuschüsse anzubinden.

Vor einer Woche hatte er gegenüber der Berliner Zeitung erklärt, dass man bis Ende 2016 65 Prozent der Bevölkerung mit VDSL versorgen könne. Darüber hinaus müssten bestehende Regelungen verändert oder ganz gestrichen werden, um beim Ausbau eine höhere Flexibilität und somit geringere Kosten zu erreichen. Allerdings zeichnet sich ab, dass das Unternehmen für ländliche Gebiete eher auf LTE statt das klassische Festnetz setzen möchte. Dies sei nicht nur billiger, auch die Übertragungsraten wären mit bald 150 MBit pro Sekunde höher.

Eine Option, die nun ins Spiel gebracht wurde, ist die Übernahme von kleineren Kabelanbietern und Netzbetreibern. „Wir schauen uns den TV-Kabel-Markt genau an und halten uns Kaufoptionen offen. Aber es muss passen“, so van Damme. Eine solche Übernahme könnte am Ende günstiger als der vergleichbare Netzausbau sein.

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