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Bundesnetzagentur kritisiert Rosinenpickerei beim Netzausbau auf dem Land

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Bundesnetzagentur kritisiert Rosinenpickerei beim Netzausbau auf dem Land
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Während in dicht besiedelten Gebieten mittlerweile meist schnelles Internet in Form von VDSL oder anderen Lösungen vorhanden oder der Ausbau zumindest konkret angekündigt ist, sieht es auf dem Land anders aus. Ohne staatliche Hilfe, so der Tenor der großen Netzbetreiber, sei der flächendeckende Breitbandausbau nicht möglich. Dass dies so aber nicht stimmen muss, zeigen Beschwerden bei der zuständigen Bundesnetzagentur.

Denn nach eigenen Angaben ist die Kritik am Verhalten der Netzbetreiber in Bezug auf die Ausbau in ländlichen Regionen zuletzt deutlich gewachsen. Dabei geht es allerdings nicht um mangelnde Aktivitäten, sondern um „Rosinenpicken“, wie Behördenchef Jochen Homann es gegenüber dem Handelsblatt formuliert. „Es ist verwunderlich, wenn Unternehmen einerseits die hohen Kosten des Breitbandausbaus im ländlichen Raum beklagen, andererseits aber offenbar genug Geld dafür vorhanden ist, punktuell gerade dort einen parallelen Breitbandausbau zu finanzieren.

Denn im Kern drehen sich die Beschwerden um Reaktionen der großen Unternehmen auf Aktivitäten kleinerer Anbieter. Würden diese in einem bestimmten Gebiet den Ausbau ihres Netzes ankündigen, bliebe eine ähnliche Ankündigung seitens der Deutschen Telekom oder eines anderen Konzerns nicht lange aus. „Dieses Rosinenpicken würde erschwert, wenn Unternehmen, die bei der Verteilung von Fördermitteln kein Interesse an einem bestimmten Ausbaugebiet zeigen, für eine gewisse Zeit an diese Aussage gebunden wären“, so Homann. Dann könnte ein großer Anbieter nicht binnen Wochen oder Monaten seine Meinung ändern.

Denn was zunächst wie gewollter Wettbewerb zwischen den Anbietern wirkt, dürfte am Ende die Marktanteile der lokalen Versorger weiter verringern. Diese orientieren sich beim Ausbau zumeist an der Nachfrage vor Ort, bevor mit den Arbeiten begonnen wird. Ein Beispiel hierfür ist das in der Region Hannover tätige Unternehmen HTP, das in der Gemeinde Wennigsen - 15 km südwestlich von Hannover - 800.000 Euro für den Ausbau investieren will. Gegenüber der Calenberger Zeitung erklärte Geschäftsführer Thomas Heitmann, dass hierfür das Interesse von rund 500 Haushalten nötig sei, „damit die Modernisierung wirtschaftlich ist“. Würde die Deutsche Telekom oder ein anderer Konzern hier nun ebenfalls ein Engagement ankündigen, nachdem man das Investieren eigener Mittel zuletzt immer wieder abgelehnt hat, wäre die Ausgangslage für HTP eine andere.

Zwar wäre dies für Wennigsen nicht zu erwarten, so Unternehmenssprecherin Kathrin Mackensen gegenüber Hardwareluxx, man habe in Langenhagen aber genau das erlebt, was die Bundesnetzagentur nun moniert. Dort sollte das Netz in zwei Ortsteilen ausgebaut werden, doch die Deutsche Telekom machte am Ende einen Strich durch die Rechnung. Denn statt den notwendigen Zugriff auf den Kabelverzweiger zu erlauben, verwehrte man diesen mit der Begründung, nun doch selbst zu investieren; HTPs Vectoring-Pläne fanden damit im Dezember ein Ende.

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